Vor genau 27 Jahren am 27. November 1998 veröffentlichte Valve ihr erstes Spiel namens Half-Life bei uns in Europa. Während es zu dieser Zeit noch nicht einmal Steam gab, schaffte Valve es, die Videospiele zu revolutionieren. Aber warum ist das Spiel so wichtig für die Gaming-Welt?
Was ist Half-Life eigentlich? Half-Life ist ein First-Person-Shooter (FPS) der starken Fokus auf Atmosphäre und die Geschichte legt.
In Half-Life spielt ihr den Physiker Gordon Freeman, der in einem geheimen Forschungskomplex, der Black Mesa Research Facility, arbeitet. Bei einem fehlgeschlagenen Experiment wird ein Portal zu einer fremden Dimension geöffnet und Aliens stürmen die Anlage. Während ihr ums Überleben gegen die Aliens kämpft, versucht das Militär dabei alle Zeugen zu beseitigen.
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Half-Life hat mit verschiedenen Techniken die Videospiele revolutioniert
Half-Life hat viele Techniken für Videospiele erfunden oder verbessert, die aus heutiger Sicht fast zum Standard gehören. Eine Story mit einem Minimalgebrauch an Cutscenes war zu der Zeit neu. Valve wollte euch als Spieler die Kontrolle überlassen und alles in Echtzeit präsentieren.
Auch eine nahtlose Welt war früher nicht gang und gäbe. Während die meisten Spiele einen Aufbau von Level 1 zu Level 2 und anschließend zu Level 3 hatten, haben die Entwickler von Half-Life die Ladebildschirme versteckt. Beispielsweise haben sie einen Flur oder Züge als Übergangsbereiche benutzt und wollten so einen zusammenhängenden Komplex erzeugen.
In der Dokumentation zu Half-Life auf Youtube spricht Gabe Newell über die interaktive Welt. Für ihn fühlt es sich an, als würde eine Welt ihn ignorieren, wenn er auf sie schießt und nichts passiert. Laut GabeN soll eine Wand Einschusslöcher haben und reagieren, wenn sie beschossen wird und Soldaten sollen vor ihm weglaufen, wenn einige von ihnen getötet wurden. Die Welt eines Videospiels soll die Handlungen des Spielers anerkennen und das hat Valve mit Half-Life geschafft.
Auch eine KI kam im Jahr 1998 bereits zum Einsatz. Half-Life war nicht das erste Spiel mit Gegner-KI, allerdings hat es das Gefühl von Gegnergruppen, die sich auch wie richtige Squads verhalten, geprägt. Die Entwickler haben die KI in Testumgebungen trainiert, die speziell für sie erschaffen wurde. Später wurde den Leveldesignern diese Umgebungen überreicht, damit sie in die Level eingebaut werden können. Dadurch gibt es dynamisches Verhalten der Gegner, denn sie bringen sich in Sicherheit, flankieren den Spieler und werfen Granaten, um ihn aus der Deckung zu locken.
Half-Life und der Multiplayer sind für große Spiele verantwortlich
Obwohl Half-Life für die hervorragende Kampagne im Einzelspieler bekannt ist und immer noch auf Platz 6 der besten PC-Spiele aller Zeiten sitzt, gab es auch einen Multiplayer (siehe Metacritic.com). Im Januar 1999 folgte von Valve offiziell das Half-Life Software Development Kit (SDK). Mit diesem Paket gab Valve den Startschuss für die Modding-Community frei.
Bereits im selben Jahr begann ein Modder mit dem SDK herumzuexperimentieren und erschuf Counter-Strike als Mod für Half-Life. Später stellte Valve die beiden Erschaffer von CS ein und startete die Entwicklung des ersten offiziellen Counter-Strike. Das aktuelle Counter-Strike 2 gehört zu den meistgespielten Spielen auf Steam und kann sich seit vielen Jahren weit oben an der Spitze halten.
Ein weiterer Klassiker, der aus einem Mod von Half-Life hervorging, war Team Fortress. Gestartet als Mod für Quake war Valve begeistert von dem Spiel und stellte die Macher ein. Nachdem Valve die Quake-Engine schon vor der Veröffentlichung von Half-Life gekauft hatte, wurde sie zur GoldSrc-Engine (GoldSource) weiterentwickelt – welche noch später zur Source-Engine und schließlich zur Source-2-Engine führte, auf denen heute Counter-Strike 2 oder Dota 2 läuft. Auf der GoldSrc-Engine wurde 1999 Team Fortress Classic als Mod für Half-Life entwickelt.
Auf Seite 2 geht es mit der Entstehung von Steam weiter.
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