Sony sollte sich für die PS5 endlich an ihre alten Stärken erinnern, denn seit Jahren machen sie immer nur das Gleiche

MeinMMO-Redakteur Niko beschäftigt sich schon seit der PS2-Zeit als Fan mit den Sony-Konsolen. Obwohl die Spiele immer polierter und größer wurden, kann er sich nicht darüber freuen, denn die PlayStation ist langweiliger denn je.

Wenn man heutzutage an die Spiele der PS5 und PS4 denkt, dann denkt man schnell an God of War, Spider-Man, Ghost of Tsushima oder The Last of Us. Und das sind alles echt gute Spiele. Sie haben tolle Produktionswerte, starke Synchronsprecher und eine cineastische Geschichte, die mit vielen Hollywood-Filmen mithalten kann.

Doch obwohl ich davon vieles gespielt und auch grundsätzlich gemocht habe, bin ich bei fast jeder State of Play enttäuscht, denn ich sehe jedes Mal das Gleiche: ein extrem hochproduziertes AAA-Spiel, das den Fokus auf die Geschichte setzt. Man schaue sich etwa Wolverine zuletzt an.

Ich bin gelangweilt. Auch wenn Games wie Ghost of Yotei verdammt gut aussehen, kaufe ich sie nicht mehr. Da greife ich lieber zu einem objektiv schlechteren Spiel, mit dem ich aber letztendlich mehr Spaß haben werde. Ich bin der festen Überzeugung: Sony hat mit einem Studio auch seine Seele verloren.

Einer der wenigen Lichtblicke der letzten Jahre war Astro Bot:

Der neue Trailer von Astro Bot zeigt viele alte Bekannte der PlayStation im abgefahrenen Plattformer


Autoplay

Wo ist der Nonsense? Wo ist der Spaß?

PlayStation veröffentlichte am 03.11.2025 3 skurrile YouTube-Videos mit dem Motto It Happens on PS5. Und die sind herrlich verwirrend. Echte Schauspieler erleben in kurzen Clips Geschichten. Bei einer Story schneidet sich ein Typ mit einem Samurai-Schwert aus einem Seemonster. Um welches Spiel es dabei geht? Keine Ahnung, aber ich finde es gut. Es erinnert mich an die alte Playstation-Ära.

Eine meiner liebsten Sony-Reihen ist Ape Escape. 1999 erschien der erste Teil auf der PS1. Das Besondere dabei war, dass es das erste Spiel war, das die 2 Analog-Sticks voraussetzte. Die PS1 startete damals nur mit einem Steuerkreuz, ganz ohne Sticks.

Statt, wie man das heute kennt, die Kamera mit dem rechten Stick zu steuern, steuerte man damit die Waffen, hauptsächlich das Fangnetz. In Ape Escape müsst ihr in diversen Leveln nämlich Affen fangen. Die sind dann auch mal mit Waffen oder Gerätschaften ausgerüstet.

Die Stick-Nutzung ist, vor allem aus heutiger Sicht, innovativ. Heutzutage benutzt man ihn überwiegend für die Kamera. Doch die Japan Studios, ein ehemaliger First-Party-Entwickler von Sony, zauberten daraus ein einzigartiges Spielerlebnis. Es ist großer Quatsch, aber es macht unglaublich viel Spaß. 2005 erschien leider der letzte richtige Teil der Reihe mit Ape Escape 3 (danach gab es vereinzelt Spin-offs).

Wenn ich mir heute die Spiele anschaue, die Japan Studios entwickelt hat, dann fehlt genau das dem heutigen Sony für die PS5.

Ich vermisse diese Affen einfach

Ein toller Entwickler, den es nicht mehr gibt

Schaut man sich die Spiele an, die Japan Studio entwickelt hat, dann hat man ein schönes Potpourri an tollen Ideen. LocoRoco ist ein Plattformer für die PSP, in dem ihr mit den Schultertasten die Welt knickt, um eure runden Figuren durchzuführen.

