Magic: The Gathering wirbt mit KI-Kunst, streitet erst alles ab, sagt jetzt: „Haben einen Fehler gemacht“

Wizards of the Coast, die Firma hinter den gigantischen Marken Dungeons & Dragons und Magic: The Gathering, will eigentlich keine von künstlicher Intelligenz erschaffene Kunst nutzen. Das ist nun in einem Werbe-Bild trotzdem passiert. Der Konzern stritt erst alles ab – nur um dann doch zurückzurudern und sich zu entschuldigen.

Darum gibt es Ärger:

In einem mittlerweile gelöschten Post auf X (ehemals Twitter) hat Wizards of the Coast einige Magic-Karten vor einem Steampunk-Hintergrund in Szene gesetzt – als Werbung.

Während die Karten selbst von echten Künstlern erschaffen worden sind, handelt es sich beim Hintergrund um von künstlicher Intelligenz erschaffene Bilder.

KI-Kunst ist schon lange ein großes Streitthema, auch im Gaming. Wizards behauptete jedoch: das sei alles von Künstlern erschaffen. Nutzer fanden Beweise für das Gegenteil.

Um dieses Bild ging’s:

Das war die Kritik: Die Diskussion auf X hat sich recht schnell in Anschuldigungen entwickelt. Die Nutzer fanden Indizien für KI-Kunst wie schlechte Details, verschwommene Teile im Bild und mehr. Dinge, mit denen KI oft Probleme hat.

In der Community gab es daraufhin Ärger. Die Fans meinen: entweder habe der Künstler, bei dem der Auftrag gelandet ist, Wizards of the Coast belogen – oder Wizards of the Coast belüge seine Fans.

KI-Kunst ist ohnehin umstritten, weil es große Probleme mit dem Urheberrecht geben kann und weil sie „echten“ Künstlern die Arbeit stiehlt. So sehen es zumindest Kritiker. Es heißt etwa: „Wir sehen hier den Tod der Kunst.“

Im Fall von Magic ist die Diskussion aber noch größer: Wizards of the Coast hatte erst 2023 einen großen Skandal um KI-Kunst in Dungeons & Dragons. Kurz darauf gab es ein Statement von der Firma, in dem es hieß: man distanziere sich generell von KI und baue auf Menschen, die für die Kunstwerke sorgen (via Wizards).

Künstliche Intelligenz kann noch viel mehr als nur Bilder machen, wie Twitch-Streamerin Amouranth zeigt:

Amouranth will ihren Fans mehr Nähe ermöglichen – Künstliche Intelligenz soll das erreichen

„Wir können nicht versprechen, perfekt zu sein“

Entsprechend gab es seitens Wizards of the Coast auf X die Behauptung, dass keine KI beim Erschaffen des Werbe-Bildes zum Einsatz gekommen sei. 2 Tage später hat der Konzern allerdings eine neue Mitteilung auf der offiziellen Website veröffentlicht.

Dort heißt es: „Dank unserer fleißigen Community, die festgestellt hat, dass eine Reihe neuerer Marketing-Bilder Elemente von generativer KI enthalten, überdenken wir nun den Prozess, wie wir mit Verkäufern arbeiten.“

Offenbar kam das entsprechende Hintergrundbild von außerhalb. Man wolle ab jetzt besser prüfen, ob ein genutztes Werk von einem Künstler KI genutzt habe oder nicht.

Dabei macht Wizards klar: „Wir können nicht versprechen, perfekt zu sein […] aber unser Ziel ist es, auf von Menschen gemachte Kunst und Künstler zurückzukommen.“

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Die Produkte von Wizards of the Coast, also D&D und Magic, leben unter anderem von ihrer Kunst. Zwar sind Regeln und konsistentes Gameplay die wichtigeren Faktoren fürs Spielen, aber die Kunstwerke hängen bei dem ein oder anderen Fan durchaus eingerahmt an der Wand. Sogar einfache Dinge wie die Länder-Karten aus Magic.

Ohne das vorhergehende Versprechen darüber, dass Wizards komplett auf KI verzichten will, wäre die Diskussion vermutlich auch nicht so hochgekocht wie jetzt. Trotzdem bleibt künstliche Intelligenz ein Streitthema, vor allem wenn es darum geht, Werke zu erschaffen, wie eine ältere Diskussion auf Reddit zeig: „KI schafft das in Sekunden besser, wofür du Stunden brauchst.“

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