Content Creator zu sein, ist schon lange Zeit ein eigener Beruf. Eine Twitch-Streamerin kritisierte in einem Video nun Influencer, die durch eben diesen Beruf etwas abgehoben wirken und erzählt von ihrem eigenen Empfinden als Content Creatorin.
Um wen geht es? Es handelt sich um die Twitch-Streamerin Jasmin „Gnu“. Die 35-Jährige ist schon lange Zeit als Content Creatorin unterwegs. Auf Twitch begeistert sie die Leute mit Live-Gameplays von meistens Horrorspielen. Auf YouTube lädt sie ihre Gaming-Inhalte danach hoch.
Immer wieder äußert sich Gnu jedoch auch zu anderen Themen. So machte sie sich stark für sich selbst und andere weibliche Content Creatorinnen, die mit sexuellen Inhalten über sie immer wieder zu kämpfen haben.
2022 brachte sie ihre Autobiografie „Du schaffst das nicht!“ heraus, indem sie wichtige Themen aus ihrem Leben thematisierte und teilte, wie sie es aus schwierigen Zeiten geschafft hat. MeinMMO interviewte die Content Creatorin dazu: Gnu: „Wenn mein Seelen-Striptease auch nur einer Person hilft, hat es sich gelohnt“
Gnu gehört zu einer der beliebtesten Twitch-Streamerinnen. Wir stellen euch drei weitere deutsche Größen der Twitch-Szene vor:
„Kann manche Influencer auch nicht mehr leiden“
In einem der neuesten Videos von Gnu „Die Pandemie der realitätsfernen Influencer!“ reagierte sie auf ein Video von YouTube-Kollegin Desy. Desy spricht in ihrem Video darüber, wie einige Influencer immer realitätsferner werden und zegt Gründe und Konsequenzen davon auf.
Was kritisiert Gnu? Einige aufgeführte Influencer in diesem Video kommen nicht gut weg: Sie beschweren sich darüber, dass ihnen gesagt wird, ihr Beruf wäre einfach, dabei sei es so viel schwieriger, als viele denken.
Diese Influencer wirken abgehoben und realitätsfern. Sie scheinen nicht zu verstehen, dass der Arbeitsalltag von vielen Menschen sehr viel anstrengender ist, als ihrer.
In einem speziellen Abschnitt reden zwei US-amerikanische Influencerinnen darüber, dass sie ein Jahresgehalt von 200.000 $ zu wenig fänden. Gnu sagt dazu:
Wie die schon reden ist absolut arrogant und von oben herab, wo ich mir denke: Ihr profitiert von einem Bereich und von Werbeeinnahmen, die extrem hoch sind und hockt euch da hin und redet so abwertend. Das ist so unangenehm. (…) Wegen solchen Ausschnitten, muss ich ehrlich sagen, kann ich manche Influencer und Creator auch nicht mehr leiden.
Sie fügt hinzu, dass sie glaubt, viele in diesem Job würden vergessen, dass alles „mit einem Fingerschnipps vorbei sein kann.“ Wenn die Möglichkeit weg wäre, sein Geld in dieser Branche zu verdienen, so müssten viele, da sie keine Ausbildung oder ähnliches haben, von vorne anfangen.
Was ist der Grund? Gnu sieht das Problem darin, dass viele Influencer schon immer in dieser Branche gearbeitet haben und dementsprechend ganz anders aufgewachsen sind. Sie würden gar nicht wissen, wie das Leben oder die Realität beispielsweise der eigenen Zuschauer aussehen würde.
Gnus eigene Erfahrungen als Content Creatorin
Was ist Gnus Perspektive? Die Content Creatorin redet in ihrer Reaction auch immer wieder über ihre eigenen Erfahrungen in der Branche. So seien natürlich nicht alle Influencer abgehoben; sie kenne viele, die sehr hart arbeiten würden. Auch sie selbst hat einen vollen Terminplan, der ihr nur schwer erlaubt Urlaub zu nehmen.
Mit dem Druck und der Verantwortung, die mit der Reichweite kommt, können viele nicht umgehen, sagt sie. Bei vielen schwinge auch die Angst vor dem Irrelevantwerden mit.
Als Selbstständiger ist man eher dazu verleitet, zu viel zu arbeiten und sich so selbst auszubeuten. Etwas Ähnliches berichtete auch der Twitch-Streamer Kalle: Twitch frisst seine Kinder – Ein deutscher Streamer sagt „Mich macht das kaputt“
Das empfiehlt Gnu: Sie würde jedem empfehlen, der in dieser Branche Fuß fassen möchte, erst einmal eine Ausbildung zu machen. So könnte man erstmal lernen, wie das tatsächliche Leben abläuft und man hätte gleichzeitig eine Absicherung in der Hand, die man nutzen kann, sollte es nicht mehr als Influencer laufen.
Sie selbst hat, bevor sie Content Creatorin wurde, studiert und in einem anderen Beruf einige Jahre gearbeitet, bevor sie Vollzeit-Content-Creatorin wurde. Dementsprechend hat sie Erfahrungen mit „der Realität“ gemacht und eher ein Gespür dafür, wie die Perspektive ihrer Zuschauer aussieht.
Abschließend sagt sie dazu, dass sie es „so zu schätzen weiß“, was sie machen darf. Das würde einigen anderen fehlen.
Die Diskussion, ob der Beruf als Influencer anstrengend ist oder sogar anstrengender als andere Berufe ist, gibt es schon länger. Auch im US-amerikanischen Bereich wurde darüber geredet, unter anderem von zwei Twitch-Streamern: Beliebter Twitch-Streamer behauptet: „Streaming ist härter als ein richtiger Job“ – xQc ist da anderer Meinung
Der Beitrag „Leben in einer komplett anderen Bubble“ – Twitch-Streamerin kritisiert abgehobene Influencer erschien zuerst auf Mein-MMO.de.