Die Entlassungen bei Destiny 2 haben in dieser Woche zu einer beispiellosen Unruhe unter den Spielern geführt. Viele von ihnen, die Bungie bislang noch unterstützt haben, überdenken jetzt ihre Vorbestellungen für das DLC „Die Finale Form“. So drücken sie ihre kollektive Frustration und Enttäuschung aus.
So reagieren Spieler auf Bungies Entlassungen: Destiny 2 erlebt momentan unruhige Zeiten, nachdem bekannt wurde, dass Bungie Anfang dieser Woche zahlreiche Entlassungen durchgeführt hat.
Die Nachricht führte zu einer Welle der Unzufriedenheit unter den Spielern, die ihre Enttäuschung auf verschiedenen Social-Media-Plattformen lautstark äußerten.
Die Reaktionen sind vielfältig, aber ein besonders auffälliger Akt des Protests ist der Boykott der Vorbestellung für das DLC „Die Finale Form“, welche auf Steam mit Jahrespass 99,99 Euro kostet.
Viele Spieler sehen dies als eine solidarische Geste, um die Unterstützung für die entlassenen Mitarbeiter zu zeigen.
Zudem wären die Entlassungen und die allgemeine Stimmung bei Bungie ausreichende Gründe für eine Rückerstattung des bereits vorbestellten DLCs.
Doch ob diese Entscheidung am Ende auch die richtigen trifft, bleibt fraglich.
Das könnte vielleicht die letzte Destiny-2-Erweiterung werden:
Autoplay
Stornierungen sind Ausdruck der kollektiven Frustration und Enttäuschung über Bungie
Auf Reddit, genauer gesagt im DestinyTheGame-Subreddit, haben Fans die kommende Destiny-2-Erweiterung „Die Finale Form“ im Rahmen eines kollektiven Protests boykottiert. Eigentlich wollte sich dort ein Spieler nur erkundigen, ob er aus bekannten Gründen seine Vorbestellung rückgängig machen kann.
Denn man „habe hier eine Vorbestellung getätigt und erwartet, dass der Inhalt an einem bestimmten Tag veröffentlicht wird und ein bestimmtes Qualitätsniveau erreicht.“ Aber jetzt, wo so viele Dinge passiert sind, habe man doch schließlich vernünftige Gründe, um eine Rückerstattung anzufordern. Schrieb der Redditor Eigenspace.
Hier findet ihr alles, was das kommende DLC „Die Finale Form“ bieten soll:
Das fanden auch andere Spieler als die beste Möglichkeit, ihre anhaltende Enttäuschung über die Entlassungen, die wahrscheinliche Verschiebung des DLCs und die schlechte Leistung von Destiny 2 auszudrücken.
Der Beitrag erhielt entsprechend 2,2K Upvotes und der langjährige Destiny-Spieler PoorlyWordedName kommentierte:
Ich habe über 3000 Stunden in Destiny. Es ist bei weitem mein Lieblingsspiel, aber das… Das hat mich gebrochen… Mein Mitgefühl gilt jedem einzelnen Menschen, der seinen Job verloren hat. […] Gierige Unternehmensinteressen haben wieder einmal etwas, das ich liebe, zerstört und das Leben von Menschen ruiniert. Ich weigere mich, sie weiter zu unterstützen, und hoffe, dass auch andere erkennen, wie kaputt das alles ist.
schloss sich PoorlyWordedName der Stornierungswelle im Reddit an
Mitarbeiter und Management lassen sich nur schwer trennen
Das ist die Schattenseite des Protests: Die Destiny 2-Community zeigt, dass sie nicht bereit ist, die jüngsten Entwicklungen und Entlassungen bei Bungie kommentarlos hinzunehmen.
Doch eine der großen Herausforderungen, mit denen die Spieler durch ihre Stornierung auch konfrontiert sind, besteht darin, zwischen den verbleibenden Mitarbeitern von Bungie und dem Management des Unternehmens zu unterscheiden.
Viele Spieler wollen mit der Stornierung des kommenden DLCs ihre Frustration und ihre Enttäuschung gegenüber dem Management von Bungie ausdrücken. Ihr Mitgefühl gilt dabei jedem einzelnen Menschen, der seinen Job verloren hat.
Dies spiegelt auch das Zitat des Hüters FormatR wider, der im Destiny-Reddit kommentierte: „Habe gerade meine storniert und verdammt, es hat sich gut angefühlt.“
Stornierung gefährdet jetzt alle Arbeitsplätze: Dem gegenüber stehen die verbliebenen Mitarbeiter bei Bungie. Ihnen liegt Destiny 2 und ihr Job am Herzen. Sie hatten seit längerem Änderungen von ihren Chefs gefordert, um die Spieler zurückzubringen. Viele dieser Vorschläge wurden jedoch abgelehnt.
Durch die massenhaften Stornierungen könnte es aber nun zu weiteren Verlusten, mehr Entlassungen und sogar zum völligen Zusammenbruch kommen, wie Paul Tassi auf Twitter/X anmerkte.
Diese Entwicklung verdeutlicht, wie komplex und zweiseitig die Auswirkungen des Protests der Destiny 2-Community sind und wie die Solidarität mit den Mitarbeitern und die Unzufriedenheit mit dem Management in dieser ungewissen Zeit aufeinandertreffen.
Der User Scott-SX2Gaming merkt dazu allerdings an: „Es ist eine beschissene Situation, aber [Bungie] hat sie selbst geschaffen. Niemand sollte sich Sorgen über die Auswirkungen machen, wenn man das Spiel nicht mehr spielt. Das ist Sache von Bungie. Wenn das zu weiteren Jobverlusten führt, auch wenn das wirklich Mist wäre, können Spieler keine Verantwortung dafür tragen.“
Es ist dennoch schwierig, nicht für alle Betroffenen Mitgefühl zu empfinden. Denn den Preis werden am Ende vermutlich auch die noch verbliebenen Mitarbeiter von Bungie zahlen und nicht das Management.
Das Schlimmste ist, dass diejenigen, die das Problem verursachen, keine Konsequenzen zu befürchten haben werden. Ich würde wetten, dass das gesamte Führungsteam von Bungie goldene Fallschirme hat.
schreibt der Spieler Corey zur Situation via Twitter
Wie denkt ihr über die Entscheidung der Destiny 2-Community, DLC-Vorbestellungen zu boykottieren, um ihre Solidarität mit den entlassenen Mitarbeitern zu zeigen? Habt ihr vielleicht sogar schon selbst storniert? Dann teilt eure Gründe dafür oder dagegen gerne mit uns in den Kommentaren.
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