Elder Scrolls Online ist heute ein beliebtes MMORPG. Doch die Entwickler standen anfangs vor einer großen Herausforderung – was zur ungewöhnlichen Ausrichtung des Spiels führte.
Wie waren die Anfänge des Spiels? Bethesda wollte ein eigenes MMORPG, das im Universum von Elder Scrolls spielt. Warum auch nicht: Immerhin bietet die Marke eine riesige Welt mit unterschiedlichen Ländern, Völkern und sehr viel Lore im Hintergrund.
Während die bisherigen Ableger sich nur an Solo-Spieler richteten, sollte Elder Scrolls Online anderen großen MMORPGs wie WoW Konkurrenz machen.
Doch gerade Blizzards seit nun schon 20 Jahren laufendes Spiel machte den Entwicklern bei ZeniMax Online Probleme. Das ist kein Wunder, denn jedes neue MMORPG muss am Platzhirsch World of Warcraft vorbei.
Autoplay
„Aus der WoW-Form ausbrechen“
Was war das Problem? Der ehemalige Creative Director von ESO, Paul Sage, erinnert sich gegenüber Gamesradar an die Anfänge des MMORPGs. Er und sein Team wollten ein Spiel mit eigener Identität schaffen, dass sich von World of Warcraft abhebt.
Und das war nicht einfach: WoW hatte großen Einfluss auf das Genre ausgeübt. Laut Sage erwarten Spieler bestimmte Spielmechaniken, die auf WoW zurückgehen und längst Standard im Genre geworden sind.
Weil Sage und sein Team nicht genau dasselbe wiederholen wollten, sahen sie sich einigen Einschränkungen gegenüber. Hier mussten sie eigene Lösungen finden, um ESO von der Konkurrenz abzuheben. Sage nennt es „aus der WoW-Form ausbrechen“, um etwas Eigenes zu schaffen.
Bethesda ließ dem Team große Freiheiten. Deshalb war es Sage zufolge sogar einfacher, aus der bewährten Elder-Scrolls-Formel auszubrechen und ein MMORPG zu entwickeln, als sich von WoW und Co. abzuheben.
Am Ende wurde Elder Scrolls Online ein MMORPG, dass sich auch an Einzelspieler richtet und sich teils wie ein waschechter Single-Player-Titel anfühlt. Wer möchte, kann die anderen Spieler links liegen lassen und ähnlich wie in Skyrim oder Oblivion frei die Welt erkunden. Mittlerweile spielen viele auch WoW auf diese Weise.
Heute gehört Elder Scrolls Online zu den größten MMORPGs am Markt. Allein 2024 kamen 1 Million neue Spieler hinzu.
Paul Sage arbeitet nicht mehr bei ZeniMax Online. Der Entwickler rechnet es Bethesda aber hoch an, dass man seinem Team die künstlerische Freiheit gab, um ein Spiel mit eigener Identität zu schaffen. Hat der Plan eurer Meinung nach geklappt? Schreibt es gerne in die Kommentare. Das könnte euch auch interessieren: Spieler kritisieren neuen Gefährten im MMORPG zu The Elder Scrolls – Entwickler antworten
Der Beitrag Ex-Chef erklärt, warum sich das MMORPG zu Elder Scrolls mehr anfühlt wie ein Single Player erschien zuerst auf Mein-MMO.de.