Bei League of Legends hat sich einer der präsentesten Entwickler nun zurückgezogen: David „Phreak“ Turley will nicht mehr auf Social Media aktiv sein. Er habe Morddrohungen erhalten und die Stimmung sei extrem feindselig geworden. Das wenige gute Feedback über Social Media, sei die Belastung durch die Morddrohungen einfach nicht wert. Die Morddrohungen kamen offenbar nach Änderungen am „Ping“-System in LoL auf.
Wer ist der Entwickler?
David „Phreak“ Turley (36) ist ein früherer Caster, der 2022 zum Entwickler wurde. Er ist seit 2009 bei Riot Games, also schon ewig dabei. Vor seiner Karriere bei Riot Games war er ein Warcraft-3-Spieler.
Phreak fungiert als Sprachrohr von Riot Games und dient als Verbindungsglied zwischen dem Entwickler-Team und der Community.
Immer wieder war es Phreak, der den Spielern einen Einblick hinter die Kulissen gewährte und erklärte, warum manche Änderungen kommen oder nicht. Er spricht dabei Klartext, so erklärte er im Juli 2023, dass LoL-Spieler offenbar unfähig seien, Patch-Notes zu verstehen.
So manche News in LoL kann einen nur traurig machen:
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Entwickler will sich vorläufig von Social Media zurückziehen
Das sagt er nun: In einem YouTube-Video, das als Preview für Patch 13.23 dient, erklärt Phreak:
Ich werde mich mehr oder weniger von Social Media auf absehbare Zeit zurückziehen. Die Menge an toxischem Verhalten hat so stark zugenommen, dass es sich für mich nicht lohnt, die wenigen nützlichen Kommentar unter all den Morddrohungen zu sichten. Ist halt so.
Warum hat er so viel Ärger? Wie Spieler auf reddit erklären, liegt es ganz offenbar an Änderungen am „Ping“-System in LoL, die Phreak verteidigt hat.
Das „Smart Ping“-Menü ist ein Kreismenü mit 8 Signalen, das Spieler nutzen sollen, statt zu tippen. Per Pings können Signale wie „Rückzug”, “Helft mir” oder “Gegner fehlt“ mitgeteilt werden.
Die Idee ist es, dass Spieler den normalen Chat, wo oft geflamet wird, stumm schalten, sich aber über Pings dennoch verständigen können. Riot Games kann Flamern auch die Rechte am Chat entziehen, sie dann aber über Pings dennoch kommunizieren lassen.
Gegner des Systems wollen aber, dass jeder den Chat lesen muss und halten den Chat für unheimlich wichtig, um sich in einem Team-Spiel abzusprechen.
Bei Riot ist man der Ansicht: Für genau die Absprache reichen doch die Pings. Es genügt, doch zu pingen, dass man jetzt den Baron machen will – da muss nicht noch die Mutter eines Mitspielers beleidigt werden.
Aber wie Dotesports ausführt, wird auch das Ping-System dazu genutzt, um Mitspieler zu belästigen, was die Spielerfahrung verschlechtern kann.
Phreak hatte das System auf YouTube verteidigt: Das sei dafür da, wenn Spieler nicht gemeinsam in Voice-Channels seien. Kommunikation sei zwar notwendig, tippen aber oft zu umständlich.
Ihm wurde entgegenhalten: Man müsse in einem Team-basierten Spieler doch vernünftig kommunizieren können. Das Ping-System über-simplifiziere das. Riot Games solle sich darum bemühen, einen Safe Space für Spieler zu schaffen und ihnen nicht die Möglichkeit der Kommunikation einschränken.
Diese Diskussion, die so dargestellt ganz vernünftig klingt, bekamen einige aber offenbar in den völlig falschen Hals, was zu diesen Morddrohungen gegen den Entwickler führte.
Wie wird das diskutiert? Auf reddit ist schon eine schwierige Stimmung zu sehen, als man über die Entscheidung von Phreak diskutiert, sich zurückzuziehen.
Einige sagen, der solle sich nicht so anstellen. Morddrohungen seien doch in Videospielen normal. Man selbst bekomme ständig welche.
Andere sagen aber: Es sei schon ein Unterschied, ob man Morddrohungen erhalte, während man selbst anonym ist, oder ob man eine „sichtbare Person“ sei, die jeder kenne, und dann solche Drohungen erhalten.
Die Community von LoL habe zu Recht ihren schlechten Ruf.
Das steckt dahinter: Über das Ping-System kann man trefflich streiten und beide Seiten verstehen. Doch um die Sache geht es nun gar nicht mehr, sondern jetzt ist die sachliche Diskussion durch eine Diskussion abgelöst worden, wie man miteinander umgehen sollte.
Letztlich schneiden sich Spieler, die so toxisch auftreten, nur ins eigene Fleisch: Denn zum einen hört niemand gerne auf aufgebrachte, schreiende Flamer und zum anderen hat auch keiner Lust, sich mit solchen Leuten zu unterhalten und ruhig zu bleiben, während man angeschrien und beleidigt wird.
Vernünftige Argumente helfen der Sachen viel mehr, als Emotionen wie Wut und Zorn. Bei Drohungen ist jede Grenze schon lange überschritten.
Die Diskussion in LoL erinnert stark an Destiny. Da bekam der Community Manager, der mit den Spielern sprach, Morddrohungen und kündigte sogar. Seitdem hat Bungie die Kommunikation mit den Spielern weitgehend eingestellt, worüber die sich nun empören: