Streamerin wird auf TwitchCon belästigt, erstes Statement vom Twitch-Chef kommt so schlecht an, dass er sich entschuldigen muss

Am 17. Oktober kam es auf der TwitchCon in San Diego zu einem unschönen und potenziell gefährlichen Zwischenfall für die Streamerin Emily „Emiru“ Schunk. Twitch-Chef Dan Clancy gab ein erstes Statement ab, für das er sich im Nachhinein in einem zweiten entschuldigte.

Was ist das für ein Vorfall gewesen? Auf der TwitchCon 2025 näherte sich ein vermeintlicher Fan der Streamerin Emiru gegen ihren Willen. Außerdem versuchte er, sie zu küssen. Emiru konnte sich aus dem Griff befreien und ihrem Bodyguard gelang es, denn Mann zu vertreiben.

In einem Stream nach dem Vorfall kritisierte Emiru vor allem Twitch selbst, da sie nicht für genügend Sicherheit auf der Messe gesorgt hätten. Nach dem Vorfall, so Emiru, habe sich zudem niemand von dem Twitch-Team um sie gekümmert, was sie verletzt und verärgert zurückgelassen habe.

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Twitch-Chef spricht über den Vorfall von Twitch-Streamerin

Was sagte Dan Clancy zu dem Übergriff? Während der offizielle Twitch-Account auf X ein Statement abgab, dabei Mitgefühl aussprach und versprach, die Sicherheitsvorkehrungen zu erhöhen, äußerte sich Twitch-Chef Dan Clancy separat.

In einem Interview vor Ort sprach die Tech-Journalistin Taylor Lorenz den Twitch-Chef auf die Ereignisse der TwitchCon an.

Dan Clancy sagte, dass Twitch-Streamer ihre Community selbst auf eine Art kontrollieren würden, beispielsweise mit dem Bannen bestimmter Zuschauer. So könnten Leute ausgeschlossen werden, die die Twitch-Streamer nicht in ihrer Community haben wollen.

Speziell zu dem Vorfall mit Emiru meinte der Twitch-Chef, das sei etwas „was einem sehr am Herzen liegen“ und „genau untersucht“ würde (Quelle: YouTube ab Minute 07:12). Weiter meint Dan Clancy, er mache sich Sorgen um Emiru, die er als Freundin sehe.

Zu der Frage, warum der Mann augenscheinlich einfach zu Emiru durchgehen konnte, ohne von Twitch-Mitarbeitern aufgehalten zu werden, sagte Dan Clancy: Auch wenn man viel für die Sicherheit tue, gebe es immer Fehler. Einige Herausforderungen würden erst dann identifiziert werden können.

Die Aussage kam bei der Twitch-Community nicht sehr gut an. Obwohl es eigentlich nur ein Teil des Interviews ist, beziehen sich die Kommentare überwiegend auf die Kommentare zu Emiru. Zuschauer äußern Unzufriedenheit mit den Aussagen des Twitch-Chefs, die auf einige wirken, als gebe er der Twitch-Streamerin die Schuld.

Hier könnt ihr euch das Interview auf YouTube anschauen:

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Die TwitchCon scheint nicht sicher für Creator

Was ist das Problem? Die Kritik der Community kommt nicht plötzlich, denn schon vorher gab es Bedenken, die zu der TwitchCon geäußert wurden.

Schon Wochen vor der TwitchCon berichtete Dexerto, dass Twitch-Streamerinnen wie QTCinderella, Valkyrae und Pokimane, zu viel Angst hätten, die Messe zu besuchen und deswegen darauf gänzlich verzichteten. Sie befürchteten, nicht genug Schutz von Twitch zu erhalten.

Dan Clancy versuchte die Twitch-Streamerinnen zu beruhigen und meinte, Twitch würde keine Belästigung tolerieren und er würde sichergehen, dass das Event so sicher wie möglich sei (Quelle: Dexerto). Der Vorfall rund um Emiru, ließ die Aussagen des Twitch-Chefs nun in einem anderen Licht erscheinen.

Die Redakteurin Christianna Silva kritisierte in ihrem Artikel auf Mashable.com die Sicherheitsvorkehrungen der TwitchCon, die laut ihr im Vergleich zu anderen Conventions wie PAX oder Comic-Con zu lasch seien. Das Event soll kein klares, konsequentes System zum Schutz von Creatorn haben.

Das ist im Fall von Twitch besonders schwerwiegend, da die Natur der Plattform durch die direkte Interaktion mit Fans auch parasoziale Beziehungen fördern kann. Diese Beziehungen sind allerdings nur einseitig und können sich in eine gefährliche Richtung für die Twitch-Streamer entwickeln.

Gerade die Sicherheit von Frauen auf Twitch wird immer wieder von Content Creatorn, aber auch von der Community diskutiert. Die Sicherheits-Bekenntnisse im Voraus wirken angesichts der Ereignisse auf viele Fans wie leere Versprechungen. Sie sehen sich nun darin bestätigt, dass Twitch die Bedenken nicht ernst nehme.

Dan Clancy äußert sich ein zweites Mal

Was sagte der Twitch-Chef danach? Am 24. Oktober 2025 gab Dan Clancy auf dem X-Account von Twitch ein offizielles Statement ab.

Dan Clancy übernimmt die vollständige Verantwortung für den Vorfall mit Emiru. Er erkennt an, dass Twitch bei der Sicherheit der Teilnehmer und auch bei der Kommunikation danach versagt hat. Außerdem entschuldigt er sich bei Emiru.

Es soll eine umfassende Analyse des Vorfalls geben, um herauszufinden, was schiefgelaufen ist.

Für die Zukunft seien Maßnahmen geplant, die für den Schutz der Teilnehmer auf der TwitchCon sorgen sollen, beispielsweise allgemeine Sicherheitsüberprüfungen der gesamten Veranstaltung.

Auch sollen gegebenenfalls die Regeln für das IRL-Streaming auf der TwitchCon angepasst werden.

Zuletzt soll noch die Barrierefreiheit der Veranstaltung verbessert werden.

Ob und wie Twitch seine Sicherheitsvorkehrungen verbessert, bleibt abzuwarten. Hört man der Community zu, so ist dies bitter notwendig.

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