Nach dem großen Erfolg von Demon Slayer läuft es auch für den neuen Anime-Film zu Chainsaw Man ziemlich gut. Und das auch zurecht, denn MeinMMO-Redakteur Niko war begeistert, weil der Action-Anime etwas bietet, das man sonst im Shōnen-Genre selten sieht.
Chainsaw Man – The Movie: Reze Arc setzt die erste Staffel des Animes aus 2022 fort, diesmal aber im Kino. Ich mochte die erste Staffel, die herrlich schräg war und auch gute Actionsequenzenbot. Genau das habe ich auch für den neuen Film erwartet: Etwas infantiler Humor, spannende Kämpfe und merkwürdige Figuren.
Das alles enthält der Film auch. Dennoch wurde ich ziemlich überrascht, weil der Action-Anime viel Zeit für etwas aufbringt, das in anderen Shōnen-Werken meist vernachlässigt wird.
Autoplay
Endlich eine glaubwürdige Liebesgeschichte in einem Action-Anime
Was macht der Film so gut? Wie schon in der ersten Staffel spricht der Hauptcharakter Denji viel über Liebe und dass er alles für seine Chefin Makima tun würde. Doch plötzlich trifft er auf Reze. Sie ist nicht nur im selben Alter wie Denji, sie lacht über seinen Nonsens, macht sogar selbst solche Witze.
Die beiden kommen sich näher und es entsteht eine Liebesgeschichte, die mich berührt hat, weil sie so überraschend respektvoll ist. Die Serie spielt oft mit vulgärer Sprache und auch freizügigen Outfits und Träumen, doch bei den Dates von Denji und Reze findet das gar nicht statt. Es ist regelrecht romantisch und sogar glaubwürdig. Der Soundtrack von Kensuke Ushio stellt dabei die perfekte Untermalung dar. in the pool höre ich täglich, seit ich den Film gesehen habe.
Nun könnte man natürlich argumentieren, dass man in einem Action-Anime kein Liebesgedöns braucht, doch in Chainsaw Man funktioniert das verdammt gut. Denji hatte sein Leben lang nichts, doch plötzlich bekommt er Liebe. Das hat bei mir besonders gut funktioniert, weil man es in die Story einwebt, ohne den billigsten Weg für Emotionen zu gehen: Flashbacks.
Darin ist vor allem der andere Anime-Kino-Hit 2025 gut drin: Demon Slayer. Versteht mich nicht falsch, ich mag Demon Slayer, aber Flashbacks sind die plumpste Art, Emotionen aufzubauen. Oh, der fiese Dämon wurde getötet, lass einen traurigen Flashback laufen. Darin ist übrigens auch One Piece ziemlich gut.
Das Problem an Flashbacks ist aber, dass man die aktuelle Geschichte unterbricht. Der Flow und das Pacing gehen flöten und wenn man es zu oft macht, werden Figuren nicht zu eigenständigen Charakteren, sondern zu Produkten eines Flashbacks. Ja, ich finde sie auch traurig, aber ich fühle mich auch immer manipuliert.
Das macht Chainsaw Man deutlich besser: Es traut seinen Figuren zu, auch ohne traurige Hintergrundgeschichte zu funktionieren. Dadurch waren der Twist am Ende und auch die spektakulären Kämpfe effektiver. Ich fühle mit den aktuellen Figuren, nicht mit denen, die sie in der Vergangenheit mal waren.
Ein Actionfest, vor allem im Kino
Aber was ist eigentlich mit der Action? Kurz und knapp: die ist ein wahres Fest. Auch wenn es mich nervt, dass Anime-Serien im Kino fortgesetzt werden, im Kinosaal zu sitzen und auf einer gigantischen Leinwand zu sehen, wie toll animierte Kämpfer aufeinander losgehen, lässt mich alles vergessen.
Die Action im Film zu Chainsaw Man ist dabei gut choreografiert, verdammt absurd, gleichzeitig aber auch brutal. Das ist ein schöner Kontrast zu den albernen oder emotionalen Momenten. Wie vorher schon erwähnt, profitiert auch die Action von der Liebesgeschichte. Dabei findet der Film auch eine schöne Balance zwischen beiden Aspekten.
Ganz toll fand ich auch die Ideenvielfalt im Kampf. Statt sich einfach mit den stärksten Attacken vollzuspammen, hat man interessante Wege gefunden, die Fähigkeiten der Charaktere darzustellen und zu nutzen. Das macht nicht nur visuell Spaß, man erfreut sich an skurrilen Kombinationen.
Chainsaw Man ist etwas Besonderes
Ich kann Chainsaw Man nur jedem empfehlen. Nach dem neuen Film habe ich mir direkt die nächsten Manga-Kapitel reingezogen und war begeistert. Die Reihe spielt mit klassischen Shōnen-Klischees und erschafft dabei selbst aus völlig albernen Figuren etwas Spannendes. Es ist einfach anders als Serien wie One Piece, Demon Slayer oder Naruto, und wer schon länger Anime-Fan ist, wird hier auch vieles genießen können.
Und der Erfolg von Chainsaw Man – The Movie: Reze Arc zeigt, dass die Serie trotz ihrer ungewöhnlichen Geschichte und Figuren funktioniert. Laut Dexerto sollen die Produktionskosten bei etwa 4 Millionen US-Dollar (ca. 3,5 Millionen Euro) gelegen haben. Aktuell liegen die weltweiten Einnahmen laut IMDb bei über 140 Millionen US-Dollar (ca. 120 Millionen Euro). Damit ist der Film jetzt schon ein ziemlich großer Erfolg.
Bleibt nur zu hoffen, dass man auf einen neuen Film oder eine neue Staffel nicht erneut 3 Jahre warten muss, denn Chainsaw Man hat jeden Hype verdient.
Der neue Chainsaw-Man-Film ist nur ein kleines Beispiel für den Erfolg von Anime im Kino. Der letzte Film zu Demon Slayer gehört zu den erfolgreichsten Filmen des Jahres, konkurriert sogar mit echten Blockbustern: Demon Slayer hat einen Film statt der begehrten 5. Staffel bekommen, jetzt zeigt sich: War offenbar die richtige Entscheidung
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