Dieser Film revolutionierte CGI in Filmen, doch erhielt keinen Oscar, weil Computereffekte als „Cheat“ galten

CGI ist im modernen Kino kaum wegzudenken, viele Blockbuster werden vor dem Greenscreen gedreht, damit Effekte mit Leichtigkeit eingefügt werden können. Ein Film aus dem Jahre 1982, der das digitale Kino revolutionierte, war aber ein großer Flop und wurde auch von Kritikern für das CGI geächtet.

1982 erschien der Science-Fiction-Film Tron von Disney. Der Programmierer Kevin Flynn, gespielt von Jeff Bridges, wird in ein Computerprogramm gesogen, in dem Master Control regiert. Dort versucht er mit Tron zusammen, Master Control zu besiegen und aus dem Cyberspace zu entkommen, wo beide gefährliche Spiele spielen müssen.

Der Film war zur damaligen Zeit bahnbrechend, was seine Computereffekte angeht. 15 Minuten des Films waren nur durch den Computer animiert und für die damalige Zeit ein neuer technischer Fortschritt. Doch es wurde weniger als Revolution des Kinos gesehen, sondern als große Gefahr der Kunst. Der Film war nicht nur finanziell ein Flop, sondern auch bei den Kritikern. Die Academy disqualifizierte den Film trotz seiner bahnbrechenden Produktion von den Oscars.

Revolutionär und trotzdem geächtet

In einem Interview auf der Comic Con in San Diego 2010 sprach die Vanity Fair mit Joseph Kosinski, dem Regisseur von Tron: Legacy, über die damalige Geringschätzung des originalen Tron. Zur Disqualifizierung der Oscars sagt Kosinski folgendes:

Es liegt eine interessante Ironie in der Tatsache, dass das originale Tron in jenem Jahr von der Oscarverleihung in der Kategorie visuelle Effekte disqualifiziert wurde, weil die Verwendung eines Computers als Betrug angesehen wurde.

Er sagt, dass die Themen des Films, wie eigene Avatare in einer Online-Welt, ihrer Zeit weit voraus waren. Tron sei ein ungewöhnlicher Film gewesen, der aussähe wie nichts vorher und, dass seitdem auch nichts wirklich aussähe wie Tron.

Schaut man sich das originale Tron heute an, dann sehen die Effekte altbacken und fast schon hässlich aus. Digitale Animationen zu benutzen, um 1982 eine Videospielwelt zu erschaffen und diese noch ins Kino zu bringen, war aber ein innovatives Unterfangen.

In dem Interview vergleicht er Tron auch mit Blade Runner aus demselben Jahr, welches ein finanzieller Flop war, aber trotzdem zum Kultfilm wurde.

Mehr zum Thema

1
Neue Serie auf Netflix entpuppt sich als SF-Thriller, der euch das Gefühl gibt, verdammt clever zu sein

von Schuhmann

2
330.000 Fans von The Witcher starten Petition gegen Staffel 4 der Netflix-Serie: „Henry Cavill wollte der Vorlage treu bleiben“

von CWaldboth

3
Mad Max Saga: Seit 10 Jahren warten wir auf diesen Film

von Linda Knabe

Letztendlich wurde Tron erst Jahre später für seine Technik wertgeschätzt, auch wenn der Film aus dem popkulturellen Gedächtnis verschwunden ist. Erst Filme wie Terminator 2 brachten Computereffekte in den Mainstream. Heutzutage sind CGI-Effekte nicht mehr wegzudenken, und Filme, die größtenteils darauf verzichten, sind die Ausreißer.

Heutzutage sorgen übermäßige CGI-Effekte eher für Gelächter, vor allem beim großen Marvel-Universum:

Quantumania soll besser aussehen als Oppenheimer? Das sagen zumindest die Oscars 2023

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *