Mit meinem liebsten Spiel auf Steam hab ich 1.200 Stunden verbracht: 2024 bringt es den Albtraum zurück

Das Strategie-Spiel „Crusader Kings 3“ (PC, Xbox Series, PS5) beschäftigt MeinMMO-Autor Schuhmann seit dem Release im September 2020. Mittlerweile hat er 1.200 Stunden im Strategie-Rollenspiel-Epos auf Steam verbracht. Doch im neuen Jahr kommt nach 20 Jahren ein Albtraum zurück: Der Schwarze Tod, die Pest.

Das ist die Ankündigung: Paradox hat gestern vorgestellt, welche neuen Erweiterungen man 2024 für Crusader Kings 3 plant. Sie verkaufen das als Jahrespass gesammelt für 44 €.

Das spielerische Haupt-DLC ist „Legends of the Dead“ – der soll Seuchen ins Spiel bringen, aber auch Ruhmestaten von frühen Helden stärker betonen

„Roads to Power“ ist der lang erwartete Byzanz-DLC – viele Leute lieben das oströmische Reich in Crusader Kings 3

„Wandering Nobles“ soll die Reise- und Abenteuer-Mechanik verstärken. Außerdem gibt’s noch einen kosmetischen Frankreich-DLC, den verschenkt Paradox

Der Schwarze Tod – Das Ende ist nah

Was macht mir so Angst? Im ersten Crusader Kings, vor 20 Jahren, gab es den „Schwarzen Tod“, die Pest bereits, und sie war brutal. Ich hab nach all den Jahren noch viele Erinnerungen an diese brutale Spiel-Mechanik, die plötzlich auftauchte, das Spiel total veränderte und dann über Jahre blieb.

In Crusader Kings baut man eine Dynastie über Jahrhunderte auf, plant genetische Erblinien, um den Kwisatz Haderach, den Übermensch, zu züchten und erstellt ein komplexes Geflecht aus Vasallen und Familien: Man erobert das eisige Island von irgendeiner Wikinger-Hexe, gibt die Insel seinem drittgeborenen Sohn, der vererbt sie an seine Söhne weiter, das Haus spaltet sich ab und so weiter.

Dabei möchte man in der Regel, dass jeder Teil der Familie in seine Herzogentum oder wenigstens im Königreich bleibt, damit nicht irgendein entfernter Cousin 60 Jahre später auf die Idee kommt, sich halb England zu schnappen und eine Rebellion zu planen, während man gerade Spanien von den Mauren zurückerobert. Außerdem sieht’s einfach bescheuert aus, wenn der Herzog von Island noch 2 Provinzen in Frankreich und drei in Norwegen hält.

Der Schwarze Tod in Crusader Kings 1 war jedoch ein Dynastie-Killer, der dir innerhalb von wenigen Jahren den halben Stammbaum umholzen und jedes wohl aufgebaute Reich ins Chaos stürzen konnte.

Damals, vor 20 Jahren, bestand meine Strategie daran, Irland zu erobern und über England herzufallen, wenn der Schwarze Tod dort jeden Adligen ins Jenseits befördert hatte und das Land im Chaos versank. Dennoch war es ein Albtraum dabei zusehen, wie die Pest ganze Blut-Linien einfach auslöschte, wie Zweige des Stammbaums verschwanden.

Paradox hat angekündigt, dass der „Schwarze Tod“ brutal zurückkommen werde und man sich zwar auf ihn vorbereiten, aber ihm nicht entgehen könne – wer Crusader Kings 1 gespielt hat, der weiß, dass die das verdammt ernst meinen. Noch schlimmer waren damals nur die Mongolenhorden aus dem Osten.

Die Entwickler sagen dazu:

“Der Schwarze Tod wird die Welt zerstören. Er wird Entwicklungen zerstören, er wird so viele Herrscher und Charaktere töten. […] Der Schwarze Tod ist furchterregend und er wird – wie in der Geschichte – die Welt an den Abgrund führen.”

Aber es heißt auch: Das sei eine “Endgame-Bedrohung”, die ungefähr im Jahr 1300 erscheinen wird – außer man ändert noch was. Wer den frühen Start bevorzugt, wird ihm also viele, viele Spielstunden entgehen können und muss sich dann vielleicht nur mit der Cholera rumschlagen.

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Worauf freuen sich viele? Der „Byzanz“-DLC ist für viele Fans die große Ankündigung 2024: Das Reich hat zahlreiche Freunde unter den Spielern, die schon maulten, dass Paradox erst die Wikinger, danach Spanien und schließlich Persien mit eigenen DLCs bedenkt, bevor man zu Byzanz kommt.

Zwar konnte man das byzantinische Reich schon seit 4 Jahren spielen, aber es hatte noch keine Spezial-Regeln wie in früheren Teilen.

Das will Paradox nun nachholen – es war wohl der Wunsch vieler, das riesige Reich um das heutige Istanbul aufzubauen. Der 30€-DLC soll das jetzt möglich machen.

Manche lästern auch: Noch ein paar Jahre und Crusader Kings 3 kommt annähernd an Crusader Kings 2 heran.

Es ist tatsächlich so, dass die Paradox-Spiele ihrer bekannten Strategie-Reihen bei einem Release dann doch relativ schmächtig wirken und erst mit den Jahren viele Sonderfunktionen und besondere Gimmicks zurückerhalten, die man aus den Vorgängern kennt.

Darauf freu ich mich: Für mich klingt der „Legenden-Teil“ am spannendsten. Ich mag es, Dynastien über Jahrhunderte zu spielen.

Mit dem Legenden-DLC, der auch die Pest bringt, wird es möglich sein, dass sich die Legende der Spielfiguren, die man am Anfang einer Partie spielt, dann über die Jahrhunderte so verändern, dass sie am Ende des Spiels zu mythischen Giganten werden, die keinen Bären, sondern gleich einen Drachen erschlagen haben.

Das klingt für mich nach einer Menge Spaß, wenn denn nach den Jahrhunderten noch wer von meiner Dynastie übrig ist, den nicht der Sensenmann geholt hat.

Mehr zu Crusader Kings 3: Ich begann als einsamer Wikinger – 400 Jahre später hab ich halb Europa, 12.300 Nachkommen und ein Problem

Das Titelbild ist ein Symbolbild. Es stammt von Pixabay.

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