In World of Warcraft muss man sich wieder durch alte Inhalte kämpfen, denn alle Ressourcen haben wieder Relevanz.
Ein großer Kritikpunkt an World of Warcraft ist immer wieder gewesen, dass Content häufig eine kurze Lebensdauer hat. Das Gebiet oder der Raid, in dem man heute noch unterwegs ist, wird in wenigen Monaten keinerlei Bedeutung mehr haben und dient dann nur noch der Nostalgie. World of Warcraft ist zwar riesig und hat 20 Jahre an Content – doch wirklich bedeutsam sind immer nur die Neuerungen der letzten Wochen.
Dem versuchen die Entwickler von Blizzard sich seit Jahren entgegenzustemmen und machen dabei an unterschiedlichen Fronten Fortschritte. Sei es die Ausdehnung der Zeitwanderung, die Überarbeitung alter Spielinhalte wie den Verstörenden Visionen oder die Rückkehr von Lieblingen wie der Kampfgilde – alte Inhalte werden immer mal wieder leicht aufgehübscht und erneuert.
Housing ist in alle Erweiterungen eingebunden
Doch mit dem Housing wurde hier ein extrem großer Schritt getan. Denn plötzlich sind absolut alle Inhalte sämtlicher Erweiterungen wieder relevant.
Autoplay
Egal ob es um die Ruf-Händler von längst vergessenen Fraktionen geht oder aber um alte Raids und Dungeons, in denen man Materialien sammeln kann, etwa für die Verzauberkunst – plötzlich hat alles wieder einen Wert.
Denn alle Handwerksberufe haben neue Rezepte erhalten, mit denen sie Möbel oder Dekorationen basteln können – und das in absolut jeder Erweiterung, die es jemals für World of Warcraft gab. Wer etwa ein schickes violettes Auge der Kirin Tor im Eigenheim haben will, braucht dafür Materialien, die es nur in Nordend gibt.
Dicke Gewinnmöglichkeiten für alle Farmer
Die Änderungen lassen sich vor allem auch am Auktionshaus deutlich bemerken. Schaut man sich die Preise für unterschiedliche Materialien der vergangenen Erweiterungen an, haben die sich in den letzten Wochen drastisch gewandelt. Viele Reagenzien, die zuvor nur wenige Silbermünzen gekostet haben, werden jetzt zu kleinen oder mittleren Goldpreisen angeboten. Das bedeutet auch, dass Goldfarmer neue Quellen erschließen können, um sich zu bereichern oder mit dem Auktionshaus zu spekulieren.
Zumindest ich habe mich am vergangenen Wochenende immer mal wieder dabei erwischt, wie ich durch alte Raids gelaufen bin, um Gegenstände zum Entzaubern zu sammeln – und recht häufig traf ich dabei auch andere Spielerinnen und Spieler vor den Instanz-Eingängen, die offenbar den gleichen Gedanken hatten.
Diese „Lösung“ für alten Content finde ich richtig gut gelungen. Denn plötzlich haben viele alte Gegenstände wieder einen Wert, ohne dass er mit irgendeinem spielerischen Nutzen verbunden ist. Es gibt keine Charakter-Kraft, die an alte Materialien gebunden ist, sondern lediglich optische Verbesserungen für das Housing.
Das ist genau die Art von „Recycling“ für alten Content, von dem ich gerne mehr in World of Warcraft sehen möchte.
Die immer stärker ausgebaute Zeitwanderung, Events wie „Remix“ oder eben jetzt die Möbel und Dekorationen für das Housing zeigen, wie gut es gelingen kann, alten Content bedeutsam und auch etwas frisch zu halten. Etwas, von dem ich mir nur noch mehr wünsche und hoffe, dass es auch in Zukunft weiter ausgebaut wird.
Der Beitrag In WoW ist durch einen simplen Trick 20 Jahre alter Content wieder wichtig erschien zuerst auf Mein-MMO.
