Mit dem Xbox Wireless Headset hat Microsoft ein Gaming-Headset für unter 100 Euro für den PC und die Xbox vorgestellt. MeinMMO-Redakteur Benedikt Schlotmann konnte das Modell testen. In seinem Test lest ihr, ob sich das Modell lohnt und welche Alternativen es mittlerweile gibt.
Mit dem Xbox Wireless Headset hat Microsoft das offizielle Gaming-Headset für die Xbox und den PC vorgestellt. Im Design erinnert es, ähnlich wie das “Pulse 3D”-Headset von Sony, an die passende Konsole: Das grün-schwarze Design passt zur Xbox Series X.
Das Headset kostet offiziell rund 100 Euro und ist bereits seit einigen Monaten im Handel. Doch lohnt sich das Headset überhaupt oder gibt es bessere Optionen, wenn man am PC oder der Xbox spielen möchte? Ich habe mir das Headset in einem umfangreichen Test für euch angesehen.
Xbox Wireless Headset Test im Überblick:
Komfort, Gewicht und Akkulaufzeit
Wer hat da getestet?
Ich habe ein Faible für Hardware und Tech und besitze privat mittlerweile über 20 Gaming-Mäuse, daneben etliche Tastaturen und Controller. Für MeinMMO teste ich seit 2019 Hardware für unsere Leser. Neben dem PC und den großen Konsolen zocke ich mittlerweile auch auf dem Steam Deck.
Bei unserem Gerät handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches uns Microsoft für einen Test zur Verfügung gestellt hat.
Benedikt Schlotmann
Hardware-Redakteur MeinMMO
Hier findet ihr alle wichtigen technischen Details des Xbox Wireless Headset als Tabelle:
ModellXbox Wireless HeadsetVerbindungXbox Wireless, Bluetooth oder Kabelgebunden (USB).PlattformPC, XboxLieferumfangGaming-Headset, Handbuch und USB-LadekabelBesonderheitenGleichzeitige Verbindung über Xbox Wireless und Bluetooth möglichGewicht315 GrammPreis (UVP)99,99 Euro
Design und Aufbau
Was ist im Lieferumfang enthalten? Das Gaming-Headset kommt mit Bedienungsanleitung und Ladekabel. Das Headset lässt sich auch über einen Xbox-Wireless-Adapter verbinden, dieser ist aber nicht im Lieferumfang enthalten. So ein Adapter kostet rund 20 Euro.
Aufbau des Headsets: Das Gerät setzt auf ein schwarzes Design mit grünen Akzenten an den Ohrmuscheln. Auf der rechten Seite ist das Xbox-Logo zu erkennen. RGB-Beleuchtung gibt es nicht. An beiden Ohrmuscheln sind verschiedene Funktionen integriert:
Dreht ihr die rechte Ohrmuschel, dann wird der Klang lauter oder leiser. Das finde ich sehr intuitiv und besser als bei anderen Herstellern, wo der Klang über ein winziges Rad am Korpus des Headsets verändert wird.
Auf der linken Seite ist das Mikrofon fest verbaut. Dieses lässt sich hochklappen, aber nicht vollständig einfahren oder abnehmen. Dreht ihr an der linken Ohrmuschel könnt ihr entweder eure Gesprächspartner oder den Ton des Spiels lauter einstellen. Dreht ihr die Muschel komplett ein, dann stellt ihr eure Mitspieler oder das Spiel stumm.
Richtig praktisch: Das Headset könnt ihr sowohl über Bluetooth als auch Xbox Wireless gleichzeitig verbinden. So könnt ihr etwa einen Anruf entgegennehmen oder den Ton einer beliebigen App von einem Telefon, Tablet oder PC mit dem Ton eurer Konsole kombinieren. Schade ist jedoch, dass es keine Taste am Headset gibt, um den Ton zu switchen.
Verarbeitung
Das gesamte Xbox Wireless Headset besteht fast vollständig aus Kunststoff. Das Mikrofon ist fest mit dem Korpus des Headsets verbunden und lässt sich nicht abnehmen. Das Mikrofon ist insgesamt auch wenig flexibel, im Vergleich etwa zum Arctis Nova 7 Wireless.
Der Kopfbügel besteht aus Memory Foam in Kunstleder-Optik, die Ohrpolster setzen ebenfalls auf das gleiche Material. Immerhin: Die Ohrpolster lassen sich halbwegs problemlos austauschen. Drittanbieter bieten etwa auf Amazon Ersatzpolster an, die man kaufen kann. Microsoft selbst bietet diesen Service nicht an.
Der verbaute Akku im Headset ist fest verbaut und lässt sich daher auch nicht austauschen, ohne das gesamte Headset zu zerlegen. Und das ist eher weniger zu empfehlen.
Software
Das Headset lässt sich entweder über den PC oder die Xbox mit der „Xbox Zubehör“-App konfigurieren. Das hat aber einen Haken: Die „Xbox Zubehör“-App unterstützt derzeit keine Headset-Verbindungen über Bluetooth. Wenn ich Einstellungen etwa am PC vornehmen möchte, muss ich das Headset entweder über das USB-Kabel oder über einen Xbox Wireless Adapter mit dem PC verbinden.
Die Software für das Xbox Wireless Headset ist angenehm übersichtlich und leicht verständlich. Und vollständig auf Deutsch.
