2021 erschien ein MMORPG mit viel Potential – Gibt jetzt seinen Tod bekannt, sagt brutal ehrlich, woran es lag

Im Juli 2021 erschien das MMORPG Swords of Legends Online auf Steam und im Gameforge-Client. Anfangs kam es recht gut, doch die Spielerzahlen sanken schnell. Die Entwickler wechselten auf Free2Play und brachten sogar eine Erweiterung heraus. Jetzt wurde jedoch die Abschaltung für Ende Juni angekündigt.

Was ist das für ein Spiel? Swords of Legends ist ein Asia-MMORPG, das viel Wert auf eine traditionelle, chinesische Geschichte legt. Ihr erlebt einen klassischen Kampf “Gut gegen Böse”.

  • Bei der Charaktererstellung habt ihr die Wahl aus inzwischen 9 verschiedenen Klassen
  • Die Klasse levelt ihr in einer linearen Story und erkundet dabei verschiedene Gebiete
  • Im Endgame gibt es Dungeons und Raids in drei Schwierigkeitsgraden, Housing, verschiedene Life-Skills und PvP in Arenen, Schlachtfeldern oder Endgame-Gebieten
  • Das Ausrüstungssystem war immer fair und bei den Aufwertungen konnte nichts kaputt gehen

Ich selbst habe Swords of Legends 80 Stunden in der Beta gespielt und war sehr zufrieden mit dem Spiel. Doch der große Durchbruch gelang nicht.

Schon einen Monat nach Release sanken die Spielerzahlen auf Steam rapide ab. Inzwischen loggen sich trotz des Wechsels von Buy2Play auf Free2Play nur noch 156 Spieler in der Spitze pro Tag auf Steam ein.

Zu wenig, findet auch der Publisher Gameforge. Am 30. Juni 2023 werden die Server abgeschaltet. Damit ist auf den Tag genau ein Jahr seit der Abschaltung von TERA vergangen. Auch das MMORPG wurde von Gameforge im Westen vertrieben.

Ein erfolgreicher Start, aber keine konstanten Spielerzahlen

Was sagt Gameforge über das Aus? In einem FAQ zur Abschaltung sprach der Publisher sehr offen über das größte Problem: die Spielerzahlen. Zwar hatte SOLO einen “erfolgreichen Start”, der sogar die Erwartungen übertroffen haben soll, doch die Spielerzahlen sind inzwischen einfach zu gering.

Swords of Legends Online wurde mit der Hoffnung gestartet, unseren Nutzern ein außergewöhnliches
Spielerlebnis zu bieten, und wir freuen uns, sagen zu können, dass es einen erfolgreichen Start hatte,
der die Erwartungen übertraf. Trotz der anfänglichen Freude und Erfolge konnte die erforderliche
Spielerzahl für einen langfristigen Betrieb des Spiels nicht aufrechterhalten werden.

Entwickelt wird Swords of Legends Online übrigens von der Firma Wangyuan Shengtant Entertainment. Die chinesische Version wird auch weiterlaufen, nur im Westen findet die Abschaltung statt. Allerdings ist eine Übertragung der Accounts nicht möglich. Zum einen befindet sich die chinesische Version auf einem ganz anderen Stand und zum anderen sei die Übertragung nicht DSGVO-konform, sagt Gameforge.

Mit der Abschaltung werden auch die Foren deaktiviert. Der Kauf von Echtgeld-Währung ist bereits jetzt nicht mehr möglich.

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Warum konnte das MMORPG die Spieler nicht halten? Eigentlich hatte SOLO viel Potential. Eine hübsche Spielwelt, actionreiche Kämpfe, viel Story, ein großer Fokus auf Dungeons und einen extrem fairen Shop. Auf typische Asia-Elemente wie etwa Pay2Win, eine Zerstörung von Ausrüstung oder ewigen Grind verzichtete es. Doch der Erfolg blieb aus.

Ein großes Problem war bereits die Level-Phase. Die war recht eintönig, sehr linear und machte maximal im ersten Durchgang Spaß. Für Twinks mussten jedoch die exakt gleichen Quests in der exakt gleichen Reihenfolge gespielt werden. Wer bereits die Beta gezockt hatte, hatte kaum noch Lust, in der Live-Version zu leveln.

Allerdings musste man das Max-Level erreichen, um relevante Inhalte wie Dungeons, Life-Skills oder das Housing freizuschalten. Zum Start gab es außerdem Fehler in der Lokalisierung und einige Performance-Probleme.

Im Endgame wurde dann für die Hardcore-Spieler zu langsam Content nachgeliefert, während gleichzeitig kaum Nachwuchs in das MMORPG kam. Zudem bedeuteten Erfolge in einem Spiel, das kaum wer aktiv zockt, nahezu nichts. Rennen um World Firsts blieben irgendwann aus.

Was SOLO gut gemacht hat und wo die Probleme aus Sicht der Hardcore-Spieler lagen, haben wir in einem Spieler-Interview genauer erörtert:

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Auch in puncto Marketing unterlag Gameforge deutlich den größeren Titeln, die etwas später erschienen, etwa New World im September oder Lost Ark im Februar 2022, was kurz vor der ersten SOLO-Erweiterung im März rauskam. Beide setzten auf große Twitch-Streamer und Contests in den sozialen Medien.

Was sagt ihr zum Tod von Swords of Legends Online? Habt ihr damit gerechnet oder überrascht euch die Abschaltung? Werdet ihr das MMORPG vermissen oder hattet ihr es schon komplett vergessen?

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