Es gibt Aufregung um das Tabletop-Spiel Warhammer 40.000. Und in der vordersten Linie der Empörten ist einmal mehr Twitch-Streamer Asmongold. Der glaubt, Games Workshop würde seine zahlenden Kunden für dumm verkaufen.
Was ist der Grund der Aufregung?
Die „Adeptus Custodes“ sind die Leibwächter des Imperators, sowas wie Supersoldaten. In der bisherigen Lore war ausdrücklich beschrieben, dass es nur Männer sind.
In einer neuen Ausgabe sind jetzt aber unter den Supersoldaten auch mindestens zwei Frauen zu sehen (via warhammer).
Das sorgt für Aufregung.
Autoplay
“Warhammer wird zu Wokehammer”
Wie war die Reaktion: Aus dieser Aufregung machte eine englische Seite, die Mail Online, ein „Es ist Wokehammer“ – Männer seien wütend, dass die rein männliche Brigade jetzt verändert wurde.
Games Workshop antwortete auf Twitter in all den Ärger hinein: „Seit die ersten Zehntausend erschaffen wurden, gab es schon immer weibliche Custodians.“
Doch das sorgte für noch mehr Ärger. Der Tweet erreichte 3,5 Millionen Views.
Spieler fühlen sich belogen und für dumm verkauft
So eskalierte der Streit: Die Aussage „es hätte schon immer weibliche Custodians“ gegeben, bekam unter anderem Twitch-Streamer Asmongold in den völlig falschen Hals.
Der sah das als eine dreiste Lüge an. Games Workshop nehme die Fans nicht ernst und belüge sie, nur um politisch korrekter zu sein. Bis dahin sei es doch klar so gewesen, dass es nur Männer sein konnten, sagte er.
Wie könnten die eine so clevere Community, die sich so sehr um die Lore sorgt, nur so offensichtlich belügen.
Für Asmongold sind Supersoldatinnen in Warhammer 40k ein weiteres Zeichen für eine Spielmarke, die unnötige Änderungen vornimmt, nur um politisch korrekter zu erscheinen. Das sei revisionistisch. Wenn sie es einfach offen angesprochen hätten, wäre es besser gewesen.
Leute wären auch dann sauer gewesen, aber wenigstens wäre Games Workshop ehrlich gewesen. Mit dieser schlechten Lüge “beleidige man die Intelligenz der Kunden.”
Warum führen die jetzt Frauen ein? Wie PC Gamer unter Bezug auf einen Mitarbeiter der Warhammer-Firma erklärt, waren unter den Space Marines in Warhammer 40.000 zu Beginn durchaus Frauen, etwa 25 %. Doch das änderte sich, weil in den 1980ern es Beschwerden von den Verkaufsläden gab, die Kunden würden die weiblichen Modelle nicht kaufen, die damals in den Packs angeboten wurden. Man bat Games Workshop, doch nur männliche Modelle anzufertigen.
Also nahm man die Frauen raus und erfand dann eine Hintergrundgeschichte, um zu rechtfertigen, dass es nur männliche Marines gab.
Heutzutage gäbe es unter den Warhammer-Spielern aber auch die ein oder andere Frau und auch Männer seien in der Regel deutlich aufgeschlossener als vor 40 Jahren und würden auch Frauen kaufen, wie PC Gamer weiß. Letztlich sei die Lore von Warhammer 40.000 nur dazu da, um Spielfiguren zu verkaufen und wenn sich die Käufer änderten, dann täte das eben auch die Lore.
Das steckt dahinter: Das scheint einfach ein Missverständnis zu sein. Die Aussage von Games Workshop „Es gab schon immer Frauen“ war gemeint als „Es gab in der Welt schon immer diese weiblichen Supersoldaten“, also ein „Retcon“:
In der Welt von Warhammer hatte sich nichts geändert, es gibt also keine „Ingame-Erklärung“ dafür, dass nun Frauen unter den vorher rein männlichen Supersoldaten sind, sondern man verkauft nun einfach auch weibliche Spielfiguren in der realen Welt, was man vorher nicht gemacht hat.
Der Tweet wurde aber als „Ihr haltet uns wohl für blöd“ gelesen.
Hier hätte Games Workshop wohl den Raum besser lesen müssen, dass sich darüber Leute auch aufregen wollten, und präziser antworten müssen.
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