Runaway: The Dream of the Turtle – im Klassik-Test (Wii)

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Spiel:Runaway – The Dream of a TurtlePublisher:Focus Home InteractiveDeveloper:Pendulo StudiosGenre:AdventureGetestet für:WiiErhältlich für:WiiUSK:Erschienen in:2 / 2010

Beinahe zwei Jahre nach der durchwachsenen DS-Version des ursprünglichen PC-Adventures erscheint der zweite Teil der Runaway-Trilogie für Wii – der Abschluss der Serie erschien unlängst für PC.

Als sympathisch-verpeilter Physikstudent Brian Basco sucht Ihr auf einer Südsee-Insel nach Eurer Freundin. In Point’n’Click-Manier sammelt Ihr alles ein, was nicht niet- und nagelfest ist, plaudert langanhaltend bis langatmig mit schrägen Einwohnern und löst abstruse Rätsel. Letztere sind verflixt schwer, da nicht immer logisch und erfordern das Denken über drei Ecken. Fällt Euch etwa ein, mit Schneeschuhen eine wackelige Hängebrücke zu überqueren? Oder baut mittels Briefbeschwerer und konservierter Zunge ein Katapult! Nervig: Wichtige Gegenstände bzw. Aktionen könnt Ihr erst aktivieren, wenn bestimmte Ereignisse eingetreten sind. Daher latscht Ihr die hübsch gezeichneten, aber großteils starren Locations mehrmals ab. Eine Hotspot-Funktion hilft Euch immerhin, wichtige Stellen nicht zu übersehen – die Wii-Fernbedienung vibriert entsprechend. Im Grunde müsst Ihr den Bildschirm aber Pixel für Pixel absuchen, was wegen der trägen Remotesteuerung schwer fällt. Wie von einem Magneten wird der Zeiger gen Bildrand gezogen – das verhindert punktgenaues Klicken.

Wii-exklusiv ruft Ihr optional den schusseligen Professor Joshua, der Euch mit Tipps versorgt. Diese sind aber so abstrakt und allgemein gehalten, dass sie zur Lösung des anstehenden Problems kaum beitragen. Dafür gefällt die professionelle Sprachausgabe: Alle 20 Charaktere wurden mit einer passenden Stimme versehen. Vor allem Brians lustige Kommentare amüsieren.

Meinung

Philip Ulc meint: Ich liebe klassische 2D-Adventures – auch wenn sie drei Jahre nach dem PC-Release das Licht der Wii-Welt erblicken. Bei der Portierung haben sich die Entwickler zwar Gedanken gemacht (nützliches Vibrieren, weniger nützliche Hilfsfunktion), allerdings die Bedienung vernachlässigt. Der träge Cursor nervt, pixelgenaues ­Absuchen ist hier Fehlanzeige, obwohl es das Spiel wegen fies versteckter Items verlangt. Inhaltlich übernehmen die Entwickler schlicht die Adventure-Vorlage: schräge Charaktere und super Sprecher, aber auch die abstruse Story und teils unfaire Rätseleinlagen.

Wertung

6 Kapitel
über 20 auskunftsfreudige NPCs
schön gezeichnete 2D-Hintergründe
Hotspot-Funktion via Mini-Rumble
wenig hilfreiche, exklusive Hilfefunktion

Solides Point’n’Click-Abenteuer
trifft auf anständige Portierung: An die ­bockschweren Rätsel wagen sich nur Profis.

Singleplayer66MultiplayerGrafikSound

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