Die mexikanische Regierung hat im Zuge eines Wirtschaftspakets neue Steuern beschlossen, darunter eine für „gewalttätige Videospiele.“ Eine Woche, bevor sie inkrafttreten sollte, wurde die Steuer jedoch gekippt, weil sie einfach nicht durchsetzbar gewesen wäre, wie die Präsidentin erklärt.
Was war das für eine Steuer? Ursprünglich hat Mexiko eine Steuer von 8 % auf „gewalttätige Spiele“ geplant. Die sollte am 1. Januar 2026 wirksam werden. Verglichen wurde die Idee mit den „Sünden-Steuern“ auf bestimmte Luxusgüter wie Tabak und Süßgetränke.
Mexiko ist damit bereits das zweite Land, das gegen Gewalt in Videospielen kämpft, nachdem es bereits in Brasilien Debatten über Killerspiele gab. Die international agierende Anwaltskanzlei Baker McKenzie erklärt die Steuer knapp mit:
„Der allgemeine Verkauf von Videospielen, die gewalttätige, extreme oder erwachsenen Inhalte enthalten und nicht für Personen unter 18 Jahren geeignet sind, sowie alle Provisionen für digitale Dienste, die Zugang zu solchen Spielen ermöglichen oder Downloads anbieten […] sollen unter die IEPS mit einer Rate von 8 % fallen.“
Warum ist die Steuer gekippt? Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum Pedro erklärte in einer Pressekonferenz (via GameReactor), dass es sehr schwierig sei, „zwischen Videospielen zu unterscheiden, die Gewalt beinhalten und solchen, die es nicht tun.“
Der Gesetzesentwurf stieß schon zuvor auf Probleme, weil etwa Dienste wie der Xbox Game Pass und PS Plus hier Sonderregelungen bräuchten. Die Präsidentin erklärt, das Gesetz habe zu viele Komplikationen – also werde man es ganz streichen und stattdessen eine Kultur des Friedens vorantreiben.
Die irrationale Angst vor Games ist uralt:
Autoplay
„Es ist fast 2026 und die Leute denken das immer noch“
Kritiker haben sich bereits zuvor über die Idee ausgelassen. Schließlich sei noch niemand durch The Last of Us kriminell geworden, hieß von der Opposition (via GameReactor). Auch auf Reddit liest man häufig Kopfschütteln über die Idee an sich.
Schon Studien aus 2020 bescheinigen Videospielen einen positiven Einfluss entgegen der Meinung, dass sie zu Gewalt anspornen würden. Ein Nutzer mokiert: „Es ist fast 2026 und die Leute denken immer noch, dass Videospiele Gewalt im echten Leben begünstigen.“
Andere haken ein: Selbst, wenn man mit einer Zeitmaschine ins Jahr 5025 reisen würde, fände man im nuklearen Ödland immer noch Leute, die so etwas glauben würden.
Obwohl die „Killerspiel“-Debatte schon uralt ist, hat erst 2021 ein US-Politiker versucht, direkt alle Videospiele zu verbieten, offenbar ohne Erfolg.
Die gesamte Diskussion scheint jedoch trotz stetig neuer Studien schlicht nicht zum Erliegen zu kommen. Nicht nur in den USA und auf dem amerikanischen Kontinent wird dabei über Gewalt in Videospielen gesprochen, sondern auch hier in Europa und sogar in Deutschland: Journalistin belebt 2023 die Killerspiel-Debatte wieder: „Junge Männer sitzen vor diesen Spielen und jagen andere“
Der Beitrag Ein Land in Südamerika wollte saftige Steuern auf Games für Erwachsene erheben, scheitert aus einem einfachen Grund erschien zuerst auf Mein-MMO.
