Eine Serie auf Amazon hat das erreicht, was Baldur’s Gate 3 nicht geschafft hat: Mich für D&D zu begeistern

MeinMMO-Redakteur Nikolas Hernes hat vor The Legend of Vox Machina lange einen Bogen gemacht. Doch aufgrund seiner Arbeitskollegen holte er die Fantasy-Serie auf Amazon Prime nach und ist begeistert. Jetzt möchte er selbst in die Welt von Dungeons & Dragons eintauchen.

Ich bin nicht der größte Fan von Fantasy. Obwohl ich Filme wie Herr der Ringe oder Spiele wie Dark Souls sehr mag, mache ich oftmals einen Bogen um das Genre. Deshalb habe ich auch die Fantasy-Serie The Legend of Vox Machina auf Amazon Prime Video ignoriert.

Nachdem ich aber ständig von meinen Arbeitskollegen gehört hatte, wie toll die Serie ist, startete ich die erste Staffel. Tja, jetzt bin ich mit Staffel 3 fertig, will selbst Dungeons & Dragons spielen und mir sogar Baldur’s Gate 3 antun, ein Spiel, das mich bisher nicht erreichen konnte.

Vox Machina ist eine richtig gute Serie und das liegt vor allem an den infantilen und absurden Hauptfiguren.

Einen Trailer zur Serie findet ihr hier:

Eine Gruppe zum Lachen – und verlieben

Die Serie steht und fällt mit der Gruppe selbst. Als man sie zum ersten Mal kennenlernt, wirkt die Gruppe Vox Machina, wie eine zusammengewürfelte Truppe aus Individuen, die Aufträge nur wegen des Geldes machen. Sie sind albern, im Kampf recht brutal, und sie scheinen nichts wirklich ernst zu nehmen.

Doch das ändert sich ziemlich schnell, denn schon in der ersten Staffel wird klar: In ihnen schlummert großer Heldenmut. Jedes Mitglied hat eine andere Klasse, die nicht nur für den Kampf, sondern auch für die anderen Situationen wichtig ist. Somit werden Eigenschaften dieser Klassen repräsentiert, ohne stumpf erklären zu müssen, was genau sie können. Das ist gutes Worldbuilding in einer recht simplen Prämisse. Immerhin geht es um Drachen und andere Fantasy-Wesen.

Der kindische, aber effektive Humor hätte mir wahrscheinlich schon gereicht, doch die größte Stärke von Vox Machina ist die Charakterentwicklung. Figuren entwickeln sich weiter, auch die Beziehungen und Dynamiken innerhalb der Gruppe. Das passiert organisch und für mich auch immer glaubhaft. Charaktere verändern sich, aber nie abrupt.

Ganz toll empfand ich dabei, wie mit Liebesbeziehungen umgegangen wird. Sie werden zwar humorvoll dargestellt, doch man respektiert sie auch. Oftmals kommt eine romantische Atmosphäre rüber, der nicht zu viel, aber genug Zeit gewidmet wird, damit spätere, vielleicht auch tragische Momente effektiver sind.

Ich habe die Gruppe in Vox Machina in den 3 Staffeln lieben gelernt, weil sie alle trotz ihrer Fehler liebenswürdig sind. Sie fühlen sich wie echte, existierende Figuren an, und das ist eines der größten Komplimente, das man einer Zeichentrickserie geben kann.

Einer meiner Lieblingsfiguren ist der große Barbar Grog (Bildquelle: Prime Video auf YouTube)

Vox Machina ist so gut, dass mich jetzt sogar D&D interessiert

Vox Machina hat mich überrascht und mir gezeigt, wie cool D&D sein kann. Ich wusste im Vorhinein, dass die Serie auf einer Kampagne der Streamer-Gruppe Critical Role basiert. Deshalb war ich von Anfang an ziemlich fasziniert, davon, wie viel man aus so einer Kampagne alles machen kann. Es wirkte wie eine Fantasy-Serie, die auf einem Buch oder einem Comic basiert.

Das hat mir nicht nur gezeigt, wie spannend und auch episch eine solche Kampagne sein kann, sondern auch, dass sich total absurder Quatsch nicht mit ernsten Dingen beißen muss. Baldur’s Gate 3 konnte mich für D&D nicht begeistern, aber Vox Machina finde ich so gut, dass ich mich jetzt sogar als Spielleiter probieren möchte, um eigene Geschichten zu konzipieren und umzusetzen. Mir schossen beim Schauen unzählige Ideen durch den Kopf, die ich selbst in einer Kampagne ausprobieren oder umsetzen möchte.

Klar, kann man die Serie nicht zu 100 % mit einer D&D-Kampagne vergleichen, aber das Potenzial wird deutlich und oftmals dachte ich mir: da ist bestimmt ein Wurf gescheitert oder da hat einer der Teilnehmer eine schlechte Entscheidung getroffen. Das hat mir viel Freude gemacht, weil es der Serie eine weitere Ebene gegeben hat.

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Ich kann Vox Machina nur jedem empfehlen, selbst wenn man kein D&D mag, denn abseits ihres Ursprungs ist es eine tolle Serie, die dank ihrer Figuren zum Besten gehört, was man auf Amazon Prime Video schauen kann. Auch die neue Fantasy-Serie, die auf einer anderen Kampagne von Critical Role basiert, lohnt sich: „The Mighty Nein“ macht nicht nur mein Fan-Herz happy, ich kann die Serie auch meinen Freunden zeigen, die nichts mit Dungeons & Dragons zu tun haben

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