Der Boss von Larian Studios, dem Studio hinter Baldur’s Gate 3, spricht über die Gaming-Branche und welche Entwickler man auf keinen Fall verlieren sollte: erfahrene Technical Artists. Wer die entlasse, sei einfach ein Idiot.
Das sagt Vincke zu Fehlern in der Gaming-Industrie: In einem Interview mit Eurogamer spricht Swen Vincke über die Gaming-Industrie und wie wichtig es ist, erfahrene Entwickler zu haben und zu behalten.
Er antwortet auf die Frage, was das Geheimnis ist, erfahrene Entwickler in der Firma zu halten:
Indem man sie nicht feuert. Das ist doch sehr klar. Ich meine: Manchmal verliert man erfahrene Entwickler – Das passiert, es gibt eine Vielzahl von Gründen: Die Leute verlassen die Firma, sie haben Partner die umzuziehen – es ist nicht so, dass du alle für immer behalten kannst. Aber du kannst normalerweise einen Großteil halten, wenn du sie mit Respekt behandelst.
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Ahnungslose Manager feuern wichtige Mitarbeiter
Das sagt Vincke zu den Entlassungen: Wie wir aus vielen Berichten wissen, fegt gerade eine Entlassungswelle durch die Gaming-Industire und kostet tausende Entwickler ihre Jobs.
Vincke erklärt, wenn er jetzt sieht, wer aktuell alles in der Gaming-Branche seinen Job verliert, könne er das gar nicht fassen. Das sei völlig sinnlos.
Firmen würden da Leute verlieren, die Quelle des Wissens in einem Unternehmen sind.
Manager würden auf Excel-Tabellen schauen, die sie gar nicht verstehen, und entscheiden jemand zu feuern, ohne zu wissen, was sie da eigentlich machen:
Das wird sie auf lange Sicht weit mehr kosten. Sie begreifen es nur noch nicht. Aber es wird sie viel kosten.
Wen würde Vincke auf keinen Fall feuern? Vincke sagt, er habe jetzt von einer Gruppe Technical Artists gehört, die entlassen wurden:
Ich kann dir sagen. Ich bin ein Entwickler: Wenn du einen Technical Artist feuerst, bist du ein Idiot. Weil sie die ganze Pipeline definieren, was wiederum die Kosten deiner Assets bestimmt. Sie können so viel bestimmen und sie kennen deine Games – gerade wenn sie erfahren sind, es ergibt überhaupt keinen Sinn sie zu feuern. Egal, wir stellen sie ein, damit sie für uns arbeiten.
Was sind das für Leute? Ein „Technical Artist“ sitzt an der Schnittstelle zwischen den Künstlern und Programmieren eines Projekts. Er stellt sicher, dass die Künstler die notwendigen Programme und die Technik haben, um gut arbeiten zu können.
Seine Aufgabe ist es, dass die künstlerische Vision eines Spiels erhalten bleibt und innerhalb der Technik, die das Spiel nutzt, funktioniert. Sie entwickeln auch neue Tools und Techniken.
In Firmen bilden sie die Schnittstelle zwischen Programmieren und Designern.
Technical Artists sind Leute, die nicht im Rampenlicht stehen wie der Game Director oder ein Lead Producer, aber die eine extrem wichtige Funktion innerhalb eines Teams übernehmen.
Ist die Krise nachhaltig? Vincke sagt, er habe sich mit einem erfahrenen Agenten unterhalten und der geht davon aus, dass die aktuellen Entlassungen Teil eines Kreislaufs seien, der sich ständig wiederhole. Ende 2024 würden dieselben Manager und Firmen merken, dass sie wieder Leute brauchen, um neue Spiele zu entwickeln, damit sie ihren Investoren neue Projekte präsentieren können.
Dann würden die Manager, die gerade reihenweise Leute entlassen, wieder neue einstellen. Denn Spiele müssten sie entwickeln, um Geld zu verdienen.
Laut Vincke könne man sich diesen Zyklus sparen, indem man nicht stetig aggressivem Wachstum hinterherjage.
Der Chef von Baldur’s Gate schrieb zuletzt Schlagzeilen, weil er nicht das tat, was alle von ihm erwarteten: