WoW: The War Within angespielt – Auf der vergeblichen Suche nach der MMORPG-DNA

Unser MMORPG-Experte Karsten Scholz durfte im Zuge einer exklusiven Alpha-Testrunde die neue WoW-Erweiterung The War Within anspielen. Das neue Abenteuer in der World of Warcraft zeigt sich so komfortabel und zugänglich wie nie zuvor, und verliert dabei noch mehr von seinen MMO-Wurzeln.

Blizzard bereitet sich auf die in Kürze startende Alpha von WoW: The War Within vor und ermöglichte es mir, einige Tage vorab die neue Erweiterung zu spielen. Auf dem Presse-Client erwarteten mich dabei die folgenden Inhalte:

Ein angepasster Einstieg in das „The War Within“-Abenteuer, der zum finalen Launch anders ausfallen soll.

Die drei Kampagnen-Kapitel des neuen Gebiets Insel von Dorn, auf der die Irdenen beheimatet sind (sämtliche Ingame-Sequenzen waren gesperrt).

Einige Tiefen-Instanzen, die ich mit NPC-Zwerg Brann Bronzebart unsicher machen konnte.

Mit Stufe 71 schaltete ich für meinen Schurken die neuen Heldentalente frei, die bei meiner Lieblingsklasse jedoch noch aus Platzhaltern bestanden. Die Talentbäume aus Dragonflight wird es weiterhin geben.

Die neue Charakterübersicht zeigt vier Helden der Kriegsmeute.

Überarbeitete UI-Elemente und Optionen wie das Zauberbuch, die Charakterübersicht oder der neue Modus für Arachnophobiker (ersetzt alle Spinnen durch andere Kreaturen).

Zugriff auf erste Vorteile des Kriegsmeute-Features (wie accountübergreifendes Bankfach mit mehreren Fächern sowie accountweiter Ruf für alle Charaktere).

Die Möglichkeit, mit einem Reinherzrenner die dynamischen Flugeigenschaften vom Drachenreiten auszuprobieren – das Pferde-Mount hopst durch die Luft.

Über die Gruppensuche konnte ich mich zudem in Warteschlangen für das neue Schlachtfeld „Deephaul Ravine“ sowie die ersten beiden Dungeons einreihen. Mangels Mitspielern kam es jedoch nicht zu ersten Praxistests. Mit Anhängern durfte ich die PvE-Instanzen von The War Within leider nicht betreten (was später aber möglich sein soll).

Der Cinematic-Trailer von WoW: The War Within:

Typisch WoW …

An einem gemütlichen Abend konnte ich die Quests der Insel abschließen, mehrere Tiefen meistern und meinen Schurken auf kurz vor Stufe 73 bringen. The War Within fühlte sich in dieser Zeit sehr nach Dragonflight an, nur dass auf Dorn überall Zwerge herumspringen und sich vieles ums Schmieden dreht.

WoW-typisch schnetzelte sich mein mit grünen Klamotten ausgestatteter Premade-Kämpfer durch Gegner und Aufträge wie ein heißes Messer durch Butter. Einen knackigen Schwierigkeitsgrad oder innovative Quest-Mechaniken dürft ihr beim Leveln wohl nicht erwarten.

Das Design der neuen Pilzkreaturen fällt wunderbar detailliert und schräg aus.

Bemerkenswert fand ich einzig eine Aufgabe, bei der ich mehrere Wellen von Nerubern zurückschlagen sollte. Dafür musste ich an verschiedenen Zugangswegen Verteidigungsanlagen platzieren. Den eigentlichen Kampf verfolgte ich dann vom Rücken eines Flugreittiers aus, während ich diverse Blitzangriffe auf die anrückenden Feinde schleuderte.

… aber noch zugänglicher

Womit ihr indes rechnen könnt, das ist die noch höhere Zugänglichkeit von WoW. Durch das dynamische Fliegen erreicht ihr beim Leveln jede Quest in wenigen Sekunden. Alle Dungeons von The War Within, die euch während der Kampagne beziehungsweise der Level-Phase erwarten, könnt ihr optional solo beziehungsweise mit KI-Anhängern durchspielen. Auf andere Mitspieler warten? Das ist doch so 2020!

Der Schurke schnappt sich in den Tiefen die Aggro und Brann Bronzebart heilt.

