Immer mal wieder tauchen ungewöhnliche Versuche auf, die Pokémon-Spiele durchzuspielen. Seit zwei Jahren versucht sich auch ein mathematisches Experiment an „Pokémon Saphir“ – mit mäßigem Erfolg.
Erinnert ihr euch noch an „Twitch Plays Pokémon“? 2014 versuchte jemand, den Twitch-Chat „Pokémon Rot“ durchspielen zu lassen, indem Chat-Teilnehmer über die Eingaben abstimmen konnten. Nach etwa 16 Tagen schafften die Teilnehmer es und beendeten das Spiel. Das Konzept wurde dann auch in den folgenden Jahren immer mal wieder aufgegriffen.
Ein vergleichbar experimentelles, wenn auch abgewandeltes Konzept wird seit etwa 2 Jahren auf dem Twitch-Kanal „WinningSequence“ betrieben. Seit Ende 2021 wird dort das Spiel „Pokémon Saphir“ gespielt – und zwar von der Zahl „Pi“.
Wie spielt die Zahl das Spiel? Laut Kanal-Info ist die Idee, dass die Zahl Pi eine unendliche Reihe an Ziffern hinter dem Komma hat, grundlegend. Der Gedanke: Ordnet man jeder Ziffer von 0 bis 9 einen Button zu und lässt dann die Zahlenfolge runterlaufen, kann die Zahl quasi das Spiel spielen.
Das Ziel: „Wir wollen wir herausfinden, ob es innerhalb der bekannten mathematischen Konstanten eine „Game-Winning-Sequence“ gibt“, so die Kanalbeschreibung. Also: Gibt es irgendeine Ziffernkombinationen in der Pi-Folge, die es ermöglicht, das Spiel durchzuspielen.
Rein theoretisch besehen müsste das bei den unendlichen Möglichkeiten irgendwann der Fall sein. Bislang sieht es aber nicht so gut aus. Wie das aussieht, könnt ihr euch hier in einem der vielen Videos anschauen:
Die aktuellsten 12 Stunden von „Pi Plays Pokémon Sapphire“ (Quelle: YouTube/WinningSequence)
So schlägt sich „Pi“ in Pokémon Saphir
Wie lang spielt Pi schon? Laut WinningSequence läuft das Experiment 24/7 mit kurzen Pausen alle 48 Stunden, um die Twitch-Nutzungsbedingungen zu erfüllen. Im YouTube-Archiv des Kanals kann man unzählige Stunden an Gameplay seit November 2021 anschauen. Über 16.000 Stunden Spielzeit müssen dabei bereits zusammengekommen sein.
Wie gut spielt Pi? Der Weg zum Pokémon-Meister ist lang, und das gilt offenbar besonders, wenn man nur ein mathematisches Konzept ist. Bisher hat die Zahl Pi es gerade mal vor die Tore der ersten Stadt Wurzelheim geschafft, rannte dann aber immer wieder zurück. Vom ersten Arena-Sieg ist die Zahl auch nach 2 Jahren noch weit entfernt.
Allerdings hat „Pi“ es zumindest geschafft, sein Starter-Pokémon durch Kämpfe vor den Toren der ersten Stadt ziemlich gut zu trainieren. Das Anfangs-Geckarbor der Zahl ist mittlerweile ein Gewaldro auf Level 77. Sollte „Pi“ es also jemals aus Wurzelheim heraus schaffen, kann sich die Konkurrenz warm anziehen.
Was sind die Probleme? Grundsätzlich ist die Zahl sehr ziellos unterwegs und läuft sich dauernd fest. Auch das Menü kommt dem Erfolg immer wieder in die Quere, da kann man nämlich auch gut feststecken. Kurz: Wenn es die „WinningSequence“ gibt, wurde sie bislang noch nicht gefunden.
Grundsätzlich schauen aber immer mal wieder ein paar Kommentatoren rein und glauben weiterhin daran, dass Pi zum Pokémon-Meister werden könnte. Irgendwann. Vielleicht.
Was haltet ihr von dem Experiment? Erzählt es uns in den Kommentaren!
Zuletzt machte sich auch eine KI auf, um Pokémon Rot zu spielen. Wie es der erging, lest ihr hier.