Wrath Unleashed – im Klassik-Test (PS2 / Xbox)

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Spiel: Wrath Unleashed
Publisher: LucasArts
Developer: The Collective
Genre: Action-Strategie
Getestet für: PS2, Xbox
Erhältlich für: PS2, Xbox
USK:
Erschienen in: 4 / 2004

Vier göttliche Elementarmächte beharken sich in einer mystischen Welt und wollen jeweils die alleinige Herrschaft übernehmen: Dafür ziehen sie natürlich nicht alleine gegeneinander in die Schlacht, sondern befehligen ein Heer an monströsen Kreaturen, die sie auf den einzelnen Kriegsschauplätzen einsetzen. Damit Wrath ­Unleashed aber nicht zum reinen Gemetzel oder einer trockenen Einheitenschieberei verkommt, setzten die Entwickler auf die Archon-Karte, die zuletzt bei Eidos’ Unholy War auf der PSone zum Einsatz kam – die Götterschlacht besteht zu gleichen Teilen aus strategischem Vorgehen und kämpferischen Duellen.

Im Kampagnen-Modus warten pro Gottheit vier Einsätze, in der freien Spielvariante für bis zu vier Teilnehmer (egal ob alle gegeneinander oder in Kooperation) finden sich noch weitere Schlachten, bei denen Ihr zudem u.a. Siegregeln und Truppenstärken einstellen könnt. In der Regel blickt Ihr auf das in Hexfelder eingeteilte Gebiet, auf dem Ihr pro Runde eine Eurer Kreaturen verschiebt, mit Magie gefallene Monster wiederbelebt oder Schlachten anzettelt. Besetzt Ihr Bereiche mit Manabrunnen, steigt Euer Zaubervorrat. Betretet Ihr dagegen ein von einer feindlichen Einheit gehaltenes Feld, kommt es zur Schlacht. Dann zoomt die Umgebung heran und Ihr übernehmt auf dem 3D-Schlachtfeld die direkte Kontrolle über Euren Recken. Per Steuerkreuz weicht Ihr dem Feind aus und haut ihm auf Knopfdruck zwei Schlag- oder Magievarianten vor den Latz. Zwar hängt der Sieg in den Kämpfen zuvorderst von Eurem Können ab, aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle: Tretet Ihr z.B. als Wasserwesen in einer Feuerumgebung an, habt Ihr natürlich ebenso Probleme wie bei einem Duell einer niederen Kreatur gegen einen magiebegabten Heerführer des Kontrahenten. Genau solche Vorteile solltet Ihr Euch im Strategieteil von Wrath Unleashed durch kluge Planung erarbeiten.

Meinung

Ulrich Steppberger meint: Zwei mittelprächtige Hälften machen kein tolles Ganzes: Dass das Grundprinzip von Wrath Unleashed einiges an Potenzial hat, bewies die offensichtliche Inspiration Archon bereits zu C64-Zeiten. Doch beim modernen Abkömmling vermag der Funken nicht so recht zu zünden. Das strategische Vorgehen auf den verschiedenen Hex-Spielbrettern fällt zwar dankbar einsteigerfreundlich aus, entpuppt sich aber zugleich auf Dauer langatmig und zäh. Das wiederum gilt nicht für die Kampfsequenzen, denen dafür einiges an Tiefe abgeht: Die Duelle der mystischen Kreaturen verkommen häufig zu simplem Gehacke, bei dem der ­gewinnt, der die Knöpfe schneller malträtiert – treten ungleich starke Paarungen an, wird’s zwangsläufig noch schlichter. Das uninspirierte ­Geschehen wird von einer ordentlichen, aber unspektakulären Optik illustriert, die auf der PS2 ­einen Tick öfters ins Ruckeln kommt. Als nervig erweisen sich die ständigen Ladepausen bei den Phasenwechseln. So bleibt Wrath Unleashed ein ambitionierter Genremix für anspruchslosere Strategie-Novizen, der die vorhandenen guten Ansätze nur mittelmäßig zu nutzen vermag.

Wertung

+ grundsätzlich interessanter Genre-Mix
+ stilvolle Fantasy-Aufmachung
+ Strategieteil leicht zugänglich

– ständige Ladepausen
– Kämpfe arten zu Knopfgehämmere aus
– Missionen teilweise arg langwierig

Mittelprächtige Mischung aus simpler Strategie und latent ­chaotischen Kampfduellen.

Singleplayer 62
Multiplayer
Grafik
Sound

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