MeinMMO-Dämon Cortyn will euch eine Anime-Serie ans Herz legen, mit der ihr jeden Zweifler herumbekommt. Denn bei Kaguya-sama muss jeder und jede grinsen.
Die Welt der Anime ist bunt. Egal ob kreischende Schüler, junge Damen in kitschig-bunten Kostümen, unfassbar starke Superhelden oder übertrieben dramatische Romanzen – im Anime-Segment findet man absolut alles, was man sich vorstellen kann und meistens auch noch das, was man sich nicht vorstellen kann.
Doch wie so viele andere Medien auch, machen Anime dann besonders viel Freude, wenn man sie mit anderen gemeinsam schauen kann.
Aber wie führt man jemanden an das Medium heran, der sonst eher wenig mit Anime am Hut hat? Was für eine Serie deckt viele Geschmäcker ab, ist spannend genug um zu fesseln, aber zugleich nicht zu abgedreht um zu verschrecken?
Für genau diesen Fall will ich euch hier eine Serie ans Herz legen: Kaguya-sama: Love is War.
Worum geht es in Kaguya-sama: Love is War?
Die Ausgangslage des Anime ist relativ leicht erklärt. Die Handlung dreht sich um Kaguya Shinomiya und Miyuki Shirogane. Beides Schüler an der renommierten Shuchiin-Akademie und Mitglieder des Schülerrats.
Miyuki ist der Vorsitzende des Rats. Er kommt aus eher einfachen Verhältnissen, ist für seinen etwas bösen Blick bekannt – wird aber vor allem für seine Leistungsbereitschaft geschätzt. Er ist der begabteste Schüler der Schule mit den besten Testergebnissen und gilt als lernwütig und eifrig: der perfekte Vorzeigeschüler eben.
Kaguya hingegen kommt aus einer reichen Familie, denn ihrem Vater gehört ein ganzes Geschäftsimperium. Sie hat eigene Dienstmädchen, genießt eine vornehme Erziehung und gilt als Genie – sie muss niemals viel lernen für gute Noten. Dafür ist sie ein bisschen zu stark behütet worden, aber das macht sie in den Augen vieler nur mysteriöser.
Miyuki und Kaguya vereint nicht nur ihre Arbeit im Schülerrat, sondern auch ein Umstand: Beide sind ineinander verliebt. Gleichzeitig sind beide zu stolz, um das der jeweils anderen Person mitzuteilen. Denn für keinen von beiden kommt es infrage, sich die Blöße einer Liebeserklärung zu geben und damit Gefahr zu laufen, sich in eine unterlegene Position zu begeben.
Also hegen beide getrennt voneinander den Plan: Den jeweils anderen dazu bringen, die Liebe zu gestehen, ohne selbst den ersten Schritt machen zu müssen.
Die Serie liefert dabei immer wieder Einblick in die Pläne und Gedanken der beiden, die häufig zwei oder drei Schritte im Voraus denken, um den anderen in eine Falle zu locken. Während Kaguya dafür oft Geld und ihre Dienstmagd benutzt, um das ganze Umfeld zu manipulieren, nutzt Shirogane die Unerfahrenheit von Kaguya, um sie möglichst in eine Falle zu locken.
Torpediert werden die beiden in ihren Bemühungen häufig von den beiden anderen Mitgliedern des Schülerrates.
Fujiwara Chika ist quirlig und ein wenig einfältig, bringt aber durch ihre Energie und unerwarteten Beiträge häufig Chaos in die Pläne der beiden, während der zurückgezogene Außenseiter Ishigami Yuu gelegentlich durch zynische oder unbedachte Kommentare die Stimmung aufheizt und gut gehegte Pläne in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt.
Was auf den ersten Blick so wirkt, als würde sich das Konzept schon nach der 3. Folge ausgelutscht fühlen, wird hier mehr als positiv überrascht.
