Die Game Awards 2023 sind über Nacht gelaufen und vorbei. MeinMMO-Chefredakteurin Leya Jankowski hat sie durch die Nacht geschaut und zieht ein Fazit.
Auch wenn mir die diesjährigen Game Awards gefallen haben, muss ich mich über eine Sache ärgern. Es ist wirklich schade.
Wir haben gestern Abend so viele gute Trailer und Ankündigungen gesehen. Das neue Spiel von Hideo Kojima wurde angekündigt, mit dem geheimnisvollen Namen OD. Ein neuer Hauptableger von Monster Hunter wird kommen. Die Macher von „Ori and the Blind Forest“ haben mit „No Rest for the Wicked“ ein neues Adventure vorgestellt, das diesmal sehr erwachsen und düster aussieht.
Bei unserer Schwester GamePro findet ihr eine komplette Übersicht aller Ankündigungen und Trailer der Game Awards 2023.
Zwischen den Ankündigungen wurden die Preise verteilt. Besser gesagt, die Awards wurden komplett durchgepeitscht. Von den Entwicklern war kaum ein Wort zu hören.
Wie ich auf Twitter von Besuchern der Awards gelesen habe, hatten die Gewinner insgesamt 30 Sekunden für ihre Dankesreden und wurden dann schnell abgewürgt. Also die Leute, für die die ganze Veranstaltung eigentlich gedacht ist.
Ich mag die Muppets ja auch, aber…
Ich verstehe natürlich, dass man bei so einer Veranstaltung eine gewisse Balance halten muss. So eine Show soll unterhalten, sie muss auch finanziert werden.
Mir ist auch klar, dass man irgendwo eine Grenze ziehen muss, weil die Veranstaltung schon ziemlich lange dauert. Die diesjährigen Game Awards liefen in Deutschland von 1:30 bis ca. 5:00 Uhr morgens.
Je mehr Gewinner man aber im Laufe der Show sieht, die sich mit ihren Dankesreden abhetzen, umso mehr hinterfrage ich, ob ich hier überhaupt eine Preisverleihung sehe.
Gonzos Hühnchen wird spontan in Zelda umbenannt.
Dafür gibt es viel Raum für kleine Showeinlagen wie Gonzo von den Muppets, der mit dem Veranstalter Geoff Keighly auf der Bühne herumalbert. Es bricht mir das Herz, weil ich die Muppets wirklich liebe, aber: Brauchen wir das wirklich, wenn es den Studios und den Menschen, für die diese Veranstaltung eigentlich gedacht ist, wertvolle Redezeit raubt?
Viel Platz wird auch Hollywood-Stars eingeräumt, die des Öfteren ihre Beteiligung an einer neuen Spieleproduktion ankündigen. Matthew McConaughey, bekannt aus Interstellar, kündigt an, dass er eine Rolle im neuen Sci-Fi-Game Exodus haben wird.
Der Star aus Dune, Timothée Chalamet, verkündet das Game of The Year, das an Baldur’s Gate 3 geht. Auch neben Hideo Kojima stand ein Star, Jordan Peele (Nope, Get Out), der ein Teil von Kojimas neuen Spiel ist. Allgemein hat Hideo Kojima sehr viel Zeit eingeräumt bekommen, für einen Teaser seines Spiels.
Zwischen den einzelnen Segmenten gibt es dann natürlich noch Werbung.
Larian-Chef hat keine Zeit, verstorbenen Kollegen zu ehren
Am Ende der Show wurde das Spiel des Jahres bekannt gegeben. Wenig überraschend ging der Preis an Larian für Baldur’s Gate 3.
Studioleiter Swen Vincke wollte den Preis einem kürzlich verstorbenen Kollegen widmen. Vor knapp einem Monat verstarb der Cinematic Animation Lead von Baldur’s Gate 3, Jim Southworth (via GameStar). Man merkt dem Studioleiter an, dass er seine Rede irgendwie in wenige Sätze pressen muss, obwohl es eigentlich ein emotionaler Moment ist. Während Vincke spricht, stehen seinem Team im Publikum die Tränen in den Augen.
Twitter/X-User Javiera Cordero zeigt die Perspektive von Vincke sehr gut: