Der Shooter Ultrakill feierte kürzlich Rekordzahlen auf Steam. Eine Spielerin teilte ein Foto davon, wie sie das Spiel angeblich raubkopierte und erhielt eine überraschende Antwort vom Entwickler persönlich.
Womit sorgte die Schülerin für Aufsehen? Am 31. Mai 2024 teilte eine Nutzerin unter dem Namen „kali“ ein Foto, auf dem zu sehen ist, wie sie ein Spiel auf einem Laptop installiert. Auf das Bild schrieb sie: „Ich liebe es, Indie-Spiele zu raubkopieren.“
Die provokante Aufschrift sorgte für Aufregung: Einige Nutzer waren der Ansicht, dass man Indie-Entwickler lieber finanziell unterstützen sollte – wohingegen Piraterie bei riesigen Publishern für einige wohl vertretbarer ist.
Der Post erreichte schließlich sogar den Solo-Entwickler hinter dem abgebildeten Spiel – und der hatte eine überraschende Antwort.
Bei dem Spiel handelte es sich um Ultrakill, einen Retro-Shooter, der sich durch schnelles und brutales Gameplay auszeichnet. Wir haben euch den Shooter im April vorgestellt.
Autoplay
„Kultur sollte nicht nur für jene existieren, die es sich leisten können.“
Was sagte der Entwickler? Hakita, der Entwickler von Ultrakill, reagierte am 2. Juni auf den Post. Auf X schrieb er, dass man unabhängige Spiele zwar unterstützen sollte, aber: „Kultur sollte nicht nur für diejenigen existieren, die es sich leisten können.“
Der Entwickler erklärte, dass es sein Spiel nicht geben würde, hätte er als Heranwachsender keinen leichten Zugang zu Filmen, Musik und anderen Spielen gehabt. Unterstützung muss für Hakita auch nicht unbedingt darin bestehen, ein Spiel zu kaufen: „Wenn man das Geld nicht hat, kann man über Word-of-Mouth [„Mundpropaganda“] unterstützen.“
Die vollständige Antwort des Entwicklers könnt ihr hier nachlesen:
Der Entwickler gibt seinen Segen
Ist das nicht unwirtschaftlich? Nicht unbedingt. Hakita führt in einem Kommentar aus, wie wichtig es sein kann, ein Spiel einfach nur mit anderen zu teilen: “Wenn man ein Spiel raubkopiert, es dann genießt, darüber berichtet und jemand anderen dazu bringt, es zu kaufen, ist dies im schlimmsten Fall ein gleichwertiger Handel.”
Im besten Fall, so der Entwickler weiter, sei es ein zusätzlicher Verkauf, den es sonst überhaupt nicht gegeben hätte.
In den Kommentaren auf X sowie einem Thread auf Reddit zeigen sich viele Nutzer begeistert von der Einstellung des Entwicklers. Einige kündigen sogar an, das Spiel nun überhaupt erst kaufen zu wollen. Sollte es euch ähnlich ergehen, findet ihr Ultrakill auf Steam.
Die Nutzerin selbst klärte am 1. Juni übrigens auf, dass ihr Post sogenannter “Bait” war, also die Gemüter erregen sollte. Sie besitze Ultrakill längst auf Steam und habe diese Vorgehensweise nur genutzt, um das Spiel auf ihrem Schul-Laptop installieren zu können. Wie es aussieht, wenn man tatsächlich über unlautere Methoden auf Steam zockt, erfahrt ihr hier: Ein Spiel hat 40.000 Spieler, obwohl es gar nicht existiert
Der Beitrag Schülerin prahlt damit, ein Indie-Spiel illegal herunterzuladen – Bekommt eine Antwort vom Entwickler erschien zuerst auf Mein-MMO.de.