WoW erlebt gerade einen großen Aufschwung auf Twitch und mittendrin ist der MMORPG-Streamer Chance „Sodapoppin“ Morris (29) mit seiner Hardcore-Gild „OnlyFangs“. Die erwirtschaftete Reichweite möchte der 29-Jährige aber nicht einfach so teilen.
Was ist das für eine Gilde? Der MMORPG-Veteran Chance „Sodapoppin” Morris hat die Streamer-Gilde „OnlyFangs“ in WoW Classic gegründet und einige der größten Namen von Twitch dort vereint, darunter Pokimane und zwischenzeitlich auch xQc, der lange als größter Streamer der Welt galt.
Wie man es bei einer Gilde voller schillernder Persönlichkeiten erwarten kann, die es alle gewohnt sind, die Hauptcharaktere ihrer eigenen Shows zu sein, ließ das Drama nicht lange auf sich warten. So flog xQc bereits vor einigen Tagen aus der Gilde. Sodapoppin schien sogar positiv überrascht, dass man es überhaupt so lange ohne größeren Krach geschafft hatte.
Dafür scheint der Haussegen nun umso schiefer zu hängen, was den Gilden-Chef in einem aktuellen Stream dazu veranlasste, ein Machtwort zu sprechen: keine Reactions von Nicht-Gilden-Mitgliedern zum kommenden Raid.
Ja, das gilt auch für den großen Asmongold
Was sagt der Gilden-Chef? In seinem Stream vom 26. November sprach Sodapoppin ein Verbot für seine Twitch-Kollegen aus, den heiß erwarteten Hardcore-Raid seiner Gilde zu restreamen oder darauf zu reacten.
Der Streaming-Veteran hat den Eindruck, Content Creator würden lieber auf den Raid reagieren, als selbst teilzunehmen, um ohne eigenen Einsatz Reichweite abzugreifen. Zwei seiner Kollegen erwähnte er sogar namentlich: „Ja, Asmongold darf nicht reacten. Nein, nicht erlaubt. xQc, du bist nicht in der Gilde, nun ja, du wirst beim Raid auch nicht zuschauen.“
Wie will er das Verbot durchsetzen? Sodapoppin scheint sich darauf zu verlassen, dass sein Wort Gesetz ist: „Wie ich es verhindern werde? Ich meine, in dem ich ‚nein‘ sage.“ Wenn sie es trotzdem machen würden, so der Streamer, sei das „ziemlich daneben.“ Schließlich spreche er die Warnung ja extra im Voraus aus.
xQc könne sich den Raid ja hinterher anschauen, wenn alles vorbei sei, so Sodapoppin weiter. Das Verbot gilt also offenbar nur, solange der Raid noch läuft.
WoW ist gerade riesig auf Twitch, auch dank Sodapoppin
Warum ist ihm das so wichtig? Der Twitch-Streamer stört sich daran, dass sich einige seiner Kollegen lieber auf Reactions stürzen, statt selbst in der Gilde mitzuwirken. Darum richtet sich das Verbot auch gezielt an Streamer, die selbst keine Mitglieder sind: „Ihr werdet nicht von dieser Gilde profitieren, zu der ihr nichts beisteuert.“
Der Unmut dürfte auch damit zu tun haben, dass WoW gerade das größte Spiel auf Twitch ist – mehr Zuschauer hat nur die Plauder-Kategorie „Just Chatting“ (via sullygnome). Sodapoppin und seine Gilden-Mitglieder gehören zu den meistgesehenen Streamern im Spiel.
Es ist gut möglich, dass der Streamer nun nicht möchte, dass andere von dieser Reichweite profitieren, ohne selbst zu spielen.
Obwohl es sich hier um einen sehr speziellen Fall handelt, spiegelt die Ansage von Sodapoppin den Unmut wider, den es schon seit längerer Zeit gegen sogenannte Reaction-Streamer gibt. Viele Content-Creator bemängeln, sie würden sich an den Inhalten anderer bedienen und selbst wenig beitragen.
Gerade bei xQc ist das ein Streitpunkt, der dem Streamer bereits eine wenig schmeichelhafte Parodie einbrachte.