Vor allem in den früheren Jahren waren nicht alle Dialoge in Videospielen so gut, wie man das heute von AAA-Spielen kennt. Ein legendärer Zombie-Klassiker der PS1 ist das perfekte Beispiel dafür.
Um welches Spiel geht es? 1996 erschien Resident Evil von Capcom auf der PlayStation 1. Das Spiel war zwar nicht der Gründer des Survival-Horrors, aber es ist wohl einer der wichtigsten Titel für das Genre. Die ausgeklügelte Map und das damit einhergehende Backtracking sind bis heute essenzielle Bestandteile der Reihe.
Doch auch wenn die Zombie-Thematik in Kombination mit Biowaffen so ernst klingt, ist das erste Resident Evil auch bekannt für seine absurden Dialoge, die aus jeder noch so schwierigen Situation den Ernst stehlen. Für ein ganz bestimmtes Zitat wurde das Spiel sogar von den Guinness World Records ausgezeichnet.
Nächstes Jahr erwartet die Fans der nächste Horrortrip der Reihe:
Autoplay
Der Meister des Aufschließens
Um welches Zitat geht es? 2002 ernannten die Guinness World Records den Satz: Here’s a lockpick. It might be handy if you, the master of unlocking, take it with you. (zu Deutsch: Hier ist ein Dietrich. Es könnte praktisch sein, wenn du, der Meister des Aufschließens, ihn mitnimmst.) Im Spiel sagt es der Charakter Barry zum Spielercharakter Jill.
Auf ihrer offiziellen Website (guinnessworldrecords.com) begründet man die Entscheidung für die Auszeichnung damit, dass diverse Seiten den Satz in Rankings über die schlechtesten Dialoge in Videospielen nennen. Das US-Magazin Electronic Gaming Monthly wird explizit genannt, weil es den Satz 2002 auch als den schlechtesten Videospieldialog wählte.
Falls ihr euch selbst davon überzeugen wollt, könnt ihr das Original (nicht das Remake aus 2002) auf GOG und PS4/PS5 kaufen.
Den Dialog im Spiel selbst könnt ihr hier sehen:
Das erste Resident Evil ist ein Fest für Trashfans
Ist das der einzige schlechte Satz im Spiel? Nein, auch wenn die Story des Universums von Resident Evil mittlerweile umfassender geworden ist, war sie von Anfang an recht absurd. Ein anderer berühmter Satz ist: That was too close. You were almost a Jill Sandwich. (zu Deutsch: Das war zu knapp. Du warst fast ein Jill-Sandwich.) Den Satz sagt erneut Barry zu Jill, nachdem diese durch eine Falle fast zerquetscht worden ist.
Schon im ersten Teil hat sich die Geschichte von Resident Evil nicht ernst genommen. Das Spiel beginnt sogar mit einer Live-Action-Sequenz mit echten Darstellern, die in ihrer Machart an Trash-Filme aus den 80ern erinnert. Wenn man sich die sehr amerikanischen Namen wie Chris Redfield oder Albert Wesker anschaut, dann merkt man den Trash-Faktor auch.
Das wird umso deutlicher, wenn man sich die späteren Autoren der Reihe anschaut. Einer der wichtigsten war Noboru Sugimura. Er arbeitete etwa an Resident Evil 2 und Code: Veronica mit. Vorher schrieb er als Autor bei Tokusatsu-Serien (etwa Ninja Sentai Kakuranger) mit. Das sind Serien wie Mighty Morphin Power Rangers, die auf übertriebene Action und Explosionen setzen.
Hat sich Resident Evil über die Jahre verändert? Ja und Nein. Je nach Spiel ist die Geschichte etwas ernster, vor allem Teil 7, doch der Trash-Faktor ist immer noch vorhanden. Völlig absurde Dialoge gibt es immer noch ab und zu, und auch die Action nahm verrückte Züge an.
Man denke an die epischen Ausweichmoves von Leon in Resident Evil 4 (via YouTube) oder das Schlagen eines riesigen Felsbrockens von Muskelpaket Chris (via YouTube). Aber genau das macht wohl auch den Charme aus, denn wenige Reihen mischen Horror mit Situationskomik.
Auch innerhalb der Reihe wurde Master of Unlocking zu einem kleinen Easter Egg, das mehrfach in Dialogen referenziert wurde. Sogar The Last of Us spielt in einem Achievement darauf an. Warum die Reihe spielerisch so gut ist, erfahrt ihr hier: Ein Zombiespiel auf Steam ist so gut, dass ich es mir nochmal kaufen will, nur um es im Zug zu spielen
Der Beitrag Der Weltrekord für den schlechtesten Videospieldialog wird von einem PS1-Klassiker gehalten erschien zuerst auf Mein-MMO.