Über die Software lassen sich etliche Einstellungen vornehmen. So kann man den Equalizer anpassen oder die Einstellung für die Stummschaltung des Mikrofons konfigurieren. Ebenfalls praktisch: Mit der Mikrofonüberwachung kann man steuern, wie viel man von seiner eigenen Stimme im Headset hört.
Die Software ist vielleicht nicht unbedingt schön, dafür zweckmäßig und übersichtlich. Mit wenigen Klicks lässt sich alles einstellen. Ohne Werbung oder anderen Ballast innerhalb der Software. Das ist löblich.
Komfort, Gewicht und Akkulaufzeit
Wie sieht mein Kopf aus? Mein Kopfumfang beträgt etwa 58 cm, ich habe also einen eher kleineren Kopf. Das Headset sitzt gut und ziemlich fest und verrutscht auch nicht bei schnellen Bewegungen vom Kopf. Das hat aber auch einen Nachteil: Nach einiger Zeit werden meine Ohren unter den Kunststoffpolstern spürbar warm. Im Winter geht das noch, im Sommer empfinde ich das als sehr unangenehm.
Aus ergonomischer Sicht bietet das Headset nur eingeschränkt Optionen, das Gerät an den eigenen Kopf anzupassen: Das Headset bietet etwa kein dynamisches Kopfband, wie das etwa SteelSeries bei seiner Arctis-Reihe tut. Die Ohrmuscheln lassen sich ebenfalls nicht drehen. Das nervte mich schon beim Test von Sonys Pulse 3D Wireless-Headset für die PS5. Auch das bot nur begrenzte Einstellungsmöglichkeiten und war sehr starr aufgebaut.
Deutlich besser schneidet aus ergonomischer Sicht das Kaira Pro von Razer im Test ab: Hier bekommt ihr Stoffpolster und die Ohrmuscheln sind drehbar, was es zum Tragen deutlich angenehmer macht. Dafür sitzt es aber nicht ganz so stabil.
Gewicht: Das Xbox Wireless Headset kommt auf 315 Gramm. Damit ist es etwas schwerer als vergleichbare Produkte. Das Arctis Nova 3 von SteelSeries mit ähnlichem Funktionsumfang wiegt etwa “nur” 253 Gramm. Mit rund 300 Gramm rangiert das Xbox-Headset eher im guten Mittelfeld.
Akkulaufzeit: Microsoft gibt die Laufzeit mit etwa 15 Stunden pro Ladung an. Die erreiche ich tatsächlich auch beim Spielen. Nach 30 Minuten Ladezeit ist wieder genügend Energie für etwa 4 Stunden Gaming vorhanden. Voll aufgeladen ist das Gaming-Headset nach etwa 3 Stunden. Damit kann das Xbox Wireless Headset problemlos mit der Konkurrenz mithalten.
Klang
Der Klang des Headsets ist überraschend gut und besser als ich bei einem günstigen Headset erwartet hätte. Grundsätzlich sollte einem aber auch klar sein, dass wir hier über ein 100-Euro-Gerät sprechen, da sind bestimmte Schwächen vertretbar.
Spiele klingen grundsätzlich gut, manchmal wirkt der Klang etwas gedrungen. Die Klangbühne ist ebenfalls nicht mit einem teuren Set Kopfhörer vergleichbar. Aber das Headset richtet sich ohnehin vorzugsweise an Spieler, die am PC oder auf ihrer Xbox spielen möchten.
Was mir ebenfalls negativ aufgefallen ist: Drehe ich den Sound auf dem Headset voll auf, dann scheppert der Klang ziemlich heftig und blechern und klingt nicht mehr wirklich schön.
Mikrofon
Das Mikrofon ist in Ordnung, kann aber nicht mit besseren Optionen, etwa im Logitech G Pro X mithalten. Aufgrund der Funkverbindung klingt das Mikrofon immer etwas dumpf und abgeschnitten. Das liegt vor allem daran, weil meine Stimme über die kabellose Verbindung komprimiert wird. Und das hören auch die Mitspieler. Das ist aber für ein kabelloses Headset kein ungewöhnliches Problem.
Wollt ihr euch schnell mit Mitspielern verständigen, dann reicht das verbaute Mikrofon beim Xbox Wireless Headset auf jeden Fall problemlos. Für umfangreiche Gespräche oder Aufnahmen würde ich euch eher zu einem anderen Headset oder einem richtigen Mikrofon raten.
Fazit: Gutes Headset für Xbox und PC, mit Schwächen im Detail
Für wen ist das Headset geeignet? Für rund 100 Euro bekommt ihr ein gutes Gaming-Headset, welches sich einfach mit dem PC oder der Xbox-Konsole verbinden lässt. Die Klangqualität ist für den Preis mehr als in Ordnung, die Verarbeitung ebenfalls.
Bei der Ergonomie muss man, je nach Kopfform, Abstriche machen. Da ist die Konkurrenz einfach besser und bietet mehr Optionen.
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Welche Alternativen gibt es?
Das SteelSeries Arctis 3 ist ein echter Tipp, wenn ihr nicht mehr als 100 Euro ausgeben wollt. Der Tragekomfort ist hervorragend und der Klang gut. Das Mikrofon ist der Schwachpunkt des Geräts. Der Nachfolger, das Nova Arctis 3 ist noch etwas empfehlenswerter.
Das Razer Kaira Pro ist weiterhin der stärkste Konkurrent für das Xbox Wireless Headset. Insgesamt bekommt ihr für 30 Euro das rundere Produkt, wenn es um die Ergonomie geht.
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