Während viele Fans auf neue Infos zu Divinity warten, spielen tausende gerade einfach den direkten Vorgänger auf Steam. Divinity: Original Sin 2 hat über 10.000 Spieler auf der Plattform. Gehört ihr zu denen, die jetzt Lust auf die Reihe bekommen haben, findet ihr hier einige Tipps, die euch dein Einstieg erleichtern.
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Larian hat mit Divinity ihr neustes Spiel angekündigt und führt damit eine Reihe fort, die schon seit über 20 Jahren im Portfolio des Studios liegt – das eigentliche „Baby“ der Entwickler.
Nachdem Baldur’s Gate 3 aber so viele neue Spieler angezogen und überhaupt erst zum Genre gebracht hat, gilt Divinity für viele davon als „das Spiel der Macher von Baldur’s Gate 3.“ Dabei ist Divinity älter und nun wollen offenbar einige Larian-Fans die Ursprünge nachholen.
Divinity: Original Sin 2 ist der aktuell neuste (spielbare) Eintrag der Reihe und bereits 2016 erschienen. Auf Steam hatte das Rollenspiel zuletzt fast 11.000 Spieler, ein Zuwachs von fast 5.000 Spielern im Vergleich zu November (laut steamcharts).
Wenn ihr jedoch von Baldur’s Gate 3 kommt oder überhaupt vorher noch nie ein Divinity-Spiel gespielt habt, solltet ihr einige Dinge beachten, da sich die Spiele deutlich unterscheiden. Divinity: Original Sin 2 ist ein gänzlich anderes Spiel, auch wenn es ähnlich aussehen mag wie Baldur’s Gate.
Autoplay
1. Vergesst die Regeln von D&D und Baldur’s Gate 3
Divinity ist eine eigene Spiele-Reihe und basiert nicht wie Baldur’s Gate 3 auf dem Regelwerk von Dungeons & Dragons. Das bedeutet konkret:
Es gibt keine Aktionen, sondern Aktionspunkte für alles.
Werte und ihre Boni werden ganz anders verteilt.
Ihr spielt keine Klassen, sondern Charaktere.
Es gelten andere Regeln für Rüstungen, Widerstände und Status-Effekte – sowohl bei euch, als auch bei den Gegnern.
Das Spiel erklärt euch das meiste davon durch Tutorials. Lest sie, denn die Unterschiede zu Baldur’s Gate 3 sind enorm.
2. Eure „Klasse“ spielt keine Rolle
Auch, wenn ihr bei der Charakter-Erstellung eine Klasse wählt, hat die in Divinity keinerlei Auswirkung, außer auf eure anfänglich gelernten Fähigkeiten. Denn die alten Divinity-Spiele kennt kein Klassen-System, sondern ausschließlich Skills.
Ihr steigert beim Levelaufstieg verschiedene Fertigkeiten und lernt neue Zauber durch Bücher, wenn die entsprechende Fertigkeit hoch genug ist. Statt Klassen wie in Baldur’s Gate 3 zu haben, baut ihr also Builds zusammen.
Eine Anmerkung dazu: Wenn ihr auf höheren Schwierigkeiten spielt, ist es klüger, rein physische oder rein magische Teams zu spielen, da sich Effekte stapeln und die gleichen Widerstände negieren können. Für Anfänger eignen sich physische Gruppen besser.
3. Denkt nicht zu sehr über Konsequenzen nach
Wie in vielen anderen Rollenspielen haben auch in Divinity eure Aktionen Konsequenzen und können den Verlauf des Spiels beeinflussen. Die genauen Auswirkungen bekommt ihr aber oft erst sehr viel später zu spüren.
Dazu lassen sich einige Situationen nicht vermeiden oder im Gegenteil sogar umkehren und sind nicht permanent, etwa:
Begleiter, die euch ggf. verlassen. Wenn ihr alles sehen wollt, müsst ihr mehrmals spielen.
Skill-Wahl: Ihr könnt sowieso umskillen, sowohl euren Charakter als auch eure Begleiter. Macht euch keine zu großen Gedanken beim Leveln.
Seid ihr euch bei der Auswahl der Begleiter nicht sicher, haben wir hier eine kurze Charakterisierung für alle:
Die Charaktereigenschaften der Begleiter
Der Rote Prinz: Arrogant und überheblich, aber mit einer großen Verantwortung.
Ifan ben-Mezd: Freundlich und gerecht, aber verschlossen mit eigenen Angelegenheiten.
Bestie: Draufgängerisch und kameradschaftlich, aber mit mächtigen Feinden.
Lohse: Verspielt und charismatisch, aber mit einem dunklen Geheimnis.
Sebille: Kaltblütig und berechnend, aber mit einer traurigen Vergangenheit.
Fane: Gebildet und zynisch, aber ein wenig weltfremd und mit einem enormen Vermächtnis.
Wer die Begleiter sind, könnt ihr schon bei der Charaktererschaffung nachlesen.
4. Lasst euch Zeit und erkundet, was ihr erkunden wollt
Auf Reddit liest man immer wieder von Spielern, die einfach durchs Spiel und von Kampf zu Kampf rennen. Kämpfen macht in Divinity zwar echt Spaß, aber ihr verpasst das Meiste, wenn ihr nicht ab und zu vom Weg abkommt.
