Das chinesische World of Warcraft bekommt schicke Mounts, die es bei uns nicht gibt. Aber vielleicht sollten wir da froh drüber sein.
Dass es in World of Warcraft einen Ingame-Shop gibt, bei dem man für Echtgeld Gegenstände wie Transmog-Sets und Reittiere kaufen kann, wie etwa das teuerste und beste Mount, ist schon seit der Einführung ein Diskussionspunkt. Manche sind der Ansicht, dass so etwas in einem MMORPG mit Kauf- und Abo-Kosten keinen Platz hat, andere haben es schulterzuckend akzeptiert.
Doch egal, was man von dem System halten mag – es ist noch immer deutlich besser als das, was im chinesischen World of Warcraft angeboten wird. Dort gibt es exklusive Inhalte, aber die sind extrem teuer.
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Was gibt es in China in WoW? Wer in China ganz besondere Belohnungen in World of Warcraft haben will, der kann einige davon nicht einfach im Shop erwerben. Stattdessen muss man zuerst reales Geld gegen eine Spielgeld-Währung tauschen, mit der man sich dann wiederum „Pulls“ oder „Lootboxen“ kaufen kann. Diese können eine Vielzahl von Belohnungen enthalten und einige davon gibt es nur in der China-Version von WoW.
Es gibt eine “Bad Luck Protection” – denn manchmal bekommt man orange Splitter, die man dann direkt gegen Belohnungen eintauschen kann. Bildquelle: wowhead
Mounts, auf die man ab 130 € hoffen darf
Wie teuer ist das? Umgerechnet kostet ein einziger „Pull“, also das Öffnen einer „Lootbox“, zwischen 80 und 90 Euro-Cent. Die Kollegen von wowhead gehen davon aus, dass man umgerechnet ungefähr zwischen 130 € und 260 € ausgeben müsste, um beide Belohnungen mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit zu bekommen.
Eines der Reittiere ist ein Todesschwinge-Reittier, das von zwei kleineren Drachen begleitet wird. Die Welplinge dienen dabei als NPCs mit besonderen Diensten. Ein Welpling dient als Händler, bei dem man reparieren kann, der andere fungiert als Briefkasten.
Das zweite Mount ist ein „Stahl-Panther“, mit der Besonderheit, dass er auf viele Arten angepasst werden kann. So lässt sich die Farbe ändern, aber auch die Ausstattung. Wer will, kann einen feuerspeienden Auspuff wählen oder auch eine große Musikbox mit Lautsprechern.
Kommt so etwas auch zu uns? Das ist wohl eher unwahrscheinlich. Im Rest der Welt verzichtet Blizzard – zumindest bei World of Warcraft – bisher auf kaufbare Lootboxen, die hier auch traditionell eher mit reinen Free2Play-Spielen verbunden sind.
Im asiatischen Raum sind Gacha-Mechaniken noch weiter verbreitet als bei uns im Westen und werden auch allgemein stärker akzeptiert. Gerade hier in Europa gibt es seit Jahren eine „Lootboxen“-Diskussion und ob diese nicht als Glücksspiel einzuordnen sind. Erste Gesetzesänderungen hatten schon dafür gesorgt, dass die exakten Chancen auf den Erhalt einer Belohnung nachvollziehbar angegeben werden müssen.
Dass World of Warcraft solche Systeme aus China aber auch in den Rest der Welt bringt, ist eher unwahrscheinlich. Zum einen ist hier die Akzeptanz dafür geringer, zum anderen wird World of Warcraft in China von NetEase betrieben, und die treffen oft grundlegend andere Entscheidungen als der Rest der amerikanischen Betreiber des Spiels.
Dabei sind diese Mounts nicht das einzige Besondere, denn sie sind sogar nur in einem Spielmodus erhältlich, den es ausschließlich in China gibt. Als Wiedergutmachung und Entschädigung für die Jahre ohne WoW haben die Chinesen nämlich nun eine „Titan Reforged“ von WoW bekommen und erleben so einen Vorgeschmack darauf, wie ein „Classic+“ aussehen könnte.
Der Beitrag Wenn ihr denkt, der Shop in WoW sei schlimm, schaut lieber nicht nach China erschien zuerst auf Mein-MMO.
