ARC Raiders ist gerade ein riesiger Hit auf Steam: starke Bewertungen, hunderttausende Spieler. Der Durchbruch kommt dabei nicht zufällig und Teile des Erfolgsgeheimnisses haben zuvor schon zwei Spiele aus Deutschland geliefert – mit mehr oder weniger Erfolg.
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Bereits am Release-Tag hat ARC Raiders über 200.000 Spieler auf Steam angelockt und stand damit direkt in den Top 5 der meistgespielten Spiele. Die Spielerzahlen wuchsen danach noch weiter: über 354.000 Spieler zockten gleichzeitig am Sonntag und selbst nach dem Wochenende kamen noch über 322.000 zusammen (laut SteamDB).
Mit 88 % positiven Bewertungen bei 1.600 Reviews steht das Spiel „sehr positiv“ da. Der Erfolg überlastet sogar die Server: es gibt Wartezeiten, aber immerhin werdet ihr dafür entschädigt.
Auf Reddit und in den Steam-Foren türmt sich das Lob zum Spiel – allerdings sammeln sich auch immer wieder Diskussionen dazu an, woher der Hype eigentlich kommt. Schließlich sei ARC Raiders als Extraction Shooter ein seltsamer Hit in einem Genre, von dem man sonst wenig hört.
Und tatsächlich haben genau die Dinge, die ARC Raiders so gut macht, schon zuvor in Extraction Shootern existiert. Nur hat ARC Raiders sie perfektioniert.
Autoplay
Ein Spiel, das genau weiß, was es sein will – und was nicht
Der YouTuber und Twitch-Streamer JesseKazam analysiert den Erfolg von ARC Raiders in seinem Video. Er betont dabei nicht nur, dass das Spiel fertig sei, sondern vor allem, dass es eine Vision verfolgt.
Andere Spiele des Genres hätten oft schlicht versucht, Escape from Tarkov zu kopieren. Studios sehen den Erfolg des Shooters und wollen was vom Kuchen abhaben, ohne wirklich zu erkennen, was eigentlich zur Größe beigetragen hat. Das Ergebnis seien halbgare Experimente wie Call of Duty DMZ oder Battlefield Hazard Zone.
ARC Raiders dagegen habe versucht, eine eigene Vision eines Extraction Shooters zu erschaffen:
Jeder scheint zu denken, damit sein [Extraction Shooter] funktioniert, müsse er wie Tarkov sein. Wir hatten nicht wirklich ein Spiel, das den Kern des Extraction-Shooter-Genres versteht. Das sich die Zeit genommen hat, zu analysieren, warum dieses Genre so spaßig und süchtig machend ist und dann etwas vollkommen Neues macht, mit dem Gedanken, genau diese Kernprinzipien zu bedienen – bis jetzt.
JesseKazam auf YouTube, etwa bei Minute 4:15
Nicht ganz der erste Extraction Shooter mit eigener Vision
Bereits zuvor gab es jedoch ein Spiel aus Deutschland, das genau so an das Genre herangegangen ist: Hunt: Showdown. Statt einen realistischen Shooter im modernen Setting und mit menschlichen Gegnern zu machen (wie alle anderen), geht es hier um den Kampf gegen Voodoo-Monster irgendwo im Sumpf in Louisiana im 19. Jahrhundert.
Das deutsche Studio Crytek aus Frankurt nutzt viele Elemente des Genres und hat sie mit eigenen Ideen umgesetzt:
Statt haufenweise Loot zu sammeln, sind Kopfgelder auf Monster ausgesetzt, die es zu sammeln gilt und die mit Geld belohnt werden.
Beim Tod gehen nicht nur gekaufte Waffen, sondern auch der Charakter verloren – die Kopfgeldjäger sind quasi Teil des Loadouts.
Jeder Kampf gegen PvE-Gegner ist eine Gefahr, weil der Sound so weit trägt, dass die halbe Map auf einen einzigen Schuss oder auffliegende Raben aufmerksam werden kann.
Hunt: Showdown hat sich allerdings mit seinen Ideen so stark abgesetzt, dass einige Fans es schon als eine Ausnahme im Genre sehen, weniger als „Teil“ davon.
Dennoch zeigt die Vision Erfolg: Das Spiel zieht immer noch regelmäßig zehntausende Spieler allein auf Steam an und läuft zusätzlich auf PS4, PS5, Xbox und über GeForce Now – und das bereits seit 2018. Ende 2024 hatte das Spiel einen Rekord von 60.000 Spielern gleichzeitig auf Steam allein.
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