Ganz besonders ist auch Tokyo Jungle für die PS3. Das Spiel war ein Mix aus Survival- und Roguelite-Mechaniken, in dem ihr euch eine Tierart aussucht und versucht, in einem postapokalyptischen Tokyo zu überleben.

Und wie auch in vorherigen Spielen experimentierte Gravity Rush auf der PS Vita mit Steuerungskonventionen und ermöglichte euch, ein Action-Adventure mit innovativen Bewegungsoptionen zu spielen.

All das sind Spiele, die nicht jedem gefallen, aber sie sind experimentell und sie gaben den Playstation-Konsolen einen gewissen Flair. Es gab starke AAA-Games, aber auch starke, eigene Ideen, die Experimente gewagt haben.

Obwohl die Spiele der Japan Studios oftmals von Fans geliebt worden sind, schloss Sony das Studio 2021. Der ehemalige PlayStation-Chef Shūhei Yoshida erklärte in einem Interview (via Insider Gaming), dass man die AA-Spiele des Studios bei Sony wohl nicht haben wollte. Doch genau darin liegt Potenzial.

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AA hat viele Vorteile, nicht nur für die Spieler

Die Spieleentwicklung wird immer teurer, nirgendwo sieht man das so gut wie bei AAA-Games. Laut eines Leaks im Jahr 2023 soll Spider-Man 2 über 300 Millionen US-Dollar gekostet haben (via Forbes). Neben einer langen Entwicklungszeit geht damit ein hohes Risiko einher. Wenn ein so teures Spiel nicht erfolgreich genug ist, könnte das ein Aus für ein Studio bedeuten. Man siehe Concord.

Wenn man aber kleinere Spiele entwickelt, kann man nicht nur Experimente eingehen, sondern auch die Kosten schneller wieder einspielen. Ein weiterer Vorteil wäre eine häufigere Taktung von First-Party-Titeln. Zwischen den großen AAA-Releases könnten kleinere Spiele Platz finden. Nichts hat das dieses Jahr so gut gezeigt wie Clair Obscur: Expedition 33. Das Spiel wurde ein Erfolg und für viele Spieler das beste RPG der letzten Jahre, obwohl es auf ein altbackenes, rundenbasiertes Kampfsystem setzt.

Weniger groß budgetierte Spiele müssten auch keine 80 € kosten. Das zeigte neben Clair Obscur auch Helldivers 2. Wenn man sich dann noch den Indie-Markt anschaut, dann locken kleinere, experimentellere Spiele wie Balatro viele Spieler an, die gerne etwas anderes erleben möchten. Und für mich stand kein Studio so sehr für etwas anderes wie das Japan Studio.

Gibt es noch Hoffnung? Auf jeden Fall. Die erwähnten Spiele könnten Einfluss auf die großen Publisher und Entwickler, hoffentlich auch auf Sony, haben. Es braucht nicht immer ein riesiges Team, um etwas Gutes auf die Beine zu stellen. Manchmal reichen ein paar Leute mit einer absurden Idee. Astro Bot zeigte das 2024. Das Jump & Run passt so gar nicht zu den God of War– und Uncharted-Teilen, aber es setzt auf spielerische Finesse. Das Spiel überzeugte auch MeinMMO-Redakteur Karsten. Es gewann sogar 4 Preise bei den Game Awards.

Und das zurecht. Neben all den ernsten Spielen, die den Fokus auf Story und Figuren legen, ist Astro Bot vor allem eins gewesen: ein spaßiges Spiel mit tollen Mechaniken. Davon soll mir Sony mehr geben. Ich möchte mehr Experimente, mehr Ideen und mehr Quatsch. Denn schon in der Vergangenheit zeigten PlayStation-Konsolen: Beides ist möglich.

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Doch was sagt ihr? Wollt ihr lieber einen Fokus auf die AAA-Storygames, oder wünscht ihr euch von Sony wieder eigene Ideen und kleinere Experimente? Schreibt es uns gerne in die Kommentare. Obwohl die großen Titel gut ankommen, hat Sony aktuell ein Shooter-Sorgenkind: Bungies Marathon ist wohl nicht bei Sonys heutiger State of Play dabei, Insider äußert sich zum Ende der Funkstille

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