WoW Classic: Das Gold-Problem wächst und Spieler fordern endlich Konsequenzen

Die Gold-Problematik in WoW Classic wird immer größer. Viele fühlen sich nicht gehört – und Blizzards Strafen für Streamer sind ein Witz.

Gold in World of Warcraft ist eine feine Sache – damit lässt sich so ziemlich alles bezahlen. Tränke, Reparaturkosten, besondere Rezepte – aber immer häufiger auch Beute in Dungeons und Raids. Besonders in den verschiedenen Versionen von WoW Classic sind sogenannte „GDKP-Runs“ an der Tagesordnung.

Was sind GDKP-Runs? Vereinfacht gesagt, wird bei solchen Dungeon- oder Raid-Besuchen auf die Belohnungen geboten, und zwar mit Gold. Der höchste Bieter bekommt das jeweilige Item. Das Gold wird am Ende auf alle Teilnehmer der Raidgruppe aufgeteilt. In der Theorie ist das ein faires System – wer viel Gold verdient hat, kann sich viele Items leisten. Die anderen profitieren davon und bekommen selbst Gold für künftige Runs.

Was ist das Problem? Ein Großteil des Goldes dieser Systeme ist inzwischen auf illegalen Wegen verdient worden. In den allermeisten Fällen stecken dahinter Bots, die mit zahlreichen Accounts und vollkommen automatisiert das Gold farmen und anschließend verkaufen.

Zwar ist der Kauf von Gold technisch gesehen erlaubt – nämlich durch die WoW-Marke – sowohl das Benutzen von Bots als auch das Kaufen von Gold auf externen Seiten ist allerdings verboten.

Dass Blizzard hier nicht in der Lage war, die Bots und Anbieter einzuschränken, hat auf vielen Realms inzwischen dramatische Auswirkungen. Oft werden Gegenstände für mehrere Millionen Gold verkauft – da ist es offensichtlich, dass diese Mengen nicht auf legalem Wege gefarmt werden können.

Inzwischen gibt es sogar eine Petition im Subreddit von WoW Classic, die Blizzard zum Handeln bewegen will – auch wenn die Zustimmung hier noch verhalten ist.

Streamer-Vorfall macht alles noch schlimmer: Erst vor einigen Tagen hat ein Vorfall für besonderes Aufsehen gesorgt. Der bekannte Streamer Sodapoppin hatte Gold mit Echtgeld gekauft und war dafür von Blizzard sanktioniert worden. Anstatt einer tatsächlichen Accountstrafe gab es aber lediglich eine Verwarnung und das illegal gekaufte Gold und die dadurch erstandenen Items wurden von seinem Account entfernt.

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Für viele Spieler ist das ein klarer Beweis gewesen, dass Blizzard einfach nicht hart genug gegen solche Vergehen durchgreift. Gleichzeitig glauben viele, dass andere Gold-Käufer sich ermutigt fühlen. Wenn die größte Strafe ist, dass einem das Gold nur weggenommen wird – ist es dann überhaupt eine Strafe?

Goldkauf wird oft legitimiert: Auf der anderen Seite gibt es eine immer weiter anwachsende Gruppe an Spielern, die offenbar der Ansicht ist, dass der Goldkauf im Spiel vollkommen in Ordnung sei und quasi „zum Spiel“ dazugehört. Ein großer Teil der Wirtschaft funktioniert inzwischen so. Zunehmend mehr sind der Ansicht, dass es vollkommen legitim ist, einfach Echtgeld gegen Gold zu tauschen, weil man schlicht nicht mehr so viel Zeit zum Spielen hat, wie damals. Die wenige Zeit möchte man dann mit echtem Charakter-Fortschritt verbringen und nicht tage- oder monatelang Gold farmen.

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Welche Lösungen gibt es? Eine Idee der Community ist es, einfach alle Nutzer von „GDK-Runs“ und solche, die Gold illegal kaufen und verkaufen, einfach auf eine Art „Schatten-Realm“ zu verbannen, wo sie nur auf andere Spielerinnen und Spieler treffen, die ebenfalls diesen Praktiken nachgehen. Wer einmal überführt wurde, sollte schlicht von den „normalen“ Realms ausgeschlossen werden.

Viele finden dieses Vorgehen sehr drastisch, andere sind allerdings der Ansicht, dass nur noch eine drastische Lösung helfen kann, damit die verschiedenen Versionen von World of Warcraft Classic nicht immer wieder in der Abwärtsspirale des Goldkaufs versinken.

Wüsstet ihr eine bessere Lösung, um das Problem mit dem Gold-Handel ein für allemal zu beseitigen?

An anderer Stelle gibt es wenigstens was zu lachen – denn der dümmste Tod in WoW Classic HC hat ein eigenes Cinematic bekommen.

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