League of Legends gilt allgemein als toxisches Spiel. Trotzdem gibt es einige „Good Guys“, vor allem unter den Profis. Einer davon war aber früher jemand, den kaum jemand gemocht haben dürfte. Sein Ruhm stieg ihm offenbar zu Kopf, aber er hat an sich gearbeitet.
Wer ist der Spieler?
Rasmus „Caps“ Winther (23) ist ein dänischer Profi und gilt als bester Spieler in Europa.
Aktuell spielt Caps als Mid-Laner für G2 Esports, war aber zuvor schon bei namhaften Teams wie Fnatic und mousesports. Kürzlich gewann G2 ein Match mit nur 0,6 % Siegeschance.
Bekannt ist Caps nicht nur für seine Leistung, sondern auch für das Gegenteil: wenn er besonders schlecht ist, spielt angeblich sein böser Zwilling „Craps“ für ihn.
So hat sich Caps damals verhalten: Die spanischen Kollegen von 3Djuegos haben einige der frühen Chat-Verläufe von Caps ausgegraben und den Werdegang des Profis genauer beleuchtet. Dort kommt der Mid-Laner nicht sonderlich gut weg.
In Gesprächen mit anderen Spielern wurde er dann richtig unfreundlich. Während eines Spiels fielen etwa Sätze wie: „Du wirst es in League nie zu etwas bringen, dafür sorge ich, ich werde dein Team zerstören. […] Du hast keine Ahnung, wie viel Einfluss ich auf die Roster habe.“ (via X)
Auch Einsicht soll der Profi lange nicht gezeigt haben. Wie ein weiterer Mitspieler in einem Verlauf zeigt, meinte Caps einmal: „Besuch mich doch in Deutschland nächstes Jahr. Ich muss mich nicht benehmen […] ich wurde ja schon ausgewählt.“ (via X)
Seit er bei seinem ersten Profi-Team unter Vertrag genommen wurde, soll er sich schrecklich verhalten haben. Von Teamkollegen hieß es etwa: er solle sich kaum noch auf Ranked-Spiele konzentriert, dort fast nur noch getrollt, sabotiert oder experimentiert haben.
Vermutlich deutlich weniger kontrovers ist der legendäre Faker:
Autoplay
Toxischer Profi arbeitet an sich: „Ich bin jetzt ein Vorbild“
Kurz nachdem Caps dem Team Fnatic beigetreten ist, hat er zusammen mit seinem Team eine offizielle Entschuldigung gepostet (via TwitLonger). Dort heißt es:
Ich möchte mich für mein kürzliches Verhalten in der Solo Queue entschuldigen, sowohl bei der Community als auch bei den Leuten, die ich geflamed habe. […] Was ich vor dem Beitritt bei Fnatic nicht gewusst habe ist, dass mehr dazu gehört, ein Profi zu sein, als einfach nur im Spiel gut zu sein. Ich muss auch eine gute Person und ein Vorbild für andere sein.
Caps gelobte Besserung und wollte zusammen mit seinem Team an seinem Verhalten arbeiten. Das scheint funktioniert zu haben.
Seit dieser Zeit gab es keine nennenswerten Vorfälle mehr, in denen Caps negativ aufgefallen wäre. Sogar der weltbekannte Faker hat erst kürzlich zusammen mit ihm trainiert. Caps’ größtes Problem sei wohl gewesen, dass er zu schnell zu erfolgreich geworden ist, wie 3Djuegos schreibt.
Wer schon mit 17 in den Profi-Sport kommt, ein enormes Gehalt bekommt und nach Deutschland zieht, ohne darauf vorbereitet zu werden, müsse damit erst einmal klarkommen. So etwas gebe es im traditionellen Sport nicht. Dazu kommt, dass League of Legends generell den Ruf hat, nicht die netteste Community zu haben:
Ich habe das 1. Mal LoL gespielt – Die sind da wirklich so gemein, wie alle sagen