MeinMMO-Autor Dariusz Müller ist als großer Shooter-Fan mit der aktuellen Auswahl an PvP-Titeln unzufrieden. Jetzt hat er überraschend wieder Spaß an einem 3 Jahre alten Taktikshooter gefunden und hofft, dass ihn dieser bis zum nächsten großen Release unterhalten kann.
Der Shooter-Markt bietet bereits seit Monaten wenige berauschende Neuerungen und so bin ich mit der aktuellen Auswahl an Shootern schon länger unzufrieden.
Zudem kommt es mir vor, als sei jeder neue Shooter ein Battle Royal oder EFT-Like – und ich bin kein Fan der beiden Subgenres. Ich bin wahrscheinlich nicht der einzige Shooter-Fan, der auf den Markt schaut und nicht weiß, was er spielen soll.
Dazu brachten die großen Franchises nur eine Enttäuschung nach der anderen:
Battlefield 2042 versucht weiterhin den misslungenen Release zu retten, ist aber noch nicht da, wo es sein sollte.
die CoDs der letzten Jahre haben ebenfalls viele Fans enttäuscht, die immer noch über das SBMM meckern
Halo Infinite hat nach einer langen Content-Dürre einen Großteil der Spieler eingebüßt
Ubisofts XDefiant, von dem ich mir viel erhoffe, hat mal wieder den Release verschoben
Counter-Strike 2 lässt haufenweise Inhalte vermissen und kam mit vielen technischen Problemen auf den Markt
Overwatch 2 macht mir gelegentlich Spaß, aber die 2 hat der Titel eigentlich nicht verdient, nachdem sogar die PvE-Kampagne gestrichen wurde.
Mein „Fels in der Brandung“ war lange Zeit Rainbow Six Siege. Immer wieder kehrte ich zu dem Taktikshooter zurück, doch derzeit habe ich komplett den Spaß am Spiel verloren. Das liegt teilweise an Änderungen, die mir persönlich nicht zusagen und teilweise am weiterhin großen Cheater-Problem.
3 Jahre alter Shooter packt meinen Ehrgeiz, macht plötzlich Spaß
Nachdem ich im Verlauf des Jahres von Shooter zu Shooter gesprungen bin, kehrte ich nach einer längeren Pause zu Valorant zurück. Den Titel von Riot Games habe ich 2021 schon mal für ein paar Stunden gespielt, doch bereits vor Level 30 wieder das Interesse verloren.
Ich hatte weder Lust, die verschiedenen Agenten freizuspielen noch die Zeit zu investieren, um ihre Fähigkeiten zu lernen. Was ich 2021 stattdessen zocken wollte, waren Movement-Shooter. Ich wollte Springen, Sliden und Dropshotten und nicht beim Schießen stehenbleiben, damit meine Waffen überhaupt was treffen.
Doch 2023 hat mich mein Ehrgeiz gepackt und ich habe großen Spaß daran, mich in Valorant zu verbessern. Ich verbringe mehrere Stunden pro Woche damit, mein Aim zu trainieren und überlege, wie ich meine Gadgets am effektivsten einsetze.
Der Wille, besser zu werden, macht Valorant interessant
In Valorant gilt das bekannte Prinzip: „Easy to learn, hard to master (leicht zu lernen, schwierig zu meistern).“ Es ist wirklich nicht kompliziert, die einzelnen Fähigkeiten der Agenten zu verstehen und einzusetzen. Aber es macht einen riesigen Unterschied, wie gut die Fähigkeiten eingesetzt werden. Teilweise sind es kleine Unterschiede, die große Auswirkungen haben.
Wenn ich beispielsweise mein Geschütz mit der Agentin „Killjoy“ platziere, gibt es wahrscheinlich hunderte Profis und High-Elo-Spieler, die mit den Augen rollen und eine Träne vergießen, weil die Position einfach nicht optimal gewählt ist. Aber genau von diesen Spielern, kann ich etwas lernen.
Wenn ich keine Zeit oder Lust habe selbst zu spielen, sind es YouTube-Videos und Streams, die ich mir interessiert anschaue, weil ich spielerisch davon profitiere. Kurz gesagt: Valorant macht mir gerade so viel Spaß, weil es meinen Ehrgeiz entfacht und mich dazu bewegt, besser werden zu wollen.
Selbst wenn ich von Smurfern vermöbelt werde und kurzzeitig salzig bin, kann ich letztendlich etwas Positives aus der gespielten Zeit ziehen, weil ich mir deren Tricks abgucken kann. Generell entfachen Matches gegen bessere Spieler meinen Ehrgeiz und ich spiele meine besten Runden, wenn ich eigentlich unterlegen bin.
Geniales Grundgerüst trifft auf vereinzelte Probleme
Ich will natürlich ehrlich mit euch sein. Sowas wie das perfekte Spiel gibt es nicht. Auch Valorant hat Probleme. Die teilweise extrem toxische Spielerschaft ist wohl eines der größten und besonders für Frauen kann es in dem Shooter echt unangenehm werden.
Ebenfalls sehr kritisch ist das Smurf-Problem. Also speziell in den unteren bis mittleren Rängen hat man regelmäßig Smurfer im Match – sowohl im Gegnerteam als auch unter den zufälligen Mitspielern im eigenen Team. Es bleibt zu hoffen, dass der eigene Smurfer besser ist.
Beides kann wirklich frustrierend sein, weshalb ich es absolut verstehe, wenn jemand keine Lust auf den Shooter hat. Dennoch ist Valorant für mich gerade technisch einer der besten kompetitiven Shooter – wenn nicht der beste.
Die Server sind unheimlich stabil, die Hitbox arbeitet extrem souverän und der Peekers-Advantage1 ist bei weitem nicht so schlimm wie in anderen Shootern. Ich spiele den Shooter jetzt seit Monaten mehrere Stunden pro Tag und habe nie FPS-Einbrüche oder Spielabstürze. Valorant läuft verdammt souverän und hat eine starke Performance – selbst vergleichsweise leistungsschwache PCs ausreichende FPS haben.
Auch Cheater trifft man in Valorant so gut wie gar nicht, weil Vanguard, das Anti-Cheat-System, wirklich hervorragende Arbeit leistet. Ich kann mich beim Zocken vollends darauf fokussieren, was mir bei einem Shooter Spaß macht: konzentriertes, kompetitives Gameplay mit dem Grundgedanken besser zu werden.
Ich habe endlich wieder Spaß daran, einen Shooter zu lernen und zu meistern und deshalb hoffe ich, dass mir Valorant auch die nächsten Monate oder Jahre noch so viel Spaß macht wie aktuell.
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Peekers-Advantage bedeutet, dass der Spieler im Vorteil ist, der aus einer Deckung heraus in den Schusswechsel geht, während der Spieler, der einen Winkel hält, im Nachteil ist. ︎