Neues MMORPG auf Steam setzt voll auf das „RPG“, kommt uns bekannt vor

Ein neues Spiel auf Steam bringt frischen Wind in die Welt der MMORPGs. Am 04.12.2023 startete „The Wagadu Chronicles“ in den Early-Access. Das Spiel verspricht interessante Konzepte in einem ungewöhnlichen Afro-Fantasy-Setting. Was genau erwartet euch?

Was ist „The Wagadu Chronicles“?

Das Spiel stammt von „Twin Drums“, einem kleinen Entwicklerstudio aus Berlin.

Ursprünglich wurde das Spiel per Crowdfunding über Kickstarter finanziert, und konnte dort bereits über 160.000 € sammeln.

Zusätzlich erhalten die Entwickler Unterstützung von LoL-Entwickler Riot Games. Das Unternehmen investiert in verschiedene Start-ups, um vor allem unterrepräsentierte Gründer zu stärken.

Im Early-Access-Trailer könnt ihr euch selbst ein Bild von dem Spiel machen:

Die wichtigsten Features im Überblick

The Wagadu Chronicles ist ein Sandbox-MMORPG, in dem ihr Ressourcen sammelt, Gegenstände herstellt und Dörfer gründet. Hier seht ihr die wichtigsten Merkmale im Überblick:

1. Fokus auf Rollenspiel mit Pen&Paper-Elementen

The Wagadu Chronicles legt besonderen Wert auf Story und Rollenspiel. Auf Kickstarter wirbt der Entwickler damit, das erste Online-Spiel zu sein, das zu 100 % auf Rollenspieler zugeschnitten ist, von der Lore bis zu den Mechaniken.

Mit diesem RPG-Schwerpunkt erinnert das Spiel an Baldur’s Gate 3, das kürzlich mit seinem riesigen Erfolg zeigte, wie beliebt das Genre aktuell ist und welches Potential drin steckt. Das Spiel gewann bereits einen Award als das „Ultimative Spiel des Jahres“. Baldur’s Gate 3 ist auch ein heißer Kandidat für das Spiel des Jahres bei den Game Awards 2023.

Wir können davon ausgehen, künftig noch mehr Spiele zu sehen, die sich am Konzept des RPGs orientieren werden.

Anders als in Baldur’s Gate 3 soll das Rollenspiel in The Wagadu Chronicles aber vor allem auch in der Interaktion der Spieler untereinander stattfinden. Dafür gibt es einen speziellen „Dialog Modus“, der geöffnet werden kann, wenn zwei oder mehr Spieler miteinander chatten. Durch Close-ups sind dann Animationen und Mimik der Charaktere besser sichtbar.

Um Spieler zusätzlich zu motivieren, soll es zum Beispiel auch Belohnungen für Gruppen geben, die besonders interessantes und gut durchdachtes Rollenspiel liefern.

Im Dialogfenster könnt ihr mit euren Mitspielern interagieren.

Die umfangreiche Lore von The Wagadu Chronicles soll nicht nur regelmäßig im Spiel erweitert werden. Auch erklären die Entwickler auf ihrer eigenen Webseite, dass bald ein ganzes Buch erscheinen soll. Dabei handelt es sich um ein „Pen & Paper“-Regelwerk, mit dem die Abenteuer in Wagadu auch analog am Küchentisch erlebt werden können.

Natürlich bietet das Buch auch interessante Hintergründe für reine Videospieler, die ihr Online-Rollenspiel verfeinern wollen. Eine 300-seitige Demo dazu ist bereits jetzt kostenlos verfügbar.  

Baldur’s Gate 3 spielt in dem „Dungeons & Dragons“-Universum und basiert mit seinem Regelwerk auf der fünften Edition des Spiels.

„Pen & Paper“ bekommt auch in Film und Fernsehen immer häufiger einen Fokus. In der beliebten Mystery-Serie Stranger Things sind alle Monster aus Dungeons & Dragons und die Protagonisten Fans des Spiel. Zuletzt gab es sogar noch einen ganzen Film, der sich mit dem Chaos einer „Dungeons & Dragons“-Runde auseinandersetzt.

Einen ähnlichen Fokus auf Worldbuilding soll auch das neue Survival-Game „Coreborn: Nations of the Ultracore“ haben. In einem Interview sprechen wir mit den Entwicklern, darunter „Pen & Paper“-Legende Hauke Gerdes:

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von Leya Jankowski

2. Spieler-Gemeinschaften

Zwar gibt es keinen direkten PvP in The Wagadu Chronicles. Die Interaktion mit den Mitspielern ist aber dennoch wichtig. In „Gemeinschaften“ könnt ihr euch zusammentun, um Inseln zu beanspruchen und ein eigenes Dorf zu errichten. Sollten mehrere Gemeinschaften an einem Bauplatz interessiert sein, müssen sogenannte „Wächtergeister“ mit Geschenken überzeugt werden.

