Ein altes MMORPG war so sperrig, dass ich mein höchstes Level nur mit einer Zeitschrift erreichen konnte

Seitdem es das Genre MMORPG gibt, wurden unzählige Spiele dieser Art veröffentlicht. Besonders viele alte MMOs gaben sich recht sperrig und genau das gilt auch für das erste MMORPG von MeinMMO-Autor Nico, der sein höchstes Level nur mit einer Zeitschrift erreichen konnte.

Um welches alte MMORPG geht es? Im Jahr 2010 wurde das MMORPG Last Chaos bei uns in Deutschland veröffentlicht. Es ist ein typisches MMO mit verschiedenen Klassen wie dem Ritter, dem Titan, der Heilerin oder einer einfachen Schurkin.

In meinem Freundeskreis war Last Chaos ein großes Thema. Einige Klassenkameraden überzeugten mich schließlich, da mal reinzuschnuppern. Was folgte, waren viele schöne Stunden mit Freunden, Familie und die ersten Erfahrungen mit einer reinen Online-Welt.

Wer schreibt hier? MeinMMO-Autor Nico spielte vor seinem ersten MMORPG eher Singleplayer-Games oder höchsten Pokemon im Multiplayer mit Freunden und Familie. Mit Last Chaos hat sich das erste Mal die faszinierende Welt der MMORPGs für ihn geöffnet.

Ein anderes altes MMORPG hat nach 20 Jahren eine Reforged-Version spendiert bekommen:

Last Chaos war sperrig und hatte eins der merkwürdigsten Systeme aller MMOs

Warum war Last Chaos so sperrig? Das wichtigste Gameplay-Element eines jeden MMORPGs ist natürlich das Leveln und Looten. Dazu kommt, gemeinsam Zeit mit seinen Freunden oder fremden Online-Bekanntschaften zu verbringen. Last Chaos hatte ein System, welches das Leveln unfassbar sperrig machte. Es brachte mir bei, dass ich zwar MMOs und das Grinden gerne mag, aber nicht so, wie es Last Chaos von mir wollte.

Eins der großen Probleme des Spiels waren die fehlenden Quests, die normalerweise zum Leveln benutzt werden. In Last Chaos war der „schnellste“ Weg, auf ein hohes Level zu kommen, das stumpfe Kloppen von zig Monstern.

Mit minimaler EP pro besiegtem Schuft war das ein enorm zeitintensives Unterfangen. So wurde es mir zumindest erzählt, denn das größte Problem gab es schon am Anfang meiner Reise.

Das Problem der Fähigkeitspunkte: Um Fähigkeiten mit der Klasse freizuschalten, musste der jeweilige Meister in einer Stadt aufgesucht werden.

Mit Fähigkeitspunkten (FP) wurden dort dann die Skills gekauft und die FP bekam man natürlich durchs Kloppen von Monstern. Der Haken an der Sache war, dass die FP während des normalen Levelprozesses nicht ausreichten, um alle Fähigkeiten zu erhalten, die im Endgame benötigt werden.

Wie löste Last Chaos das Problem? Anstatt die Rate der FP zu erhöhen, gab es eine Mechanik, die sich „einfrieren“ nannte. Die eigene Gilde hat dabei den Charakter eingefroren, sodass es keine EP mehr für ihn gab.

Der effizienteste Weg, die wichtigen FP zu farmen, wurde durch das Einfrieren auf etwa Level 17 erreicht, um anschließend weitere tausende Monster im Dungeon der Wüstenwelt zu besiegen. Das höchste Level zu dieser Zeit müsste etwa 90 gewesen sein.

Dieser stupide Grind von Monstern, um bis zum Umfallen FP zu farmen, das war einfach nichts für mich – obwohl ich es mit unzähligen Charakteren und in vielen Stunden meiner Lebenszeit wirklich zu mögen versucht habe.

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Mein höchstes Level erreichte ich nur durch eine Zeitschrift

Wie kam es dazu? Eines Tages ereilte mich die Nachricht, dass die neueste Ausgabe der Computer-Bild-Spiele, ein Magazin rund um Gaming, einen Code für einen Last-Chaos-Charakter enthielt. Das Besondere an dem Charakter war, dass er auf Level 35 anfing und bereits mehrere tausende Punkte für Fähigkeiten besaß. Mein höchster Charakter war ungefähr auf Level 28, nachdem ich keine Lust mehr auf das Farmen der FP hatte.

Ich kaufte mir von meinem Taschengeld also direkt zwei Ausgaben und erstellte damit jeweils einen Charakter. Als ich endlich mit dem eigentlichen Levelprozess beginnen konnte, wurde mir klar, dass sich am alten Grind-Kreislauf auch auf diesem Niveau nichts änderte. Das noch hunderte Stunden durchzuziehen, das war einfach nichts für mich.

Eines der schlimmsten MMORPGs, aber trotzdem etwas Besonderes

Warum ist es so besonders? Wie bereits am Anfang geschrieben, war Last Chaos mein erstes richtiges Online-Game. Das erste Mal mit Fremden über Teamspeak reden. Die ersten Echtgeldausgaben für dämliche Ingame-Steine, mit denen man die Waffe aufwerten konnte, was jedoch mit einer gewissen Chance fehlschlagen und das Item für immer zerstören konnte. All das waren besondere Erfahrungen.

Last Chaos konnte ich am Ende nur deswegen so lange spielen, weil ich mit meinem Bruder und Cousins sowie Freunden wirklich viel Spaß hatte. Das tröstete über den nächsten, langweiligen Grind hinweg.

Auch die Liebe für MMORPGs habe ich mit Last Chaos kennengelernt, zumindest den sozialen Aspekt. Das alleinige Besiegen von Monstern ist heute immer noch nichts für mich, aber MMORPGs wie Final Fantasy XIV haben mich sehr viel leichter für mehrere Tausend Stunden in den Bann gezogen, obwohl es auch dort Anfangsschwierigkeiten gab: Final Fantasy XIV tut anfangs alles dafür, euch abzuschrecken – doch dranbleiben lohnt sich!

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