In Russland wurde Roblox von der Regierung gesperrt. Deswegen hagelt es jetzt Tausende Briefe von Kindern, die weg wollen.
Dass der Kreml viel Kritik von den eigenen Bürgern bekommt, ist etwas, das in russischen Medien zumeist eher selten berichtet wird. Doch bei einer Sache ist das anders: Roblox. Denn das weltweit beliebte Spiel wurde in Russland gesperrt und das hat die junge Generation offenbar dazu veranlasst, Briefe an die russische Regierung zu schreiben.
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Warum ist Roblox in Russland gesperrt? Am 3. Dezember 2025 wurde der Zugriff auf Roblox von russischer Seite aus gesperrt. In der Begründung vom russischen Medienregulator Roskomnadzor dazu heißt es in der Moscow Times, das Spiel würde „extremistisches Material“ enthalten, außerdem „LGBTQ und andere schädliche Ansichten propagieren“ und sei voll mit „unangemessenen Inhalten, die die geistige und moralische Entwicklung von Kindern negativ beeinflussen können“.
Kinder sollen Briefe schreiben, wollen Russland für Roblox verlassen
Die prorussische Zensurbefürworterin Yekatarina Mizulina erzählte ihren Telegram-Followern, dass sie „mehr als 63.000 Briefe von Kindern zwischen 8 und 16 zu dieser Sperre bekommen habe.“ Die Hälfte dieser Kinder wünsche sich, Russland wegen dieser Sperre zu verlassen.
Putins Pressesprecher Dmitry Peskov äußerte sich dazu ebenfalls und erklärte, dass er viele Briefe von Kindern zu dem Thema bekommen habe. Er dementiert, dass die Kinder davon sprechen, Russland verlassen zu wollen, „aber sie schreiben viel über dieses Spiel“.
Wie beliebt war Roblox in Russland? Robox zählte bis zu seiner Sperre – und dem Anschein nach auch darüber hinaus – zu einem der beliebtesten Spiele überhaupt. Im Jahr 2023 war es das am meisten heruntergeladene Spiel in Russland. Auch weltweit ist Roblox bei der jungen Generation extrem beliebt, denn es gibt über 100 Millionen tägliche Nutzer.
Roblox steht dabei international immer wieder in der Kritik und es gibt Vorwürfe, dass nicht genug zum Schutz der Kinder getan würde. Es gibt viele Berichte darüber, dass gerade Roblox vermehrt für Grooming-Straftaten genutzt wird.
Dass der Präsident eines Landes oder dessen Pressesprecher sich genötigt sieht, sich mit Videospielen auseinanderzusetzen, ist eher ein seltenes Phänomen – dürfte aber wohl eine der ganz wenigen Gemeinsamkeiten mit anderen Ländern sein. Denn auch der französische Präsident äußerte sich in der Vergangenheit einmal negativ über Videospiele und sorgte damit für Schlagzeilen.
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