3. Spielergetriebene Wirtschaft

Die Spieler haben nicht nur durch den Bau von Dörfern Einfluss auf die Welt von The Wagadu Chronicles. Auch die Wirtschaft ist komplett spielergetrieben. So können die meisten Items nur von Spielern gecraftet werden. Die NPCs bieten nur das absolut Nötigste an.

Viele Items wie Kleidung oder Waffen können außerdem in einem Editor individuell angepasst werden. Mit dem richtigen Mode-Gespür könnt ihr so vielleicht sogar ein richtiger kleiner Designer werden und eure Kreationen verkaufen.

4. Freies Klassen-System

In dem MMORPG gibt es keine festgesetzten Klassen. Ihr könnt frei die Fähigkeiten entwickeln, die euch am wichtigsten sind. Das gilt für Kampf-Skills, aber auch die verschiedenen Berufe, wie Bauer oder Fischer.

Eine Besonderheit liegt darin, dass Spieler jeden Tag automatisch Erfahrungspunkte erhalten. Es ist also kein Grind nötig, um voranzuschreiten. Dadurch sollen Spieler von friedlichen Berufen wie fahrende Händler oder Schneider genauso schnell leveln können, wie ein Krieger.

5. Rundenbasiertes Kampfsystem

Eher Genre-untypisch setzt das Spiel auf ein rundenbasiertes Kampfsystem. Mit seinen Hexagon-Feldern erinnert das an Strategie-Klassiker wie Civilization.

Der Kampf selbst gliedert sich in Bewegungs- und Aktionsphasen. Hier dürften sich D&D-Spieler, oder auch Fans von Baldurs’s Gate 3 direkt zu Hause fühlen.

In dem reinen PvE-Kampf gilt es, eine gute Strategie mit bis zu 11 Freunden gut zu koordinieren.

Das rundenbasierte Kampfsystem erfordert strategische Planung.

6. Afro-Fantasy-Setting

Nicht zuletzt kommt das Spiel mit einem sehr besonderen Setting daher. Die Spielwelt erinnert an die Savanne Afrikas, die Charaktere haben eine dunkle Hautfarbe und tragen traditionelle Gewänder. Abgerundet mit einem Touch Fantasy ergibt sich so ein im Genre bisher sehr einzigartiges Setting.

Die Entwickler beschreiben ihren Ansatz selbst als „Was wäre, wenn Tolkien schwarz gewesen wäre?“.

Angelehnt an afrikanischen Mythologien und Traditionen, gibt es in der Welt von The Wagadu Chronicles sieben verschiedene fantastische Völker. So sind zum Beispiel die Asiman mächtige Elementar-Magier und Alchemisten, inspiriert von afrikanischen Wüstenbewohnern. Die Ikaki dagegen sind Fischmenschen und repräsentieren die Bewohner von Zentralafrika.

Als Gemeinschaft gründet ihr ein eigenes Dorf.

So kommt das Spiel an

Gelobt werden an dem Spiel vor allem die Rollenspiel-Elemente und frischen Ansätze.

„Der Fokus liegt darauf, sich selbst auszudrücken und eine Community aufzubauen“, schreibt ein Nutzer auf Steam. „Das Spiel ermutigt einen dazu, tatsächlich einen Charakter zu spielen, anstatt ein Standard-MMORPG zu sein“, pflichtet ein anderer bei.

„Der Vibe, den ich bekomme, ist ein entspanntes Gefühl. Ich kann in meinem eigenen Tempo voranschreiten und mich in der Welt fallen lassen.“

Auch die Quests und Crafting-Mechanismen scheinen zu überzeugen.

Was ist nicht so gut? Trotz den bereits vorhandenen guten Ideen befindet sich das Spiel noch ganz frisch im Early-Access.

Spieler berichten, dass es immer wieder zu Bugs und Glitches kommt. Mechaniken seien nicht immer intuitiv, die Optionen noch recht begrenzt und das Spieltempo etwas zu langsam.

Ein User fasst zusammen: „Man merkt, dass das Spiel im Ealy-Access ist. Obwohl es noch Ecken und Kanten hat, macht das Spiel definitiv Spaß und die aktuellen Probleme können in Zukunft behoben werden.“

Eine weitere Hoffnung am MMORPG-Himmel ist das an Oldschool-Titel angelehnte „Ravendawn“. Das Spiel erscheint erst 2024, ihr könnt es aber schon vorher testen:

Neues Oldschool-MMORPG bietet über 50 Klassen, startet im Januar 2024, aber ihr könnt es schon vorher kostenlos testen

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