Lasst euch nicht hetzen, es gibt keinen Zeitdruck und – wie vorhin schon erwähnt – ihr werdet ohnehin mehrmals spielen müssen. Baldur’s Gate 3 bietet auch Inhalte für hunderte Stunden und noch immer haben die Leute nicht alles entdeckt.
Dazu als Tipp: spielt euren ersten Durchgang solo, oder, wenn ihr unbedingt Koop spielen wollt, am besten mit einem anderen Neuling. Ein Spiel mit Veteranen wird schnell ungewollt zum „Railroading.“
Zuweilen sind solche Entdeckungen sogar wichtig, um überhaupt weiter zu kommen, weil starke Items irgendwo versteckt sind. Und genau die braucht ihr später dringend.
5. Pflegt eure Ausrüstung – Die ist wichtiger, als ihr denkt
Anders als in D&D findet ihr nicht einfach nur ab und zu irgendwelche Waffen, die dann auch noch kaum besser sind als das, was ihr schon tragt. In Divinity sind die Werte der Waffen wichtig und sogar teilweise notwendig, um bestimmte Zauber wirken zu können.
Vergleicht das Loot-System eher mit Diablo, wo ihr gewisse Eigenschaften braucht, damit euer Build funktioniert. Insbesondere Rüstung und magische Rüstung sind Stats, die noch wichtiger sind als rohe Lebenspunkte.
Lest euch am besten genau durch, was welcher Wert genau macht.
6. Nutzt Elemente und eure Umgebung: Die stärksten „Zauber“ beherrscht jeder
Ihr habt vielleicht schon davon gehört, aber in Divinity ist die „Barrelmancy“ überhaupt erst entstanden. Das ist die stärkste Magieschule, die es gibt, denn sie kann in der Theorie unendlichen Schaden stacken.
Nutzt in Divinity: Original Sin 2 alles, was ihr findet und experimentiert damit herum. Das Spiel ist darauf ausgelegt, dass ihr eure Umgebung zu nutzen wisst, etwa durch:
Segnen von Pfützen oder Dampfwolken für AoE-Heilung
Blut, das ihr unter Strom setzt, um Gegner zu betäuben
Feuer, mit dem ihr Giftwolken entzünden oder Elementare beschwören könnt
Lernt die Elemente kennen. Sie können euch das Leben retten. Und wenn euch das zu umständlich ist, hilft euch…
7.Oft speichern – wirklich!
Die Schnellspeicherfunktion (standardmäßig auf F5) ist euer bester Freund im Spiel. Euch stehen bis zu 25 Schnellspeicher-Slots zur Auswahl, ihr überschreibt daher nicht direkt den alten Speicherstand, falls ihr schnell speichern wollt. In den Einstellungen könnt ihr die Zahl der Slots einstellen
Die Kämpfe sind ungleich schwerer als etwa in Baldur’s Gate 3 und erfordern einiges an Wissen und Kombinationen. Lauft ihr einfach so in zu starke Gegner und liegt der letzte Speicherstand weit zurück, verliert ihr Stunden an Fortschritt.
Divinity: Original Sin 2 sagt euch nicht direkt, wenn ihr in Gebiete geht, die weit über eurer Stufe sind. Gewöhnt euch deswegen so früh wie möglich an, alle paar Minuten mal F5 zu drücken, um euren Spielstand zu retten.
8. Klingt seltsam, aber: spielt einen vorgefertigten Charakter!
So verlockend es sein kann, einen „Tav“ zu spielen: tut es nicht. Erstellt euch keinen eigenen Charakter, sondern nehmt einen der sechs vorgeschlagenen. Divinity: Original Sin 2 ist kein Rollenspiel wie Baldur’s Gate 3, wo ihr der Held seid, es ist eine Erzählung von sechs Helden.
Spielt ihr nicht mit einem „Origin“, geht euch mindestens ein gesamter Story-Strang flöten, weil ihr ihn nicht mehr erkunden könnt. Wollt ihr aber unbedingt einen eigens erstellten Charakter spielen, tut das beim zweiten Durchlauf – oder spielt zweimal für alle Begleiter-Storys.
Beim Erstellen solltet ihr jedoch daran denken, dass Untote einen ganz anderen Stellenwert haben als die Lebenden. NPCs werden Angst vor euch haben und euch direkt angreifen, wenn ihr euch nicht verhüllt und Heil-Magie schadet euch, während ihr durch Gift Lebenspunkte regeneriert. Für Anfänger ist das keine geeignete Option.
Wenn ihr euch übrigens vom neuen Trailer zu Divinity habt verführen lassen, solltet ihr noch wissen, dass Divinity: Original Sin 2 zwar einen durchaus düsteren Ton anschlägt, aber nicht ganz so dunkel und makaber ist, wie das neue Spiel vermuten lässt: „Das ist so widerlich. Ich liebe es“ – Ein Trailer spaltet die Game Awards: die einen finden ihn toll, die anderen zu heftig
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