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Einst waren Sonic und Mario die größten Rivalen der Videospielwelt und wie es der Zufall so will, steht derzeit eine Neuauflage des Duells an – zumindest indirekt. Obwohl beide Stars aktuelle Rennspiele am Start haben und diese in mancherlei Hinsicht mit ähnlichen Kniffen aufwarten, sind sie doch nur bedingt vergleichbar. Denn während Mario Kart World eher erkundungsfreudige Ansätze verfolgt, setzt Sonic Racing: CrossWorlds auf die altbekannten Stärken des namensgebenden Igels – also Tempo, Dynamik und Tohuwabohu.
Sind Fahrer und Fahrzeug gewählt (Vehikel lassen sich mit allerlei Mätzchen wie Leistungswerte ändernde Ausrüstungsteile und Gadgets pimpen), geht es in die Vollen – Subtilität ist bei dieser Raserei nicht angesagt. Tretet das Gaspedal durch und nutzt jede Gelegenheit zur Aktivierung des unkomplizierten, auf Tastendruck einsetzbaren Driftsystems für zusätzlichen Boost. Stunts per Analogstick, sobald Ihr nach Sprüngen in der Luft seid, sorgen für Temposchübe und natürlich wollen aufgesammelte Extras offensiv wie defensiv eingesetzt werden. Das fügt sich zu einem flotten Rennvergnügen zusammen, bei dem aber bisweilen die Übersicht nur die zweite Geige spielt, vor allem wenn Ihr online mit elf anderen Spielern um die Spitzenplätze rangelt.
Die knallbunten Pisten und Umgebungen gefallen mit flüssiger wie ansehnlicher Optik und Kurslayouts, die schon mal an Achterbahnen erinnern – an visueller Abwechslung und Umfang mangelt es diesem Sonic Racing nicht. In Luft- und Wasserpassagen passen sich Eure Vehikel und deren Handhabung an, auch wenn das Driftsystem dann nicht ganz so stimmig wirkt. Das originelle, aber nicht wirklich weltbewegende CrossWorlds-Gimmick lässt Euch in der zweiten von drei Rennrunden durch andere Umgebungen flitzen, die noch ein bisschen wilder ausfallen können und dafür sorgen, dass jedes Rennen etwas anders verläuft. Für den Siegerpokal im Wettrennen um die beste Spaßraserei mag das zwar nicht ganz reichen, aber auf den vorderen Plätzen fährt Sonic Racing: CrossWorlds durchaus mit und taugt natürlich vor allem für alle Nicht-Switch-2-Besitzer als gelungene Alternative.
Meinung
Ulrich Steppberger meint: Als ich bei der Closed Beta vor einigen Monaten die ersten Runden gedreht habe, war ich arg skeptisch: Dieses chaotische Geschehen soll wirklich Spaß machen? Zum Glück hat das fertige Spiel meine Bedenken weitgehend entkräftet: Wenn man sich darauf einlässt, dass es in CrossWorlds meist eine ganze Ecke wilder zugeht als bei der Fun-Racer-Konkurrenz, sorgen die dynamischen Rennen für launige Unterhaltung. Zwar fände ich eine Prise mehr Übersichtlichkeit durchaus vorteilhaft, während ich auf das oberflächliche Tricksystem, das nur noch mehr Hektik erzeugt, ganz gut verzichten könnte – aber letztlich gehört das nun mal dazu. Kurzum: Ich gab hier Gas und hatte meinen Spaß, wozu nicht zuletzt die blitzsaubere Technik ihren Teil beigetragen hat.
Wertung
24 Kurse + 15 CrossWorlds
23 Fahrer
45 Vehikel mit 70 Modifikatoren
Richtig flotter und zugänglicher Fun Racer mit schicker Optik und viel Umfang für alle, denen es bei Rennen gerne mal etwas chaotisch zugehen darf.
Singleplayer82MultiplayerGrafikSound
