Am Freitag, dem 17.11., ging eine neue Folge der Serie „7 vs. Wild“ online, die löst viele Diskussionen unter den Zuschauern aus. Denn es ist etwas Unvorhergesehenes passiert: Die Favoriten auf den Staffel-Sieg sind ausgeschieden.
Spoiler-Warnung: Die 3. Staffel „7 vs. Wild“ läuft aktuell auf dem Amazon-Dienst Freevee. Viele wollen mit dem Anschauen der Staffel und der Diskussion darüber aber warten, bis die Sendung auf YouTube läuft. Wir besprechen im Artikel, was in der Folge 6 passiert.
Das ist die Situation:
Die Teilnehmer Fritz Meinecke und Survival Mattin galten als die Favoriten für den Sieg der Teams-Staffel von 7 vs. Wild. Beide sind erfahrene Survival-Spezialisten.
Doch jetzt ist es ausgerechnet dieses Team, das als Erstes ausscheidet. Ohne eine Süßwasserquelle sahen sie an Tag 3 keine Option mehr, die Staffel durchzuhalten und baten um den sofortigen Abbruch.
Die Fans diskutieren nun aufgeregt, was dort passiert ist und vor allem die Gründe. Der Teilnehmer Fritz Meinecke äußern sich zu den Spekulationen.
Einer der Teilnehmer von 7 vs. Wild:
Autoplay
Meerwasser versalzt den Fluss, die einzige Süßwasserquelle
Warum sind die beiden ausgeschieden? Der Trip der erfahrenen Survival-Spezialisten stand von Beginn an unter keinem guten Stern: Der YouTuber „Survival Mattin“ hat ein chronisches Rückenleid, das bereits nach wenigen Tagen ausbrach und ihm zusetzte: Er sagte, er wolle das nicht wahrhaben, aber er werde nun man älter und könne nicht mehr so, das müsse er sich eingestehe.
In Folge wirkte er zunehmend bedrückt und mit sich selbst beschäftigt.
Meinecke machte sich Sorgen, um seinen Kameraden, der nur noch mit einem Stock durch die Gegend lief. Das Klettern und Laufen seien kontraproduktiv für dessen Gesundheit, er wirke auch abwesend. Nicht mal die Erholung im selbstgebastelten Bett sei so richtig gut für ihn.
“Schwierig”, sagte Meinecke immer wieder.
Zum Verhängnis wurde dem Duo aber, dass über Nacht ihre einzige Trinkwasserquelle, ein naher Fluss, durch einen Sturm mit Meerwasser geflutet wurde. Sie entschieden, dass das Wasser zu salzig war, um es weiterhin zu trinken. Auch als sie den Fluss etwa einen Kilometer abliefen, fanden sie kein trinkbares Wasser.
Survival Martin sagt immer wieder, er sei sehr sensibel für Salz und könne es genau schmecken, da sei nichts. Wenn man dieses Wasser trinke, würde das zu Nierenschäden führen und man würde verdursten, obwohl man trinken.
Zu dem Zeitpunkt hatten sie bereits etwa 16 Stunden nichts getrunken, hatten sich keine Wasservorräte angelegt und waren „weit in der 2. Dehydration-Phase.“
“Die Natur ist mächtig”
Haben sie alles versucht? Nachdem die beiden erkannt hatten, dass es im Fluss kein Süßwasser gab, versuchten sie noch in eine andere Richtung zu gehen, fanden dort aber nur brackiges Moorwasser, das schon nach wenigen Schlucken „Bauchgrummeln“ auslöste.
Noch 11 Tage lang täglich 2 Liter von dem Moorwasser zu trinken, hielten die zwei für völlig abwegig.
Letztlich entschieden sich die beiden Experten nach stundenlanger Beratung, dass sie einfach keine Optionen mehr hätten. Es sei unrealistisch, dass sich die Situation am nächsten Tag bessere.
„In einer realen Situation“ würden jetzt einfach stundenlang in eine Richtung laufen und dann entweder Wasser finden oder eben “krepieren.” In der Simulation von 7 vs. Wild wolle man aber nicht so lange in eine Richtung laufen, weil man sonst auf andere Teams treffen und die Rettungskette gefährden würde.
Schließlich gaben die zwei auf. Gerade für Meinecke ein großes Problem. Er sagte, das fühle sich an, wie den eigenen Selbstmord zu bestätigen. Denn in diesem Szenario sei es letztlich so, das eigene Scheitern entspreche ja dem Tod in der WIldnis.
Survival Martin sagte, ihr Ausscheiden zeige, warum Survival eben kein Spaß sei und dass immer wieder in echten Situationen „Leute dabei draufgehen.“ Die Natur sei mächtig, man selbst nur ein Spielball.
Zuschauer diskutieren das Ausscheiden der Favoriten kritisch
Wie wird das diskutiert? In Der Community gibt es 3 Lesarten:
Die einen sagen, die Orga sei schuld. Man habe dem Team einen unmöglichen Spot gegeben, wenn die einzige Wasserquelle regelmäßig durch das Wetter untrinkbar gemacht werde.
Andere sehen direkt beim Duo die Schuld: Die hätten sich „zu wenig Mühe“ gegeben, den Platz richtig zu erkunden, wären auch zu sorglos gewesen. So konnte man nicht verstehen, warum die beiden keine „Wasservorräte“ angelegt hätten (via reddit).
Dritte glauben nicht so recht daran, dass der Wassermangel das Problem war. Viel eher solle es der Gesundheitszustand von Survival Martin gewesen sein: Hier schwingt wohl die Idee mit, man habe da einen Grund vorgetäuscht, um auszuscheiden, damit Survival Mattin sein Gesicht wahren kann, nicht wegen körperlichen Leiden und dem “Moralverlust” aufgegeben zu haben.
Meinecke: “Situation falsch dargestellt”
Das sagt Meinecke: Fritz Meinecke ist in der schwierigen Situation, dass er jetzt noch nicht auf die Situation reagieren will, weil er abwarten möchte, bis die Folge in einigen Wochen auf YouTube erscheint.
Er sagt, er habe viele Nachrichten bekommen und habe das Gefühl, die „reale Situation“ werde verzerrt dargestellt. Er werde in einigen Wochen darauf ausführlich Stellung nehmen.
Das steckt dahinter: Es wirkt schon zynisch, wenn Leute von zu Hause im bequemen Sessel dann Männern in der Wildnis erklären, wie sie in deren Situation „überlebt“ hätten. Das ist aber eben der Reiz des Formats, dass man sich fragt, wie man sich anstelle der Teilnehmer verhalten hätte.
In jedem Fall ist es eine große Überraschung, dass Meinecke und Survival Martin so früh ausscheiden, während die Außenseiter wie Papaplatte und Reeze sich in der Folge die erste Maggi-Brühe gönnen und im siebten Himmel schweben.