WoW: Meckern hat geholfen – Plötzlich ist der Schattenpriester wieder gut

Nach einem neuen Patch der Beta von World of Warcraft Midnight muss man Kritik zurücknehmen. Eine Klasse ist wieder richtig toll.

Wer meine Artikel zu World of Warcraft in den vergangenen Jahren gelesen hat, weiß sicher, dass ich im Grunde „seit immer“ eine Schattenpriesterin spiele. Das hat sich über beinahe 20 Jahre nie groß geändert.

Ich werde immer ein wenig nervös, wenn Blizzard sich vornimmt, meine Lieblingsklasse zu überarbeiten. Denn in der Vergangenheit war das ein regelmäßiges Auf und Ab. Es gab die absolute Hochzeit des ansatzweise „perfekten“ Gameplays während Legion mit der Artefaktwaffe. Danach gab es ein stetes Auf und Ab, bei der meine Meinung irgendwo zwischen „Blizzard will nicht, dass ich noch Schattenpriester spiele“ und „ICH BIN DIE LEERENGÖTTIN, ROAR“ rangierte.

Erste Version war Pfui, die neue Version ist Hui

Mit der Alpha von Midnight kam dann das nächste Rework und meine erste Einschätzung war verheerend negativ. Beliebte Zauber verschwinden, ganze Spielstile sind nicht mehr möglich und die Essenz dessen, was einen Schattenpriester ausmacht und angenehm spielbar macht, wurde aufgelöst.

Vor einigen Tagen erschien der neuste Beta-Patch und hat nochmal eine deutliche Überarbeitung gebracht. Die wichtigsten Punkte daraus sind:

DoTs können wieder durch Gameplay verlängert werden, nämlich durch die Schattenhaften Erscheinungen, die mit der Wahl des richtigen Talents DotS um 1,5 Sekunden verlängern.

Schattenwort: Schmerz wird durch „Elend“ nicht mehr aus dem Zauberbuch entfernt und kann weiterhin benutzt werden.

Der Geistbeuger ist keine aktive Fähigkeit mehr, sondern wird automatisch bei der Leereneruption beschworen.

Dazu kommt, dass man „Elend“ nicht mehr zwingend nehmen muss. Wer will, kann das alte Spielgefühl von „Ich muss meine DotS einzeln managen“ zurückholen und wird dafür mit einem drastisch stärkeren „Schattenwort: Schmerz“ belohnt.

In Midnight wirkt der Schattenpriester wieder rund.

Die Änderungen haben dazu geführt, dass es beim Schattenpriester jetzt irgendwie „Klick“ gemacht hat – die Puzzleteile fügen sich zusammen und man hat wieder eine Spezialisierung, die sich einfach rund und richtig anfühlt. Der Gameplay-Flow ist angenehm, die verschiedenen Fähigkeiten fühlen sich alle an, als hätten sie Gewicht und eine Daseinsberechtigung. Das ist ein Gefühl, welches in der ersten Version des Midnight-Priesters komplett fehlte.

Es ist offensichtlich, dass Blizzard hier auf die harsche Kritik aus der Community gehört hat und das Feedback schnell und deutlich umgesetzt hat.

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Nicht perfekt, aber auf einem guten Weg

Klar, es gibt noch immer ein paar Kritikpunkte, mit denen ich nicht so einverstanden bin. Dass der Schattenpriester künftig drastisch weniger Lebensraub und Selbstheilungs-Effekte hat, fühlt sich noch immer sonderbar an bei einer eher zerbrechlichen Klasse. Da würde ich mir wünschen, dass die Heilung in „Schattenwort: Wahnsinn“ wieder integriert wird oder der Schattenpriester generell etwas weniger Schaden erleidet, damit man nicht beim Questen nach 2-3 Gegnern eine kurze Pause einlegen muss – denn das fühlt sich schlicht nach veraltetem Gameplay an.

Im Großen und Ganzen muss ich allerdings sagen, dass es Blizzard gelungen ist, den Schattenpriester durch einige größere und kleinere Änderungen „zu retten“ und von einer unhaltbaren Katastrophe in einen Zustand zu versetzen, der sich rund und flüssig spielt. Nachdem einer der ersten Alpha-Builds da ein klarer Rückschritt zur Live-Version war, haben wir jetzt eine Variante, bei der ich klar sagen kann: Doch, ich sehe zumindest, wo Blizzard hin will und habe Vertrauen, dass die das schaffen.
Blizzard ist aktuell ohnehin recht offen beim Eingestehen von Fehlern: So meinte der WoW-Boss, dass man schon vor 8 Jahren hätte reagieren müssen.

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