Neues MMORPG verspricht auf Pay2Win zu verzichten – Ist im Test doch Pay2Win, löscht klammheimlich das Versprechen

Das MMORPG Tarisland erinnert in seiner Grundidee an WoW. Es möchte seinen Fokus vor allem auf Dungeons, Raids und eine abwechslungsreiche Story legen und bedient sich an einigen Elementen des Genre-Königs. Doch der aktuelle Beta-Test bekommt einiges an Kritik. Die Entwickler haben reagiert, doch nicht alles daran ist positiv.

Was wird kritisiert? Tarisland versprach auf der Webseite und in den Sozialen Medien, dass es nicht Pay2Win wird. Das Free2Play-MMORPG sollte zwar einen Shop bieten, doch der Fokus sollte primär auf Cosmetics legen.

Im aktuellen Beta-Test gibt es jedoch ein System, das Spieler irritiert:

So kann man mit Silber (Ingame-Währung) direkt Ausrüstung mit Stats in einem Marktplatz kaufen.

Zwar werden die Gegenstände dort von Spielern angeboten, doch im gleichen Fenster ermöglicht das Spiel, die Echtgeldwährung in Silber zu tauschen.

Man wird also indirekt dazu angeleitet, mit echtem Geld eine bessere Ausrüstung zu kaufen, so die Kritik.

Zusätzlich wurde ein Vorteilspaket für 5,99 Euro angeboten, welches die Steuern um Handelsposten reduziert und generell den Verkauf komplett kostenlos macht. Dieses Abo bringt auch Vorteile wie ein tragbares Lagerhaus und 10 % weniger Elankosten, welches für das Crafting gebraucht wird. Diese Boni sind einigen zu viel.

Was sagen die Entwickler dazu? Die reagierten mit einem Statement darauf und versprachen Änderungen, wurden jedoch nicht allzu konkret. Zusätzlich entfernten sie ihre Aussage, dass Tarisland ein MMORPG ohne Pay2Win wird, klammheimlich von der Webseite und aus den Profilen in den Sozialen Medien.

Änderungen am Shop ja, aber keine Aussage zu Abo und Elan

Was wollen die Entwickler ändern? In einem Statement heißt es, dass man das negative Feedback der Spieler mitbekommen habe. Dabei ging es jedoch vorwiegend um das Thema Ausrüstung:

Wir wollen ein faires MMORPG schaffen und haben daher beschlossen, solche Gegenstände in unserem offiziellen Shop nicht zu verkaufen, da wir dieses Modell als nicht-P2W betrachten. Durch diesen Test haben wir herausgefunden, dass unser Verständnis von der Perspektive der Community abweicht und wir werden in unseren zukünftigen Beschreibungen der Monetarisierung vorsichtiger sein.

Unsere ursprüngliche Absicht bei der Entwicklung dieses Monetarisierungsmodells war es, den Spielern eine reibungslosere Wachstumserfahrung zu ermöglichen und ein gesundes Ökosystem im Spiel zu schaffen. Im aktuellen Design werden alle Gegenstände, die im Auktionshaus zirkulieren, direkt von den Spielern angeboten und bepreist, sodass die Spieler von den Transaktionen profitieren können.

Gleichzeitig haben wir den Spieler-zu-Spieler-Handel eingeschränkt, um die Ausbreitung von Offline-Transaktionen und Spielerverlusten durch Goldfarming-Studios und Bots zu minimieren.

Zu dem Buff für 5,99 Euro und dem dazugehörigen Elan-System haben sie nichts gesagt.

Was hat es mit Elan auf sich? Dieses Ausdauer-System regelt, wie viele Materialien ihr sammeln und wie viel ihr allgemein craften könnt. Für das Sammeln von drei Erzen benötigt ihr ein Elan, für das Herstellen von fünf Kupferbarren benötigt ihr fünf Elan.

Elan bekommt ihr automatisch über Zeit. Ein Elan pro 15 Minuten. Der Buff allerdings reduziert die Elankosten um 10 %, was einen großen Vorteil im Crafting bedeutet. Ähnliche Systeme kennt man von ArcheAge, Albion Online oder diversen Mobile-MMORPGs.

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Sind die Probleme wirklich so gravierend? Das kommt auf den eigenen Standpunkt an. Der Tausch von Echtgeld in Ingame-Währung ist inzwischen fast überall möglich, etwa in Guild Wars 2 über Gems, in WoW über die Token oder Black Desert über die Kostüme. Direktes Pay2Win gab es zudem nicht, weil die Items ja erstmal von anderen Spielern angeboten werden mussten.

Boni für Quests, Gold oder Arbeitspunkte sind ebenfalls in anderen Spielen wie Albion Online, Lost Ark oder ESO+ enthalten.

Trotzdem lassen sich all diese Punkte natürlich kritisieren, ebenso wie der Gender Lock, der einigen bei den Klassen nicht gefällt. Etwas irritierend ist auch, dass sie die Aussagen zum „Non Pay2Win“ entfernt haben.

Positive Aspekte sind für viele wiederum die Dungeons, das Kampfsystem und generell die Optik des Spiels. Es ist also nicht alles automatisch negativ.

Wie ist eure Meinung dazu? Habt ihr Tarisland selbst angespielt?

Mehr zu Tarisland erfahrt ihr hier: Neues MMORPG soll WoW in China ersetzen – Sieht so gut aus, dass es auch bei uns überzeugen kann.

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