„Feindseligkeit und Spott“ – Spieler kritisieren, wer Diablo 4 mag, kriegt von der Community aufs Dach

Die Community von Diablo 4 ist nicht gerade leicht: kritisiert man das Spiel, hat man keine Ahnung. Mag man das Spiel, ist man ein Casual und ignoriert die wichtigen Probleme. Etwas dazwischen gibt es kaum. Das fällt auch Fans vermehrt auf.

So steht Diablo 4 da:

Das Action-RPG von Blizzard erschien im Juni 2023 und hat damals Millionen Fans begeistert.

Kurz nach Release gab es aber etliche Probleme. Die Spieler meinten, es gebe nicht genug zu tun. Im Endgame fehle es an relevanten Inhalten.

Über die Monate hat sich das deutlich gebessert. Jetzt, mit Season 2, finden die Fans: Diablo 4 hat einen richtig guten Stand und nur noch ein paar Kleinigkeiten bräuchten Politur.

Das ist die Kritik: Die Diskussion darüber, ob man Diablo 4 mögen kann oder nicht, ist entsprechend schon so alt wie das Spiel selbst. Teilweise geht sie darüber hinaus: schon vor dem Release gab es Streit, ob man Diablo 4 überhaupt kaufen darf.

Ein Spieler auf Reddit bemängelt nun das anhaltende Verhalten der Community. Er sagt: Die Feindseligkeit und der Spott, der jenen entgegengebracht wird, die Diablo 4 mögen, sei einfach nur „lächerlich.“

Man könne sich kaum noch äußern, ohne direkt von irgendjemandem angegangen zu werden. Es gebe keine konstruktive Kritik mehr, nur noch Genöle und stumpfe „Spiel schlecht“-Aussagen. Wie um ihn zu bestätigen, schreibt ein weiterer Nutzer: „Ich mag Diablo 4“ und bekommt entsprechend Antworten (via Reddit).

Im Interview erklären uns die Devs, wie es mit Diablo 4 weitergeht:

Spieler sagt: „Ich mag Diablo 4“ – Ist Beispiel für das Problem

Die Reaktionen im zweiten Thread fallen so aus, wie die Kritik sie bemängelt. Es heißt etwa: „Die meisten Leute haben schon aufgehört. Aber du hast recht, die, die noch spielen, mögen es vermutlich.“ Die Rede ist von Echokammern.

Die Emotionen gehen allerdings in beide Richtungen. Die Community fragt sich, zumindest auf Reddit, was solche Posts überhaupt sollen. Es gehe nicht mehr um Kritik oder Diskussionen, nur noch um ein Mögen oder Hassen. Nutzer TraiLDawG420 beschreibt treffend:

„Die wollen, dass das Spiel versagt, um ihre Position zu bestätigen. Es frustriert sie, wenn Leute das Spiel mögen. Im modernen Gaming ist [ein Spiel] entweder ein Mülltonnenfeuer oder der Messias des Gaming.“

Auf den Kommentar hin, dass die meisten gar nicht mehr spielen würden, meinen andere: Das sei normal. Die wenigsten würden ein Spiel für 400 Stunden oder mehr zocken. Selbst die Entwickler sagen: wenn ihr keinen Bock mehr habt, hört auf.

Ein anderer Nutzer springt ein und zeigt anhand von Spielerzahlen, dass durchaus noch viele Fans Diablo spielen (via activeplayer.io). Nur die Diskussionen sterben langsam ab: Casuals zocken, die posten nicht auf Reddit.

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Warum streiten so viele über Diablo 4? Diablo ist eine uralte Marke und hat schon seit dem ersten Teil aus dem Jahr 1996 mit seinen innovativen Ideen für Begeisterung gesorgt. Seitdem ist die Reihe absoluter Kult, mit einer großen Fan-Base.

Nach Diablo 3 war aber viele Jahre lang Sendepause seitens Blizzard. Die nächste Ankündigung war dann Diablo Immortal mit dem größten Skandal in der Geschichte der BlizzCon. Die Fans waren sauer.

Als dann endlich Diablo 4 erscheinen sollte, 11 Jahre nach Diablo 3, waren die Hoffnungen groß. Die Fans erwarteten einen Blockbuster, der vermutlich den Erwartungen niemals gerecht werden könnte – vor allem im Vergleich zu Diablo 3, welches 11 Jahre lang reifen konnte. Mit einem Spiel wie Diablo sind viele Emotionen verbunden, die Spieler nicht immer zügeln können.

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