Life is Strange: Ein Entwickler versuchte, Nazi-Symbole ins Spiel zu schmuggeln

Life is Strange voller Hass-Symbole – das konnte verhindert werden. Aber ein Entwickler hat wohl mehrfach versucht, Nazi-Symbolik an mehreren Stellen einzubauen.

Für viele hat die „Life is Strange“-Reihe einen ganz besonderen Platz in den Erinnerungen. Egal ob es der erste Teil des Spiels mit den verworrenen Zeitreisen oder der jüngste Ableger „True Colors“ mit den Farben von menschlichen Emotionen ist: Life is Strange ist voller nachvollziehbarer, sympathischer und diverser Charaktere, die in Erinnerung bleiben.

Entsprechend gefeiert wurde auch „True Colors“ als eines der ersten Spiele, das einen „wahren“ bisexuellen Hauptcharakter hatte.

Umso bitterer ist das, was nun zum Entwickler-Studio Deck Nine ans Tageslicht gekommen ist. Denn offenbar versucht ein Mitarbeiter, Hass-Symbole in das nächste „Life is Strange“-Spiel zu schmuggeln.

Was wurde entdeckt? Wie IGN berichtet, gab es im vergangenen Jahr beim Entwickler-Team von Life is Strange eine sonderbare Entdeckung: Nazi-Symbolik, die in verschiedenen Assets des Spiels auftauchten. Das waren:

Die Zahl 88

Die Zahl 18

Rassistische Memes („Sheeit“)

Die Hagal-Rune (die unter anderem von der SS benutzt wurde)

Zu Beginn dachte man noch, dass es sich dabei einfach um Versehen handelte – immerhin könnten die Zahlen 18 und 88 auch einfach nur Zahlen sein. Doch die reine Fülle an Häufungen dieser Funde sorgte dafür, dass rasch Zweifel aufkamen. Es waren schlicht zu viele Funde, um als Zufall abgetan zu werden. Elizabeth Ballou, eine ehemalige Narrative Designerin von Deck Nine, sagte dazu:

Ich habe versucht, der Idee Platz zu lassen, dass eine Person eine Reihe von extrem unglücklichen Zufällen gebaut hat. Es fällt mir sehr schwer, das zu glauben. Besonders, weil wir ihr gesagt haben, das „Sheeit“-Meme zu entfernen und sie haben es dringelassen, nur eben kleiner. Also ist das entweder ein Fall der schlechtesten Fehl-Kommunikation in der Geschichte der Menschheit … oder es ist ein Fall von Ockhams Rasiermesser, bei dem die einfachste Erklärung ist, dass jemand schauen wollte, wie viele dieser Dinge er einbauen kann und damit durchkommt.

Dass solche Symbole besonders in Life is Strange (aber natürlich auch überall sonst) problematisch wären, steht außer Frage. Immerhin haben die „Life is Strange“-Spiele mehrere Preise bekommen, eben für die Darstellung diverser Charaktere oder den Umgang mit gesellschaftlichen Problemen. Bei den Game Awards gewann man sogar mehrfach den „Games for Impact“-Award.

Die Spiele werden für ihre Darstellung diverser Themen, nachvollziehbarer Charaktere und einem sensiblen Umgang mit verschiedensten Problematiken gelobt.

„Reingeschmuggelte“ Hass-Symbole würden diese Spiele vergiften.

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Was für Probleme gibt es noch? Die versteckten Nazi-Symboliken sind dabei nur eines von vielen Problemen, die es beim Entwickler Deck Nine gab, wie aus dem Bericht hervorgeht.

So gaben mehrere Entwickler an, dass Frauen nur selten für eine Beförderung in Betracht gezogen wurden. Es benötigte immer die Unterstützung von Dutzenden Mitarbeitern und Briefen an die Personalabteilung, damit Frauen überhaupt für Beförderungen vorgeschlagen werden.

Die “Life is Strange”-Reihe ist beliebt – gerade wegen grandioser, vielfältiger Charaktere.

Gleichzeitig gibt es viel Kritik an einem der ehemaligen Chefs des Teams, der sich angeblich Frauen mit „Love Bombing“ genähert hat und dann seine Macht-Position über sie ausnutzen wollte.

Außerdem ist die Rede von jeder Menge „Crunch“. Viele Mitarbeiter berichten, dass sie einen Monat am Stück zwischen 60 und 80 Arbeitsstunden pro Woche aufbringen mussten, um die Produktion des Spiels abzuschließen und die ansonsten unmöglichen Zeitvorgaben einzuhalten.

Der ganze (sehr, sehr lange) Bericht von IGN ist nicht nur für Fans von Life is Strange einen Blick wert.

Bei „Life is Strange“ wird bald der nächste Teil genauer vorgestellt. Doch all diese Meldungen werfen ein düsteres Licht auf einen Entwickler, dessen Spiele für genau das Gegenteil von dem stehen, was sich hinter den Kulissen abzuspielen scheint.

Life is Strange: True Colors stand bei Release auch in der Kritik – damals wegen einer Tibet-Flagge, die für Review-Bombing sorgte.

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