Star Citizen hat 640 Millionen $ eingenommen – Über einen unangenehmen Grund spricht niemand

Das SF-MMORPG Star Citizen hat mittlerweile 640 Millionen US-Dollars angenommen, das meiste davon über den Verkauf von virtuellen Schiffen. MeinMMO-Autor Schuhmann hat einen Aspekt bemerkt, über den wenig gesprochen wird: Einige scheinen die Schiffe als Wertanlagen und Spekulationsobjekte zu betrachten. Auf Ebay und über spezielle Seite boomt ein Graumarkt. Mit einem Erfolg von Star Citizen würde sich die Investition auszahlen.

Das fällt bei Star Citizen auf: Jeder, der im Internet Diskussionen um Star Citizen verfolgt, wird zwei Dinge bemerken:

Es gibt Leute, die das Spiel in den Kommentar-Sektionen von allgemeinen Gaming-Seiten bis aufs Letzte verteidigen, und keinerlei Kritik am Spiel zulassen. Oft sind das Leute, die ausschließlich zu Star Citizen kommentieren

Die Summen, die einige für virtuelle Schiffe zahlen, sind gerade zu absurd hoch. Es gibt eine eigene Kategorie von Spielern bei Star Citizen, die „Legatus Navium“, in die nur aufgenommen wird, wer mehr als 25.000 $ ausgegeben hat. Das sind sogenannte „Wale“

Woran liegt das offiziell? Die offizielle positive Lesart ist sowas wie: Star Citizen erfüllt vielen Leuten einen Lebenstraum. Es ist ein fantastisch klingendes Projekt. Es gibt nichts Vergleichbares und Leute glauben fest an Chris Roberts und seine Vision.

Das ist richtig, so Leute gibt es. Wir haben auf MeinMMO über einen Fotografen berichtet, der 31.000 $ in Star Citizen investierte, nachdem er fast gestorben war.

Aber mir ist ein anderer Aspekt aufgefallen, der in der Diskussion nicht behandelt wird. Zugegeben, das mag auf den ersten Moment ein wenig nach Verschwörungstheorie klingen, aber hört mir zu.

„Die Investition schützen“

Was ist das für ein verdeckter Aspekt? Bei meiner Arbeit als MMORPG-Autor für MeinMMO ist mir schon 2014 aufgefallen, dass manche MMORPG-Spieler einen anderen Anreiz haben, ein MMORPG zu verteidigen, als bloße Begeisterung.

2014 gab es ungewohnt scharfe Kritik und Widerspruch, wenn wir auf MeinMMO negativ über das Free2Play-MMORPG ArcheAge berichteten, obwohl das Spiel klar „Pay2Win“ war. In einem deutschen Forum zum Spiel sah ich dann Spieler, die ArcheAge ganz anders spielten, als ich das in 15 Jahren MMORPG-Erfahrung je erlebt habe:

Diese Spieler sahen ArcheAge nicht als MMORPG, sondern als „Investition“

Sie spielten ArcheAge mit der klaren Absicht, dort reales Geld zu verdienen, indem sie sich früh eine Machtposition aufbauten, durch die sie im Spiel Gold erwirtschafteten und das dann verkaufen konnten

Sie sahen das Geld, das sie in ArcheAge investierten, als eine „Investition“ an und daher war es für sie normal, diese „Investition“ auch zu verteidigen, indem sie anderen Foren und Orten jeder Kritik an ArcheAge widersprachen

Denn die „Investition“ in ein MMORPG lohnt sich nur, wenn das Spiel neue Spieler anzieht und sie so neue Käufer finden können.

Der Markt mit virtuellen Schiffen über Ebay floriert seit Jahren.

Der Markt zu virtuellen Schiffen auf Ebay boomt

Was hat das mit Star Citizen zu tun? In Star Citizen gibt es auf Ebay einen regen Graumarkt mit virtuellen Schiffen:

Immer wieder verkauft oder verteilt CIG einige besondere Schiffe

Die finden sich dann Monate oder Jahre später gerne mal auf Ebay zu zum Teil absurd hohen Preisen

Im Netz findet sich mit „The Impound“ sogar eine eigene Seite, die sich auf den Handel mit „Star Citizen“-Schiffen spezialisiert hat

Die „Sabre Riven“ wurde 2017 in Frankfurt vorgestellt, man erhielt sie über einen Promo-Code und man kann sie heute nicht erwerben. Hier werden gleich 2 Codes für je 1.600 € angeboten:

Das ist meine Theorie: Ich glaube, einige der Nutzer im Netz – sicher nicht alle, aber einige – die mit Verve Star Citizen verteidigen, sind Spekulanten, die „ihre Investition“ schützen: Und für viel Geld Schiffe in Star Citizen gekauft haben, in der Absicht, sie teuer weiterzuverkaufen, sollte das Spiel Erfolg haben.

Der aktive Graumarkt mit den Schiffen in Star Citizen wird sicherlich auch die enorm hohen Einnahmen des Spiels befeuern.

Welchen Anteil Spekulanten an den 640 Millionen US-Dollar ausmachen, lässt sich dabei nicht bestimmen. Sicher mag unter den Leuten, die Schiffe oder Accounts auf eBay verdichten, auch der ein oder andere Sammler dabei sein, dem das Warten auf Star Citizen nun doch zu lang wird.

Aber einige Angebote, gerade wenn gleich mehrere Schiffe einer Sorte über Sofortkauf angeboten werden, sehen für mich klar nach Spekulanten aus, die mit Profit verkaufen möchten.

In jedem Fall fällt auf, dass der Handel mit virtuellen Schiffen bei Star Citizen ungewöhnliche Ausmaße erreicht und das seit Jahren.

Spiele, in denen virtuell echtes Geld verdient wird, gibt es, aber es wird selten offen darüber gesprochen:

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