Und auch die neuen Tiefen spielen sich komfortabel: Es gibt mehrere Schwierigkeitsgrade, bei Bedarf liefert Brann Bronzebart Heilung sowie zusätzlichen Schaden und nach zehn Minuten seid ihr wieder an der frischen Luft. In den Tiefen erwarten euch übrigens einige Besonderheiten:

In den Erdwühlerminen liegen überall Netze auf dem Boden, die verlangsamen und regelmäßig Angreifer beschwören, sobald ihr sie berührt.

Die Tiefen Kriegvals Kräftigung sind in eine Dunkelheit gehüllt, die sukzessive eure maximale Gesundheit verringert. Kontern könnt ihr das nur mit dem hellen Schein von Kerzen, die nach einiger Zeit abbrennen.

In den Tiefen lauern Fallen (etwa Flammenwerfer-Kerzen), spezielle Aufgaben (beispielsweise sollte ich alle von den Nerubern eingesponnenen Irdenen retten) und elitäre Bosse.

Durch Kisten könnt ihr euch kurzzeitig wirkende Buffs erspielen, die an die Perks aus Torghast von Shadowlands erinnern.

Am Ende erwartet euch eine Schatzkammer mit der finalen Belohnung sowie eine Abkürzung zum Eingang der Instanz.

Brann Bronzebart sammelt Erfahrungspunkte, steigt im Level auf und schaltet so mehr Fähigkeiten für eure gemeinsamen Abenteuer frei.

Mehr Komfort und Zugänglichkeit bringt zu guter Letzt das neue Kriegsmeute-Feature. Ihr erhaltet Zugriff auf ein neues, accountübergreifendes Bankfach mit mehreren Fächern (die Freischaltung aller Fächer geht ganz schön ins Gold). Zudem zählen Ruf-Fortschritte, Erfolge und Sammlungen für alle Charaktere eures Accounts. Für die Viel-Twinker unter euch dürfte diese Neuerung ein Segen sein.

Das neue Charaktermodell von Alleria Windläufer.

Homöopathische Spuren von MMORPG

Seit vielen Jahren schon geht World of Warcraft den Weg aller großen Themenpark-MMORPGs und reißt Mauern ein beziehungsweise bietet immer mehr Optionen sowie Inhalte an, die darauf ausgelegt sind, die Zielgruppe zu erweitern und neue Spieler auf die Server zu locken.

Vor allem auf Gelegenheitsspieler hat Blizzard es abgesehen, die eigentlich nur ab und an mal für eine gewisse Zeit in Ruhe vor sich hin daddeln möchten. Und auf Spieler, die keine Lust auf soziale Verpflichtungen, fixe Raid-Termine und unfreundliche Dungeon-Mitspieler haben.

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Ein Teil von mir kann das absolut nachvollziehen. Als Papa von zwei Kids passt ein knackiger Dungeon-Run aus WoW: Dragonflight oder Final Fantasy XIV, den ich an der Seite von KI-Kameraden bestreite, sehr viel besser in meinen Alltag, als ein drei Stunden langer Trip durch die Schwarzfelstiefen in WoW Classic.

Der andere Teil von mir denkt jedoch: An die launigen Besuche in BRD erinnerst du dich wenigstens! Moderne MMORPGs spielen sich eh schon viel zu oft wie Solo-Rollenspiele mit optionalem Multiplayer. Mit The War Within geht WoW jetzt noch mehr in diese Richtung. Doof!

Alternative Perspektive auf The War Within
Meine wunderbare Kollegin Mary hatte für die Gamestar ebenfalls die Möglichkeit, sich die Alpha von The War Within anzuschauen. Darüber hinaus durfte sie die Blizzard-Entwickler mit allerlei Fragen zur kommenden Erweiterung von World of Warcraft löchern. Was sie erfahren hat und wie ihr persönlicher Blick auf das Addon ist, erfahrt ihr in ihrer Vorschau auf WoW: The War Within.

Ihr seht, es schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Zum Glück ist das keine Frage von „entweder … oder“, schließlich laufen WoW Classic und The War Within parallel. Welche Version von World of Warcraft bevorzugt ihr?

Mehr zur kommenden Erweiterung von World of Warcraft erfahrt ihr hier: Die Alpha von WoW The War Within ist noch nicht live, aber Blizzard sagt schon: Sorry, wir ändern das

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