Ich habe 100 Stunden einen Aimtrainer gespielt, um besser in Shootern zu werden – Doch hat es wirklich was gebracht?

MeinMMO-Redakteur Dariusz Müller ist ein äußerst ehrgeiziger Shooter-Spieler. Um besser zu werden, hat er 2023 über 100 Stunden einen Aimtrainer gespielt und 50 Tage am Stück trainiert. Doch bringt das wirklich was, um in Shootern besser zu werden?

Eine der wichtigsten Eigenschaften, die Spieler haben müssen, um gut in Shootern zu sein, ist das Aim – also die Fähigkeit, präzise mit eurem Fadenkreuz auf den Gegner zu zielen. Zwar gibt es noch weitere durchaus wichtige Aspekte, wie das Crosshair-Placement, das Movement oder das eigene Positioning, aber ein gutes Aim ist häufig der Schlüssel zum Erfolg.

Ich bin ein ziemlich ehrgeiziger Spieler mit einem gesunden Sportsgeist und habe besonders viel Spaß an kompetitiven Shootern. Mich reizt es, mich mit anderen Spielern zu messen. Dazu habe ich stets den Drang zu gewinnen und möchte stetig besser werden.

Doch in den vergangenen Monaten haben mir verschiedene Gegner die Grenzen meines Könnens, meines Aims aufgezeigt – besonders in Valorant, dem Shooter, den ich die nächsten Jahre zocken möchte. Also fasste ich den Entschluss, mal wieder Aimlabs zu starten und zu trainieren – diesmal mit einem genauen Plan und einer halbwegs festen Routine. Ich hab vor einiger Zeit schon einmal ein paar Stunden gespielt, aber ohne wirklich zu wissen, was ich tat. Jetzt ist das Ziel jedoch klar: Ich will besser werden und dafür schieße ich, wenn nötig, stundenlang auf blaue Bälle.

Nach über 100 Stunden in Aimlabs kann ich sagen: Ja, Aimtrainer bringen auf jeden Fall eine Verbesserung. Wie ich zu diesem Entschluss komme, möchte ich euch hier erklären.

Was sind Aimtrainer und was ist Aimlabs? Aimtrainer wie Aimlabs sind Programme, mit denen ihr euer Aim trainieren sollt. Es gibt verschiedene Übungen, in denen ihr auf unterschiedliche Ziele, wie beispielsweise Bälle schießt. Je nach Übung soll dann eure Präzision, eure Geschwindigkeit oder euer Tracking gesteigert werden.

Die ersten Runden zeigen erste Erfolge

In den ersten Runden Aimlab merkte ich sofort, dass ich aktuell nicht in Form bin – wenn man das so beschreiben kann. Ich war langsam und die Präzision ließ auch zu wünschen übrig.

Ich fing also mit simplen Übungen wie dem „Gitternetzschuss“ und dem „Spinnennetzschuss“ an. Beide Übungen sind in einer speziellen „Präzision“-Variante verfügbar, die ich spielte, weil ich vor allem meine Präzision verbessern wollte. Dafür musste ich mein Muskelgedächtnis (Muscle-Memory) trainieren, weshalb die korrekte Ausführung der Übungen für mich oberste Priorität hatte.

Ich zielte also langsam auf die blauen Bälle und stellte sicher, dass ich möglichst viele Schüsse traf. Dabei ignorierte ich die erzielte Punktzahl ganz bewusst. Ich wollte mir keine schlechten Angewohnheiten in meiner Aimroutine aneignen, indem ich schnell und überhastet auf hohe Punktzahlen spiele.

Mir war klar, dass meine Ergebnisse deshalb unterhalb meiner alten Werte sein werden, in denen ich versuchte, möglichst viele Punkte zu erzielen und Abzüge in der Präzision hinnahm. Doch das war egal.

Aimlabs leitet das Event „Aimest“ mit einem Trailer ein


Autoplay

Bereits nach wenigen Stunden bemerkte ich, dass meine Methode tatsächlich erfolgreich war. Es fiel mir viel leichter, die blauen Bälle zu treffen. Nicht, dass es vorher schwierig war, aber die Bewegung auf den Ball wurde durch das Training einfach flüssiger.

Das führte wiederum dazu, dass ich wieder schneller wurde und schon bald meine alten Höchstwerte erreichte – diesmal allerdings mit einer merklich besseren Präzision. Bereits jetzt konnte ich auch in Shootern wie Valorant eine leichte Verbesserung erkennen, doch ich war noch lange nicht an meinem Ziel.

