Auf dem Youtube-Kanal York Reacts spricht ein Ex-Entwickler von Rockstar Games über den ersten Trailer zu GTA VI. Dabei behauptet er, das Spiel würde zum Release wirklich so aussehen, wie im Trailer. Wir haben uns das Video angesehen.
Wer ist York Reacts? Der Youtube-Kanal York Reacts gehört Mike York, einem ehemaligen Entwickler bei Rockstar Games. Zu seinen bisherigen Projekten gehörten für Rockstar unter anderem GTA V sowie Red Dead Redemption 2. Laut seinem Linkedin-Profil startete York seine Karriere als Charakter Animator bereits 2006 und arbeitete bislang auch an God of War Ragnarok, Callisto Protocol sowie Mortal Kombat 11.
Auf seinem Youtube-Kanal York Reacts reagiert er auf aktuelle Entwicklungen in der Gaming-Branche. Dazu gehörten zuletzt vermehrt Trailer von den Game Awards 2023. York beschäftigt sich aber auch In-Game-Cutscenes und gibt Wissen rund um Videospiele weiter.
Autoplay
Was sagt York Reacts über den Trailer? Mike York analysiert den GTA-6-Trailer in einem insgesamt 12-minütigen Video. Darin spricht er über seine Vergangenheit bei Rockstar Games und seine Arbeit an GTA V sowie Red Dead Redemption 2.
Konkret sagt York zum Trailer:
Dies ist eine In-Game-Cutscene. Viele Spiele, die man sieht, werden mit Cinematics gemacht und sie schneiden zu einer Szene, die nicht komplett im Spiel ist. Es ist sozusagen vorgerendert und dann sieht man es. Aber alles, was man in einem GTA-Spiel sieht, wird immer im Spiel gemacht. Jede einzelne Cutscene, alles, was da läuft. Wenn du das Gebäude ganz hinten siehst, kannst du auf das Gebäude gehen, es erklimmen, davon springen. Oder? Dieses Spiel ist sehr aufwendig, deshalb dauert es auch so lange.
Mike York via York Reacts, 05.12.2023
Weiter weißt er darauf hin, dass jeder sichtbare Charakter im Spiel eine ganz eigene Körperform hat. Kein Outfit sei doppelt verwendet. Auch ist es ihm wichtig zu betonen, dass die Welt sich sehr lebendig anfühlt, weil NPCs unter anderem Animationen nicht ständig wiederholen und jeder Charkter eigene Animationen hat.
Während die Trailer-Szenen im Nachtclub laufen fügt er hinzu:
Oft sieht man [in Videospielen] eine Filmsequenz. Das ist es nicht. Wenn du dieses Spiel spielst, wird es wirklich so aussehen. Es wird genau so aussehen. Es wird unglaublich sein. Ich kann es kaum erwarten. Denn die Künstler dort wissen wirklich, wie sie die Konsolen und die Hardware mit ihrem Detailreichtum an die Grenzen bringen können.
Mike York via York Reacts, 05.12.2023
Als schließlich die Balkon-Szene mit der Frau in der GTA-Version eines Luis-Vuiton-Bikinis gezeigt wird, hat York erneut nur lobende Worte übrig: Die Dame sei nur ein reiner NPC im Spiel, noch nicht einmal ein Hauptcharakter und sie sei dennoch sehr detailreich gestalltet und animiert – sie sei sehr realistisch.
Mike York arbeitete auch an Animationen für GTA 5 – in diesem Video seht ihr den Vergleich der Games:
Was ist an den Behauptungen dran? Vorne weg: Wie GTA 6 final aussehen wird, können wir mit Sicherheit erst sagen, wenn das Spiel endlich auf unseren heimischen Konsolen startet. Und auch dann kommt es auf die jeweilige Konsole sowie den verwendeten Bildschirm an.
Grundsätzlich muss man zwischen Cutscenes und Gameplay unterscheiden: Gameplay ist das, wie das Spiel am Ende tatsächlich aussieht, wenn ihr den Controller in der Hand habt und durch die Straßen von Vice City zieht. Cutscenes sind die cinematischen Story-Teile, in denen ihr nicht besonders viel tut, außer Dialogen zu folgen und evtl. Dialogoptionen auszuwählen.
Ein gutes Beispiel für Gameplay vs Cutscene ist Baldur’s Gate 3. Hier spielt ihr in der Top-Down-Perspektive. Die Cutscenes wiederum ziehen euch in eine schon fast First-Person anmutende Third-Person-Perspektive.
Vermutlich handelt es sich bei den im GTA-6-Trailer gezeigten Szenen um In-Game-Cutscenes. Diese Art der Zwischensequenzen werden rein durch programmierte Abläufe in der Game-Engine erzeugt – Spiele wie Horizon Forbidden West oder Final Fantasy 14 haben ähnliche Cutscenes. Für diese Cutscenes wird die tatsächliche Grafik meist noch einmal aufpoliert, damit auch alles richtig gut aussieht.
Den Engine-Cutscenes entgegen stehen die aufpolierten und vorab produzierten Cinematic-Cutscenes: In Spielen wie World of Warcraft werden diese vorab produziert und dann nur noch als Videos abgespielt.
Vermutlich hat York, eben auch aufgrund seiner Erfahrung mit der Arbeitsweise von Rockstar Games, bis zu einem gewissen Grad recht: Die im Trailer gezeigten Szenen sind höchstvermutlich in der Engine gerenderte und programmierte In-Game-Cutscenes und eben keine Cintematics, wie sie von vielen anderen Spielen für deren Ankündigung verwendet werden.
Wie aber bereits geschrieben, werden wir es final erst wissen, wenn wir GTA 6 in den Händen halten.
Seid ihr schon gehypet für GTA 6? Was muss für euch unbedingt ins Game? Wir freuen uns auf eure Kommentare.
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