Es ist das Ende des Jahres 2023 und wie es Tradition erfordert, landen nun viele Comedy-Specials, mit denen die Stars der Szene ein Jahr auf Tour waren, auf Netflix: So auch „Where was I“ von Trevor Noah. Der Host der „Daily Show“ behandelt in seinem etwas mehr als einstündigem Auftritt in Detroit auch Deutschland und die Nationalhymne.
Trevor Noah kommt übers Gefühl und übers Schmunzeln. Während typische US-Komiker wie Jim Gaffigan am liebsten über sich selbst lachen und einem bei Ricky Gervais das Lachen im Hals stecken bleiben, schwingt bei Trevor Noah immer eine Botschaft mit, die sich für eine bessere Welt starkmacht.
In seinem neuesten Comedy-Special findet er diese bessere Welt, die er dem US-Publikum erklärt, ausgerechnet in Deutschland: Er berichtet von einer Berlin-Reise und wie ehrlich die Deutschen mit ihrer dunkeln Vergangenheit umgehen: Die Deutschen würden Kindern in der Schule erklären, was ihre Vorfahren während der Nazi-Zeit alles Grausame getan haben, den Kindern sagen, das sei nicht ihre Schuld, aber wir müssten alle dafür sorgen, dass sowas nicht mehr vorkomme.
Man verschweige die Vergangenheit nicht, auch wenn sie unangenehm sei, setze sich mit ihr auseinander.
Autoplay
Deutschland, erzählt Noah, habe nach dem Krieg alles anders gemacht: Sogar die Nationalhymne geändert, dabei aber „den Beat“ behalten und nur den Text ausgetauscht, was er damit vergleicht, als hätten die Jedis in Star Wars nach ihrem Sieg den „Imperial March“ von Darth Vader beibehalten.
In den USA gebe es einen ganz anderen Umgang mit der Geschichte, wie er am Beispiel des „Columbus Day“ deutlich macht: Nur ein weißer Mann habe das Selbstbewusstsein, die Welt in die falsche Richtung zu umsegeln, steif und fest zu behaupten, er habe doch Indien entdeckt und die Leute, die dort lebten, seien Indianer, um dann einen Feiertag in einem Land zu bekommen, das er nie betreten habe. So „nach oben“ könnten nur weiße Männer scheitern.
Andere Themen, die Noah behandelt:
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