Ich suchte mir eine Übung namens Sixshot heraus, bei der die zu treffenden Ziele deutlich kleiner sind. Dort verbrachte ich jetzt den Großteil meiner Aimlab-Zeit und variierte nur zwischendurch immer wieder mit ähnlichen Übungen.

Die perfekte Übung, um die Präzision zu perfektionieren

Sixshot erwies sich für mich als die perfekte Methode, um meine Präzision zu steigern. Da die Ziele wirklich sehr klein waren, machte schon eine winzige Ungenauigkeit einen Unterschied. Es war wichtig, dass ich mir notfalls die Zeit nahm, präzise auf das Ziel zu schießen.

Besonders meine Fähigkeit, auf kleine Ziele zu flicken, wurde durch Sixshot deutlich besser. Erneut konnte ich besonders in Valorant sehen, dass ich die Köpfe meiner Gegner konstanter traf. Wenn ich zuvor gelegentlich 1-2 Millimeter neben den Kopf schoss und deshalb einen Gunfight verlor, trafen die Schüsse jetzt ins Ziel.

Die Routine half, mich an das „richtige“ Aimen zu gewöhnen

Zusätzlich von Sixshot spielte ich sehr viel die Übungen „VCT LATAM – Kingg“ und „Static Click“. Dort waren zwar die abzuschießenden Bälle merklich größer als in Sixshot, doch dafür waren die Bälle auch weiter auseinander und auf einer größeren Fläche auf dem Monitor verteilt. Ich war also gezwungen, den Arm beim Aimen mehr zu verwenden, als ich es bislang tat.

Dadurch dass ich den Arm mehr benutzte, verbesserte sich mein AIm deutlich. Zudem schaffte ich es endlich, mich wirklich an das Zielen mit dem ganzen Arm zu gewöhnen. Doch ich wurde nicht nur präziser, ich merkte auch, dass meine Empfindlichkeit zu hoch war. Kurz darauf startete ein Prozess, in dem ich immer und immer wieder meine Sensitivity stückweise verringerte. Umso besser ich beim Aimen mit dem ganzen Arm wurde, desto niedriger musste meine Empfindlichkeit sein.

Nach einigen Tagen gelangte ich dann an einen Punkt, an dem ich meine Empfindlichkeit nicht weiter verringern musste und konnte mich ein weiteres Mal darauf fokussieren, mein Aim mit der neuen Empfindlichkeit zu perfektionieren.

Wettkämpfe mit Freunden forderten, noch besser zu werden

Nach etwa 30 Tagen war ich mir sicher, dass ich jetzt keine großen Sprünge mehr machen werde. Ich stagnierte nicht, aber meine Steigerung fiel deutlich geringer aus, als in der ersten Woche.

Jetzt hieß es am blauen Ball zu bleiben und weiterhin konstant zu üben. Das fiel mir deutlich leichter, als auch einige Freunde Aimlabs spielten und wir versuchten einander zu überbieten.

Der Wettkampf mit meinen Freunden und der Wille, in den Leaderboards zu steigen, war die perfekte Motivation, um das Training nicht schleifen zu lassen. Dabei war es stets notwendig, dass ich mein Bestes gebe – ich konnte doch nicht schlechter sein, als meine Mitspieler.

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Eine Steigerung in sämtlichen Shootern

Natürlich spielte ich während der gesamten Zeit auch andere Shooter. Ich stellte in wirklich jedem Spiel fest, dass ich meine Gegner besser treffe. Mein Aim ist durch das Training einfach deutlich konstanter geworden.

In Overwatch fiel es mir leichter, auch flinke Helden wie Tracer oder Lúcio zu treffen. In Rainbow Six: Siege waren die Ash-Mains nicht mehr vor mir sicher und auch in schnellen Shootern wie CoD: MW3 oder The Finals trafen meine Schüsse jetzt häufiger ihr Ziel.

Den größten Unterschied merkte ich allerdings in CS2 und Valorant. Besonders auf größere Distanzen, bei denen die Köpfe meiner Kontrahenten so furchtbar klein wirkten, schoss ich jetzt nicht mehr Millimeter vorbei, ohne es zu merken. Ich war fortan das nötige Stückchen besser, um mehr Gunfights zu gewinnen.

Ich spiele übrigens weiterhin Aimlabs, auch wenn es manchmal nur 5-10 Minute pro Tag sind. Bevor ich in einen richtigen Shooter gehe, halte ich meine Routine ein. Dennoch verschlägt es mich aktuell die meiste Zeit in The Finals. Das ist für mich nämlich der beste Shooter des Jahres:

The Finals ist der beste Shooter des Jahres 2023, weil es ein Spiel ist, das einfach Spaß macht

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