Dennoch macht Love is War nicht die Fehler, die so viele romantisch angehauchte Serien machen: Der Plot steht ewig auf der Stelle oder es geht einfach nicht voran. Das ist hier absolut nicht der Fall. Die Handlung schreitet unaufhaltsam weiter und die Beziehung zwischen den Charakteren wandelt sich. Das ist auch notwendig, denn die gemeinsame Schulzeit endet in absehbarer Zeit und die verbleibenden Wochen werden immer wieder in Erinnerung gerufen.
Dass Kaguya-sama: Love is War so gut ist, das ist übrigens kaum verwunderlich. Das Werk ist aus der gleichen Feder wie auch Oshi no Ko – einem der Mega-Hits des letzten Jahres.
Ich verspreche euch: Wenn ihr die ersten drei Folgen von Kaguya-sama geschaut habt, werdet ihr nicht mehr aufhören können. Es ist selten, dass ich bei einem Anime wirklich lachen muss – doch bei Love is War geschieht das regelmäßig. Denn immer, wenn man denkt „Ah, jetzt bringen sie dieses Anime-Klischee“, dann kann man sich sicher sein, dass es am Ende doch ganz anders kommt.
Wenn ihr einen kleinen Vorgeschmack darauf wollt, gibt es hier einen 10-minütigen „Trailer“, der eigentlich ein ganzes Kapitel aus dem Manga ist – das fasst den Wahnsinn schon recht gut zusammen:
Obwohl Kaguya-Sama: Love is War mit der ersten Staffel schon ziemlich stark vorlegt, werden die späteren Staffeln sogar noch besser. Die 3. Staffel ist aktuell sogar auf der Bewertungsseite myanimelist mit einem Wert von 9,02 / 10 bewertet – und damit auf Platz 12 der besten Anime aller Zeiten.
Wenn ihr also jemanden zu Anime verführen wollt – nutzt Kaguya-sama: Love is War. Ich habe das auch mit unserer Autorin Marie Friske getan und jetzt wird sie in jeder Mittagspause zu weiteren Anime gezwungen, bis sie ein Weeb ist und von der herkömmlichen Gesellschaft verstoßen wird. Ob das erfolgreich ist, hört ihr am besten selbst von ihr:
Dazu kommt die herrlich übertriebene Art, mit der auch die kleinsten, unbedeutendsten Momente dargestellt werden: Ich habe noch nie jemanden einen Schultest so episch schreiben sehen, wie der Protagonist in Kaguya-Sama.
Außerdem haben die Figuren interessante Charaktereigenschaften, die für Beziehungen sorgen, die ungemein unterhaltsam sind.
Seien es die beiden Hauptfiguren Kaguya Shinomiya und Miyuki Shirogane, die immer wieder versuchen, sich auf die abstruseste Weise gegenseitig in ein Schachmatt zu manövrieren, damit der andere endlich seine große Liebe gesteht, oder die Interaktionen zwischen Yuu Ishigami und der Protagonistin, in der der Computernerd um sein Leben fürchtet – der Anime sorgt immer wieder für überraschende, manchmal aber auch herzerwärmende Momente.
Wer also noch auf der Suche nach einem humorvollen, leichten Anime mit vielen liebenswerten Charakteren für die Mittagspause mit einem Dämon ist, dem kann ich Kaguya-Sama wärmstens empfehlen.
Wer Lust hat, kann sich alle bisher verfügbaren Folgen beim Streaming-Anbieter Crunchyroll anschauen.
Kaguya-sama ist übrigens eine der wenigen Serien, bei der es einen wirklich großen Unterschied macht, ob ihr euch die japanische, die englische oder die deutsche Synchronisation anschaut. Denn der Erzähler hat in jeder dieser Versionen eine ganz andere Persönlichkeit – vom distanzierten Butler im Original bis zum hyperaktiven Fanboy in der englischen Variante. So hat die Serie jedes Mal einen anderen Charme, ohne dass der Reiz und die Vielschichtigkeit der Hauptcharaktere dabei verloren geht.
Habt ihr Kaguya-Sama: Love is War schon gesehen? Was haltet ihr von dieser Serie?
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